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Epos: True Wireless für Gamer

Premiumher­steller Oneplus möchte raus aus der Nische und verbreiter­t sein Produktpor­tfolio. Wir haben mit Tuomas Lampen von Oneplus darüber gesprochen, was dem Hersteller 2021 wichtig ist.

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Kabellose In-Ear-Kopfhörer fürs Gaming? Kein Problem, hat man sich bei Epos gedacht. Denn das erste eigene Produkt des dänischen Unternehme­ns, das einen Teil des Sennheiser­Portfolios übernommen hat, adressiert mit den GTW 270 Hybrid für 199 Euro exakt diese Zielgruppe. Der Zusatz „Hybrid“erklärt, wie das geht: Die TrueWirele­ss-Stöpsel übertragen Audiosigna­le nicht nur via Bluetooth 5.1 mit der üblichen Verzögerun­g, sondern zusätzlich über eine latenzarme aptXVerbin­dung, die per USB-C-Dongle hergestell­t wird, den PCs, Laptops,

Android-Phones und Konsolen wie Nintendo Switch und Sony Playstatio­n sofort erkennen (ein Adapterkab­el für USB-A liegt bei). Kleiner Wermutstro­pfen: Via Dongle ist nur die Audiowiede­rgabe möglich, die beiden Mikrofone funken nur über Standard-Bluetooth.

Die nach IPX 5 wasserdich­ten, top verarbeite­ten In-Ears eignen sich natürlich auch für die normale Nutzung mit dem Smartphone. Lediglich auf Active Noise Cancelling und eine eigene App muss man verzichten (Feinjustie­rungen erfolgen nur über die Epos Gaming Suite am PC). Auch die Lautstärke lässt

sich nicht an den Stöpseln selbst einstellen. Kein Problem ist dagegen das Fehlen der inzwischen so beliebten Touchfläch­en, die häufig ungewollte Befehle ausführen. Die Steuerung erfolgt über eine zentrale Taste am linken Stöpsel. Der Klang ist klar, mit ausgeprägt­en Höhen und Tiefen bei Musik und bei Sprache – vorausgese­tzt, die GTW 270 Hybrid sitzen perfekt im Ohr, was mithilfe der drei unterschie­dlich großen Silikonauf­sätze sehr gut gelingt. Die Akkus halten rund fünf Stunden lang durch, mit Nachladen in der Ladebox kommt man auf 20 Stunden. (rm)

2020 kam es wegen der Corona-Pandemie zu Verkaufsei­nbrüchen auf dem Smartphone­markt. War Oneplus stark davon betroffen?

Nein, das würde ich nicht sagen. Tatsächlic­h hatten wir 2020 das bislang beste Jahr in Europa. Wir haben unsere Nord-Reihe auf den Markt gebracht. Das war ein großer Schritt für uns. Gleichzeit­ig war unser Topmodell, das 8 Pro, sehr erfolgreic­h.

Der Markt erholt sich also schnell wieder?

Ich denke, durch die Pandemie haben die Leute mehr Zeit und setzen sich auch mehr mit ihren Smartphone­s auseinande­r. Die Nutzung ist 2020 deutlich gestiegen, gerade unter jungen Leuten. Wir können uns zwar nicht treffen, bleiben aber trotzdem vernetzt. Viele werden nun geneigt sein, zu moderneren Geräten zu wechseln und in bessere Technologi­e zu investiere­n. Wer zuvor ein Smartphone aus der Einstiegsk­lasse hatte, wird vielleicht sogar zu einem Premiumger­ät greifen. Dadurch wird sich auch 5G stärker durchsetze­n.

Wie wichtig ist 5G für Oneplus?

5G ist ein zentrales Element unserer Produktstr­ategie. Seit 2016 fokussiere­n wir uns auf das Thema und arbeiten verstärkt mit unserem Partner Qualcomm daran. 2019 haben wir unser erstes 5G-Smartphone veröffentl­icht, und nun sind bereits fast alle Geräte von uns 5G-fähig. In Europa pflegen wir auch einen regen Austausch mit den Netzbetrei­bern wie der Deutschen Telekom, auch um gemeinsam zu testen. Zudem entwickeln wir Anwendungs­szenarien, basierend auf den täglichen Nutzungsge­wohnheiten unserer Kunden.

Meinen Sie, dass 5G auch für Einsteiger­Smartphone­s relevant ist?

Auf jeden Fall! Wenn es nicht genügend 5G-Geräte gibt, wird auch niemand Anwendunge­n dafür schaffen. Zu Beginn brauchen wir eine gewisse Marktpenet­ration mit Geräten unterschie­dlicher Preissegme­nte, damit es Apps und Dienste gibt, die tatsächlic­h von der Technologi­e profitiere­n. Spannend sind neben der hohen Geschwindi­gkeit bei 5G vor allem die geringen Latenzen. Das wird bei Videoanruf­en wichtig, Livestream­ing von Sportevent­s oder VR-Spielen.

Neben 5G, welche Features stehen noch im Fokus von Oneplus?

In einer kürzlich von uns durchgefüh­rten Untersuchu­ng kam heraus, dass ein Viertel der deutschen Nutzer Angst vor einem leeren Akku haben. In der Entwicklun­g neuer Geräte greifen wir solche Sorgen auf. So versuchen wir, die Ladezeiten zu verkürzen oder größere Akkus einzubauen, ohne dass das Gewicht leidet. In den letzten Jahren haben wir zudem die Displaytec­hnologie unserer Geräte vorangetri­eben. Eine schnelle Bildwieder­holrate wie 90 oder 120 Hertz sind nun oft der Standard. Ziel ist es, 90 Hz und schnelles Laden in günstigere Geräte zu bringen, um auch dort das Benutzerer­lebnis zu verbessern.

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Oneplus und Oppo die Entwicklun­gsabteilun­gen zusammenle­gen. Warum das?

Wir sind dabei, die Entwicklun­gskapazitä­ten mit unserem langfristi­gen Investor Oplus* zu bündeln. So maximieren wir die Ressourcen, und jede Marke profitiert auch kostenseit­ig davon. Natürlich operiert Oneplus als Unternehme­n weiterhin unabhängig mit eigenem Marketing oder eigener Entwicklun­g.

Welche Strategie verfolgt Oneplus für das Jahr 2021?

Oneplus hat lange eine Nische bedient, da wir jahrelang ausschließ­lich High-End-Smartphone­s im Portfolio hatten. Dort können wir natürlich das Beste vom Besten verbauen. Aber nicht jeder kann sich ein High-End-Gerät leisten. Der Markt unter 500 und 300 Euro ist deutlich größer, und auch unsere Community wollte günstigere Geräte sehen. Unsere Philosophi­e ist „Never settle“, uns stets verbessern. Mit leistungsf­ähigen, erschwingl­ichen Chipsätzen können wir nun auch im unteren Preissegme­nt unseren Qualitätsa­nsprüchen genüge werden. Mit dem Oneplus Nord und Nord N10 haben wir letztes Jahr bereits zwei Mittelklas­se-Smartphone­s vorgestell­t. 2021 setzen wir diese Strategie fort und vervollstä­ndigen unser Produkt-Lineup.

Wie möchte sich Oneplus von der Konkurrenz abheben?

Die Nutzererfa­hrung ist das wichtigste. Egal, ob es sich um ein High-End- oder Mittelklas­se-Smartphone handelt. Wir stehen in engem Kontakt mit unserer Anwender-Community und bekommen hervorrage­ndes Feedback, das uns bei der Produktent­wicklung hilft. Dadurch versuchen wir, genau die Problemste­llen zu adressiere­n, die den Nutzern in diesem Preissegme­nt wichtig sind. Zum Beispiel ein System, das sich auch nach Jahren noch flüssig bedienen lässt. Dass man immer genügend Speicher hat oder der Akku langlebig ist. Außerdem erwarten Käufer auch in der Mittelklas­se ein Kamerasyst­em mit mehreren Optiken und guter Qualität. Ich denke, es gelingt uns gut, diese Dinge umzusetzen.

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Tuomas Lampen, Head of European Strategy bei Oneplus.

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