Die S21-Modelle im quality benchmark
Die Hauptkameras liefern JPEGs mit 108 MP bzw. 64 MP oder 12 MP. Bei gutem Licht ist die maximale Auflösung vorzuziehen – die Bildqualität ist deutlich den 12-MP-Fotos überlegen (Vergleiche 1 und 2 mit 5 und 6). Die Unterschiede vom 64er-Modul des S21 und S21+ (2) zum 108-MP-Sensor des Ultra (1) sind gering. So löst das 108er etwas höher auf, doch kann das 64er
(2) kontrastarme Strukturen besser wiedergeben. Holt das 64er bei viel Licht einen kleinen Vorsprung, arbeitet bei 200 Lux die Signalverarbeitung des Ultra (3) etwas geschickter als die des 64-MP-Sensors (4). Dort sehen wir mehr Artefakte. Bei den 12-MP-JPEGs schneiden S21 und S21+ moderat besser ab. Dies gilt über alle Helligkeiten. Beim Ultra (5) stört eine aggressivere Bildabstimmung im Vergleich zu S21/S21+ (6). Bei Nacht sind die 12er-Bilder eine bessere Wahl.
Die drei S21-Modelle verfügen über unterschiedliche Fotoausstattungen. Wir zeigen Ihnen, wo deren Stärken liegen.
Das Weitwinkel (die Hauptkamera)
Das S21 Ultra nutzt einen 108-MP-Sensor mit Weitwinkeloptik als Hauptkamera. Immer neun Pixel gleicher Farbe bilden einen Block, was zu zwölf Millionen Blöcken – der Standardauflösung – führt. Der Vorteil dieser Blöcke ist deren größere Fläche und damit größere Empfindlichkeit gegenüber den Einzelpixeln. Bei S21 und S21+ baut Samsung jeweils gleich zwei Weitwinkelkameras ein. Die erste arbeitet je mit zwölf Millionen Pixeln, die größer und damit empfindlicher sind als üblich. Hinzu kommt in beiden Modellen eine Weitwinkelkamera mit 64 Millionen deutlich kleineren Pixeln. Bei allen drei kann der Fotograf so zwischen hoher Auflösung basierend auf kleinen Pixeln oder 12-MP-Bildern basierend auf großen Pixeln wechseln. Geht es um die Bildqualität, haben die hochaufgelösten Bilder bei allen drei Modellen die Nase vorn. Neben der schieren Auflösung und somit viel feineren Detailzeichnung fällt auch die schonendere Signalabstimmung im Vergleich zu den 12-MP-Dateien auf. Im direkten Vergleich zeigt das 108-MP-Bild die bessere Zeichnung bei starken Kontrasten, aber das 64-MP-Modul punktet bei niedrigen Kontrasten. In Summe hat der 64-MP-Sensor einen minimalen Vorsprung. Er kommt allerdings mit komplizierten Strukturen meist besser klar. Mit nachlassendem Licht verlieren die 108-MP- und 64-MP-JPEGs schneller an Qualität als die 12-MP-Aufnahmen. Manch feine Strukturen gehen verloren – nicht zuletzt als Folge der Rauschreduktion. Artefakte und Rauschen werden sichtbar. Die 12-MP-Lösungen halten mit ihrer größeren Fläche je Pixel ihr Bildqualitätsniveau dagegen relativ lange stabil. Spätestens in der Dämmerung empfehlen wir deswegen auf 12-MP-Bilder zu wechseln. Allerdings fällt erneut die aggressive Signalverarbeitung auf, die die Strukturen bei 12-MP-Aufnahmen teils stark unnatürlich erscheinen lässt.
Die Normalbrennweite
Das Zweifachzoom basiert bei allen drei auf den hochauflösenden Hauptkameras. Deren Auflösung lässt genügend Spielraum für Bildausschnitte entsprechend einem Zweifachzoombild mit 12 MP. Dennoch sinkt die Bildqualität gegenüber dem Weitwinkelbild, schließlich erfasst ja nur noch der kleinere Sensorbereich in der Mitte die Bilddaten. Im Vergleich gewinnt der 64-MPSensor dieses Duell mit dem 108-MP-Sensor. Auch bei nachlassendem Licht punktet das 64-MP-Modul gut und zeigt leicht rauschige aber noch akzeptable Aufnahmen. Bei Nacht gehen dann zu viele Details kaputt.
Zu unserer Überraschung schlägt das S21 bei nachlassendem Licht das S21+ trotz gleicher Technik: Unser S21+-Muster mochte bei 200 Lux auch bei mehreren Testläufen nicht sauber fokussieren. Dagegen kann der 108-MP-Sensor des Ultra schon bei viel Licht als Zweifachzoom nicht punkten. Offenbar stört die NonaStruktur mit immer neun gleichfarbigen Pixeln im Block.
Langes Tele
Das Samsung S21 Ultra bietet zwei Telemodule mit jeweils 10-MP-Sensoren: Das erste ist ein Dreifachzoom mit einer 2,4/9-mm- (70 mm KB) Optik, das zweite ist ein Zehnfachzoom mit 4,9/31-mm- (240 mm KB) Objektiv. In beiden Fällen bekommt der Fotograf auf 12 MP leicht interpolierte JPEG-Bilder. Unsere Telemessung basiert auf dem Dreifachzoom, das im Test besser abgeschnitten hat. Es ist vom Start weg eines der besten Telemodule auf dem Markt und überzeugt vor allem bei viel Licht. Hier stört uns im Grunde nur die für Samsung typische aggressive Signalabstimmung. Mit nachlassendem Licht verlieren die Telefotos zunehmend an Zeichnung. Bei leichter Dämmerung bleiben die Verluste aber noch in Grenzen. Das S21 und das S21+ zoomen auf ihrer 64-MP-Hauptkamera, deren Auflösungsreserven beim Zweifachzoom überzeugen, aber beim Dreifachzoom schwächeln. Bei gutem Licht ist das Ergebnis noch in Ordnung, auch wenn das Ultra besser ist. Lässt das Licht jedoch nach, geht es mit der Bildqualität steil herunter. Wir raten, dann beim Zweifachzoom zu bleiben.
Das Superweitwinkel
Das Superweitwinkel mit 12-MP-Sensor und 2,2/2-mm(13 mm KB) Optik ist allen drei Modellen gemeinsam. Im Labor schneidet es gleich gut ab. Bei viel Licht liefert das SWW-Modul ein gutes Bild ab, bei dem nur die zu aggressive Bildabstimmung stört. Wenn das Licht nachlässt, baut die Feinzeichnung zunächst moderat ab und das Rauschen nimmt zu. Die Signalverarbeitung sorgt weiterhin für scharfe Kanten, und auch die Auflösung hält sich auf gutem Niveau. Bei Nacht empfehlen wir das Superweitwinkel nicht mehr zum Fotografieren.
Fotofazit
Die drei Samsung-S21-Modelle gehören zu den besten Foto-Smartphones, die momentan erhältlich sind. Zumindestens bei gutem Licht kann man alle drei vom Superweitwinkel bis zum Tele gut nutzen. Ganz knapp gewinnt das günstigste Modell, das S21, den Vergleich, da das Ultra beim Zweifachzoom schwächelt. Sein Vorteil ist der größere Telebereich durch die zwei Telekameras. Im Fall des S21+ zeigte unser Testmuster AF-Probleme und verlor so das Duell mit dem gleich ausgestatteten S21.