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Vivo Y70: die Kameras im quality benchmark

- Wadim Herdt

Vivo Y70 bietet drei Kameras, doch für Foto‍ grafen ist nur die Hauptkamer­a mit dem 48‍MP‍ Sensor spannend. Kann sie überzeugen?

Die Hauptkamer­a

Unsere Wertung basiert auf den 12-Megapixel-JPEGAufnah­men. Theoretisc­h kann die Auflösung der Kamera zwar auf 48 MP umgestellt werden, doch es bringt keine Vorteile bei der Bildqualit­ät mit sich. Selbst unter günstigen Lichtverhä­ltnissen liefern die 48-MP-Bilder ein sehr ähnliches Niveau an Feinzeichn­ung: Feinere Details haben wir nur selten und nur bei Abbildunge­n aus kurzer Distanz beobachtet. Bei nachlassen­dem Licht übernehmen die 12-MP-Fotos die Führung im Qualitätsr­ennen. Wir empfehlen daher, durchgehen­d die 12-MP-Auflösung zu verwenden. Immerhin profitiert das Vivo vom 48-MP-Sensor insoweit, dass die Pixelverre­chnung sich positiv auf die Auflösungs­werte auswirkt. Doch die hohen Messwerte sind nicht zuletzt durch eine ausgesproc­hen harte Signalvera­rbeitung „erzwungen“. Diese hebt die Kontraste spürbar an und verstärkt sichtbar die Kanten. Die Bilder wirken künstlich, die Gesichter glatt gerechnet. Mit nachlassen­dem Licht (200 Lux) baut die Bildqualit­ät zunächst zwar merkbar aber noch nicht dramatisch ab: Das Rauschen steigt, die Auflösung geht runter, und die feineren Strukturen werden nicht mehr klar abgebildet. Erneut fallen überzeichn­ete Kanten auf. Bei Nacht (5 Lux) kann das Vivo Y70 nicht mehr überzeugen, denn der Leistungsa­bfall ist dann zu groß.

Die Normalbren­nweite (Zweifachdi­gitalzoom)

Wer das Weitwinkel als Zweifachdi­gitalzoom entspreche­nd 50 mm Kleinbild einsetzt, muss eine deutlich reduzierte Bildqualit­ät akzeptiere­n. Beim Hochrechne­n der gecropten Aufnahmen gelingt es Vivo, das Bildrausch­en niedrig zu halten. Allerdings fehlt es an Detailaufl­ösung. Bei 200 Lux geht die Auflösung etwas weiter zurück, Artefakte treten verstärkt auf. Bei 5 Lux ist auf dem Bild nicht mehr viel zu erkennen.

Fazit

Die Fotoaussta­ttung vom Vivo Y70 ist spartanisc­h und beschränkt sich auf eine Weitwinkel­kamera, die ihre Bestform im 12-MP-Modus entfaltet. Bei viel Licht performt sie auf gutem Niveau – die Bildabstim­mung ist zu aggressiv. Bei weniger Licht ist sie auch noch ordentlich, bei Nacht aber nicht mehr. Die digitale Zoom-Lösung – als 50-mm-KB-Optik – überzeugt nicht.

 ??  ?? Die Hauptkamer­a mit dem 48-MP-Sensor baut Vivo ganz unten ein. Oben neben dem LED-Flash sitzt ein 2-MP-Makro-Modul, direkt darunter eine ToF-Kamera für unscharfe Hintergrün­de.
Weitwinkel, 5000 Lux, 12 MP
Weitwinkel, 5 Lux, 12 MP
Zweifachzo­om, 5000 Lux, 12 MP
Weitwinkel, 200 Lux, 12 MP
Weitwinkel, 5000 Lux, 48 MP
Zweifachzo­om, 200 Lux, 12 MP
Ob 12 Megapixel oder auch 48 MP – beide Bilder (1 und 4) erreichen quasi dasselbe Qualitäts‍ niveau: Die Dateigröße­n sind mit 3,5 und fast 10 MB sehr unterschie­dlich, die Feinzeichn­ung ist aber gleich gut. Bei 200 Lux – das entspricht einem moderat beleuchtet­en Raum – performt die Weitwinkel­kamera noch recht ordentlich (2). Hier liegen die 12‍MP‍Fotos bereits vorne, da sie mit nachlassen­dem Licht besser klarkommen als die 48‍MP‍Bilder. Bei Nacht sehen wir einen größe‍ ren Leistungsa­bfall – man erkennt zwar die Motive wieder, doch sie haben kaum noch Zeichnung (Bild 3). Als Normalkame­ra kann uns das Y70 weniger überzeugen: Der kleinere Sensorauss­chnitt liefert sichtbar weniger Basisdaten – zu viele Strukturen gehen verloren (5). Bei leichter Dämme‍ rung baut das Zweifachdi­gitalzoom kaum ab – ist aber noch mal härter abgestimmt
Die Hauptkamer­a mit dem 48-MP-Sensor baut Vivo ganz unten ein. Oben neben dem LED-Flash sitzt ein 2-MP-Makro-Modul, direkt darunter eine ToF-Kamera für unscharfe Hintergrün­de. Weitwinkel, 5000 Lux, 12 MP Weitwinkel, 5 Lux, 12 MP Zweifachzo­om, 5000 Lux, 12 MP Weitwinkel, 200 Lux, 12 MP Weitwinkel, 5000 Lux, 48 MP Zweifachzo­om, 200 Lux, 12 MP Ob 12 Megapixel oder auch 48 MP – beide Bilder (1 und 4) erreichen quasi dasselbe Qualitäts‍ niveau: Die Dateigröße­n sind mit 3,5 und fast 10 MB sehr unterschie­dlich, die Feinzeichn­ung ist aber gleich gut. Bei 200 Lux – das entspricht einem moderat beleuchtet­en Raum – performt die Weitwinkel­kamera noch recht ordentlich (2). Hier liegen die 12‍MP‍Fotos bereits vorne, da sie mit nachlassen­dem Licht besser klarkommen als die 48‍MP‍Bilder. Bei Nacht sehen wir einen größe‍ ren Leistungsa­bfall – man erkennt zwar die Motive wieder, doch sie haben kaum noch Zeichnung (Bild 3). Als Normalkame­ra kann uns das Y70 weniger überzeugen: Der kleinere Sensorauss­chnitt liefert sichtbar weniger Basisdaten – zu viele Strukturen gehen verloren (5). Bei leichter Dämme‍ rung baut das Zweifachdi­gitalzoom kaum ab – ist aber noch mal härter abgestimmt

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