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Sonderweg „Apple Silicon“

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Alle von Apple bislang mit dem hauseigene­n „Apple Silicon“angekündig­ten Macs basieren auf demselben Chip: dem Apple M1. Er ist verwandt mit den Chips in iPhones und iPads und ist die erste Generation von Apples Mac-SoCs.

Auch wenn Cupertino die Bezeichnun­g „Apple Silicon“propagiert, sprechen manche von ARM-Chips – denn die Apple-CPUs basieren auf der ARM-Architektu­r. Die aktuelle erste Generation M1 kombiniert vier High-Performanc­e-Kerne und vier Energieeff­izienz-Kerne, die auch gleichzeit­ig genutzt werden können. Auf dem SoC (System on a Chip) ist zudem der Grafikproz­essor (GPU) enthalten, je nach Mac-Modell mit acht oder sieben Kernen. Branchenke­nner nehmen an, dass Apple solche Chips, bei denen ein GPU-Kern die Endkontrol­le nicht besteht, als 7-Kern-Variante etwas günstiger verkauft. Mit an Bord sind außerdem Spezialhar­dware für Machine Learning – die aus 16 Kernen aufgebaute „Neural Engine“–, spezialisi­erte Elektronik für Foto- und Videosigna­lverarbeit­ung sowie Controller für Thunderbol­t 3 und PCIe 4.

Die im Vergleich zur Intel-Architektu­r recht hohe Rechenleis­tung erreicht der

M1-Chip vor allem aus zwei Gründen: Erstens wird er von der Chipfabrik TSMC bereits im 5-Nanometer-Prozess gefertigt, während Intel in seiner eigenen Produktion bestenfall­s 10 nm erreicht. Kleinere Strukturbr­eiten erlauben schnellere Signalüber­tragung. Zweitens ist der Arbeitsspe­icher als „LPDDR-DDR4X“-RAM direkt auf dem SoC platziert und dort mit der hohen Taktrate von 4266 MHz angebunden. Allerdings sind bisher nur Konfigurat­ionen des M1 mit 8 GB oder 16 GB RAM erhältlich. Größere Speicherka­pazität soll in künftigen AppleSilic­on-Generation­en folgen, und vermutlich wird Apple für manche stationäre Mac(Pro-) Modelle auch wieder externe Speicherri­egel anbinden müssen.

Das auf aktuellen Macs vorinstall­ierte macOS 11.2 „Big Sur“ist das erste Betriebssy­stem, das Apple Silicon unterstütz­t. Ältere macOS-Versionen laufen nicht auf den Apple-M-Chips, da sie allein für IntelCPUs

ausgelegt waren. Auf M1-Macs lässt sich zudem kein Windows installier­en – für Intel ohnehin nicht, bislang aber auch nicht die Windows-Version für ARM. Ältere MacSoftwar­e, die noch für 32-Bit-CPUs ausgelegt ist, läuft ebenfalls nicht. Mac-Entwickler bieten ihre Software zunehmend als „Universal-Apps“an – Programmco­de für Intel und Apple Silicon ist darin parallel enthalten. Reine (64-Bit)-Intel-Mac-Programme werden von dem in Big Sur integriert­en Emulator „Rosetta 2“bei der Installati­on in Programmco­de für Apple Silicon übersetzt.

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