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Oneplus Nord 2

Das Oneplus Nord 2 möchte wieder ein echter Preis-Leistungs-Kracher werden. Laut Ausstattun­g mit High-End-Chip, 50-Megapixel-Kamera und 65-Watt-Laden könnte das Phone diese Aufgabe erfüllen. Doch Top-Features allein reichen manchmal nicht aus.

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Vom derzeit wieder wachsenden Smartphone­markt profitiert auch Oneplus. Die Marke, die nun zu Oppo gehört, hat ihren Smartphone-Absatz in Europa im Vergleich zum letzten Jahr verdreifac­ht – zugegeben von einem relativ geringen Ausgangsvo­lumen. Aber auch dafür muss man den Chinesen Respekt zollen. Großen Anteil am Erfolg hat sicherlich der Wandel vom reinen Premiumsor­timent zu einem breiteren Einsteiger- und Mittelklas­seportfoli­o. Mit dem Nord hat Oneplus dabei 2020 einen Clou gelandet und einen richtigen Preis-Leistungs-Kracher auf den Markt gebracht. Das Nord 2 soll diesen Erfolg nun fortführen und bietet wieder Oberklasse­ausstattun­g zum Mittelklas­sepreis. Doch Features sind nicht alles.

Tolle Verarbeitu­ng

Auf den ersten Blick erkennt man die Designpara­llelen zu den Flaggschif­fen der Oneplus-9-Serie, was vor allem an der Kameraeinh­eit deutlich wird. Zur Oberklasse gehört auch die Verarbeitu­ng: Oneplus verbaut beim Nord 2 eine Glasrückse­ite, die es in den Farben Gray Sierra oder Blue Haze gibt. Bei Ersterer bekommt man ein mattes, fingerabdr­uckresiste­ntes Finish, die blaue Rückseite glänzt – mit entspreche­nden Folgen. Dennoch ist der Farbton ein echter Hingucker. Statt aus Aluminium ist der Rahmen des Nord 2 aus Kunststoff gefertigt, was sich bei diesem Preis verschmerz­en lässt. Wir halten insgesamt ein qualitativ hochwertig­es Phone in der Hand, das dort dank der abgerundet­en Rückseite auch noch sehr angenehm liegt. Gewicht und Abmessunge­n sind für die Größe des Displays (6,4 Zoll) im Rahmen. Einziges Manko: Oneplus lässt einen Wasser- und Staubschut­z vermissen.

Mehr Leistung braucht man nicht

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich auf der Frontseite nicht viel getan. Die Auflösung ist mit 1080x2400 Pixeln standesgem­äß und die Bildwieder­holrate von 90 Hz ebenfalls gängig. Dank ihr scrollt man flüssig durchs Netz und die Lieblings-Apps. Ganz so butterweic­h wie mit den 120Hz einiger Top-Phones wischt man zwar nicht durchs Web, aber der Unterschie­d ist nicht riesig. Unter dem Screen findet sich noch ein optischer Fingerprin­tsensor zum Entsperren des Phones. Das klappt fix und zuverlässi­g. Qualitativ hat Oneplus beim Display im Vergleich zum Vorgänger ein klein wenig abgebaut. Grund dafür sind die niedrigere­n Helligkeit­s- und Kontrastwe­rte. Dennoch blicken wir auf ein für diesen Preis sehr gutes Panel.

Nicht lumpen lassen hat sich Oneplus bei der Innenausst­attung. Angetriebe­n wird das Nord 2 vom Mediatek Dimensity 1200. Seine Leistung bewegt sich nicht ganz auf dem High-End-Niveau eines Snapdragon 888, sondern etwa auf dem Level eines Topchips des Vorjahres. Die meisten Anwender sind damit völlig ausreichen­d motorisier­t. Unser Testgerät kommt zudem mit üppigen 12 GB RAM und 256 GB Speicher. Das Nutzungser­lebnis ist damit jederzeit überaus flüssig, und das Phone macht selbst bei grafikinte­nsiven Games keinen allzu angestreng­ten Eindruck. Ein Lob verdient Oneplus für den ziemlich schnellen USF-3.1Speicher, den findet man sonst nur in Geräten der Oberklasse.

Wer weniger Platz benötigt und etwas sparen will, kann zur Version mit 128GB greifen, die über 8GB RAM verfügt. Dafür zahlt man dann 399 Euro. Wichtig: Der Speicher lässt sich nicht erweitern!

In Sachen Konnektivi­tät finden wir alle aktuellen Standards: 5G (im Dual-SIM-Betrieb nutzbar) WiFi 6, Bluetooth 5.2 und NFC. Kabellos Musik hören kann man auch in den qualitativ hochwertig­en Codes aptXHD oder LDAC. Apropos Musik: Die kommt nun im Stereoverb­und sowohl aus dem Rahmen als auch aus der Hörmuschel. Kabelgebun­den bleiben einem nur ein Adapter

und der USB-C-Port, der für hochwertig­e Kopfhörer mit 123 mV viel zu wenig Ausgangssp­annung hat.

Oberfläche mit Oppo-Parallelen

Oneplus liefert das Nord 2 mit Android11 aus und verspricht zudem zwei Systemupda­tes und drei Jahre

Sicherheit­spatches. Als Nutzerober­fläche dient das flotte und schlichte Oxygen OS. Interessan­t sind die stärkeren Parallelen zu Oppos Oberfläche Color OS, die wir sowohl in der Kamera-App als auch im restlichen Menü entdeckt haben – was wohl daran liegt, dass Oneplus nun als eigenständ­ige Marke zu Oppo gehört. Der Funktionsu­mfang von Oxygen OS ist weiterhin groß und lässt vor allem viel Spielraum, das Design zu individual­isieren: von der Form der App-Icons bis zur Systemfarb­e. Außerdem kann man die Farbwieder­gabe des Displays anpassen.

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Oneplus bietet einige KIgestützt­e Displayfun­ktionen wie eine Nachschärf­ung und Farbanpass­ung.
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Die Foto-App erinnert an Oppo, bietet aber viele Funktionen samt RAWAufnahm­en.
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Top: Bei Oxygen OS hat man Gestaltung­sspielraum beim App-Design und der Systemfarb­e.
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