Huawei MatePad Pro 12.6
Das neue Pro-Modell startet mit 800 Euro doppelt so teuer. Umso überraschter waren wir, dass Huawei auf einen Stylus im Lieferumfang verzichtet. Ebenfalls auf Unverständnis trifft die Entscheidung, das Display nur mit 60 Hertz laufen zu lassen. Wenn man diese beiden Kröten
geschluckt hat, nimmt man das Mehr an Ausstattung wohlwollend zur Kenntnis.
An erster Stelle steht hier das kontraststarke, fast 13 Zoll große OLED, das noch einmal eine neue Dimension des Filmeschauens eröffnet. Dabei fällt der ausgewogene Klang der Lautsprecher auf, die auch im Bassbereich noch Druck entwickeln können. Den Speicher hat Huawei vervierfacht, 256 GB sind dem Preis angemessen, genauso wie ein Arbeitsspeicher mit 8 GB. Den Antrieb übernimmt ein Kirin 9000E, Huaweis letzte Eigenentwicklung, bevor das Embargo der Highend-Chipproduktion einen Riegel vorschob. Im ultramodernen 5-Nanometer-Verfahren gefertigt, erreicht er eine Performance, die mit dem Snapdragon 888 vergleichbar ist – mangelnde Leistung droht also nicht. Gut gefiel uns zudem die Kamera, die bei der Ausstattung und auch bei der Qualität diesen Vergleich anführt. Der Akku hält richtig lange durch, 14 Stunden Laufzeit erfüllen selbst höchste Ansprüche. Im Gegensatz zum MatePad 11 unterstützt das MatePro Wireless Reverse Charging, man kann das Tablet also kabellos beziehungsweise die Kopfhörer übers Tablet laden. Punkte sammelt auch das 40-Watt-Netzteil im Lieferumfang. Wer das Pro als mobiles Büro nutzen will, kann ein Tastaturcover (150 Euro) dazukaufen, Huawei bietet noch weiteres Zubehör an. Das Tablet steckt wie das 11er in einem Metallgehäuse, dessen matte Magnesiumlegierung vollauf überzeugt. Zu den eingangs genannten Kritikpunkten kommt das Fehlen einer Mobilfunk-Connectivity hinzu, wir sind aber sonst sehr zufrieden. Huawei legt Top-Hardware zum angemessenen Preis auf den Tisch, die wenigen Schwächen können das gute Gesamtbild nicht eintrüben.