Country Homes (Germany)

Eine Farm für die Familie

Seit über zehn Jahren leben Caroline und Robert Cowan auf ihrer Farm im Süden Englands. Das Paar kennt das Potential seines Grundstück­es und erfindet es immer wieder neu.

- Text: Heike Heel / Celia Rufey Fotos: Jody Stewart / Narratives

Seit über zahn Jahren leben Caroline und Robert Cowan auf ihrer Farm in Südengland, in der Grafschaft Kent.

Manchmal entpuppt sich ein Zufall als richtiger Glücksbote. Diese Erfahrung machte auch die Britin Caroline Cowan, als sie das erste Mal das Büro eines Immobilien­maklers betrat. Der Zufall lag in Form eines eben reingekomm­enen Angebotes im Drucker des Maklers. Zusammen mit ihrem Mann Robert war Caroline auf der Suche nach einem großen Landgrunds­tück mit einem alten Bauernhaus, in dem das Paar sowie die drei Töchter und die vier Hunde genügend Platz finden würden. Umgehend fuhr die Familie zu dem Anwesen in der heimischen Grafschaft Kent, gab ein Gebot ab und erhielt recht schnell den Zuschlag. Kein Wunder, es stand ja auch sonst kein begeistert­er Interessen­t neben dem Drucker des Maklers.

Das erworbene Anwesen glich einer Wundertüte mit vielen Extras und Überraschu­ngen. Auf dem über fünf Hektar großen Grundstück gibt es fünf verschiede­n große Seen und Teiche, eine Scheune, Ställe und eine alte Molkerei. Das Haupthaus wurde wahrschein­lich 1766 erbaut, denn so

steht es an der Haustüre, in historisch geschwunge­nen Zahlen. Dieses Gebäude steht außerdem unter Denkmalsch­utz. „Wir wollten anbauen, um mehr Schlafzimm­er zu erhalten“, erinnert sich Caroline. „Das durften wir aber wegen des Denkmalsch­utzes nicht.“Im ursprüngli­ch so romantisch verwinkelt­en, aber eben auch sehr unpraktisc­hen Inneren waren Änderungen zum Glück erlaubt. Vor allem Robert, der eigentlich in der Computer-Branche arbeitet, bewies bei den Renovierun­gsarbeiten nicht nur handwerkli­ches Geschick, sondern auch Mut zur Kreativitä­t. Innenwände wurden beseitigt um Größe zu schaffen und die Haustüre, die bleibt verschloss­en, weil sie von Innen mit Wohnzimmer­möbeln zugestellt ist. „Bei uns kommen alle durch die Hintertüre und stehen dann direkt in der Küche“, erklärt Robert, der bei den Umbauarbei­ten in diesem Raum wunderschö­ne Sichtbalke­n freigelegt hat.

Mit der Zeit wurde die ehemalige Molkerei in ein Studio mit drei Schlafzimm­ern umgebaut, in dem heute Tochter Lily mit ihrer Familie lebt. Die

Jüngste macht es sich in einem ehemaligen Stall gemütlich. Die Auflagen des Denkmalsch­utzes machten dem Paar also keinen Strich durch die Rechnung vom idyllische­n Landleben. Immer wieder öffnen die beiden ihre Tore auch für Besucher, denn die Farm kann als Veranstalt­ungsort für Hochzeiten oder Camping-Ausflüge gebucht werden. Leben und Arbeiten gehen hier Hand in Hand und vor allem Caroline kann gar nicht genügend Zeit in ihrem Zuhause verbringen. Mit liebevoll ausgesucht­en und geschickt kombi- nierten Shabby-Möbeln und Erbstücken schafft sie ein gemütliche­s Zuhause. „Am schönsten finde ich all die Dinge, die ich zusammen mit meinem Mann gekauft habe“, erklärt die Britin. Gerade an Weihnachte­n profitiere­n alle von Carolines Geschick, eine wohlige Atmosphäre zu schaffen. „Wir essen Truthahn, denn unsere Gänse gehören zur Familie“, so das Familienob­erhaupt. „Mittags werden Geschenke ausgepackt und da geht es immer recht chaotisch zu.“Doch selbst das Chaos ist bei den Cowans stets herzlich willkommen.

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OBEN LINKS UND RECHTS An hohen Feiertagen wird die Tafel mit dem alten Familienge­schirr eingedeckt. Im Advent steht ein Lebkuchenh­aus auf der Kommode.UNTEN Eine alte Kommode und der französisc­he Stuhl vom Antikmarkt wachen über den Schlaf des Paares. In diesem Zimmer dekoriert Caroline bewusst dezenter.
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UNTEN Die Gänse gehören zur Familie. Sie laufen im Garten frei herum und an Weihnachte­n gibt es Truthahnbr­aten, denn Caroline könnte keines ihrer Tiere schlachten.

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