Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin
KREUZFAHRER PERSÖNLICH
Gepäckcheck – Worauf Kreuzfahrturlauber nicht verzichten möchten
Albanien statt Istanbul. Während wir durch die Ruinen von Butrint in Südalbanien geführt werden, erhöht das auswärtige Amt in Berlin die Sicherheitshinweise für die Türkei. Cunard hatte schon einige Zeit vor unserer Sommerreise die ursprünglich geplante Route abgeändert und den Anlauf in Istanbul in der Türkei durch Saranda in Albanien ersetzt.
SCHWELLENLAND ALBANIEN
Albanien durchlebt nach dem Ende der strikten Abschottung bis 1990 nach wie vor schwierige Zeiten. Die baulichen Hinterlassenschaften aus der kommunistischen Zeit in Form von 200.000 kleinen Bunkern und Gefechtsständen sehen wir auf der kurzen Fahrt von Saranda nach Butrint überall versprenkelt entlang der Küste. In Butrint haben über die Jahrtausende Griechen, Römer, Türken und Venezianer ihre Spuren hinterlassen. Die Ausgrabungsstätten, die von der Unesco als Weltkulturerbe geführt werden, sind nicht ganz so gut instandgesetzt, wie man es aus anderen touristischen Zielen gewohnt ist. Einige bei den Ausgrabungen freigelegte Mosaike sind wieder von Staub und Kieseln überdeckt – um sie zu schützen. Trotzdem erhalten wir in dem idyllisch auf einer Halbinsel gelegenen Nationalpark einen guten Einblick in die verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte. Auch dank der exzellenten Reiseführerin, die unseren über das Schiff gebuchten Ausflug begleitet. Die Kreuzfahrt-infrastruktur ist rund um Saranda bereits gut ausgebaut – am Tenderhafen stehen Ausflugsbusse und Taxis sowie englisch- sprechende Guides bereit. Dass die Station in Albanien doch nicht so exotisch ist wie wir vermuteten, stellen wir bei der Rückkehr von unserem Ausflug fest: inzwischen hat auch die MSC Poesia in der Bucht festgemacht und die Tender beider Kreuzfahrtschiffe spülen dicht an dicht Kreuzfahrtgäste an Land. Cunard ist nicht die einzige Reederei, die ihre Routen im östlichen Mittelmeer umgestellt und die Anläufe in der Türkei reduziert hat.
DIE FLOTTE DER KÖNIGINNEN
In Sichtweite von Saranda liegt die griechische Insel Korfu. Dort sehen wir weitere Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen. Auf Korfu ist auch Prinz Philip, der Gatte von Königin Elizabeth
II., der amtierenden britischen Monarchin, geboren. Wir reisen gewissermaßen ja auch mit den Windsors – oder in diesem Fall mit deren Urahnin – auf dieser Kreuzfahrt. Cunard Line hat seine aktuell drei Schiffe den britischen Monarchinnen gewidmet. Wir sind zu Gast auf Queen Victoria. Während sich 2019 bereits der 200. Geburtstag der Namensgeberin jährt, feiert das Kreuzfahrtschiff gerade den 10. Geburtstag. Als Geburtstagsgeschenk hat die Reederei eine umfangreiche Renovierung des Schiffes durchgeführt. Am auffälligsten sind die Änderungen am Heck, das über drei Decks neu gestaltet und teilweise überbaut wurde. Neben einem erweiterten Pooldeck ist die Queen Victoria dabei auch um 73 Kabinen gewachsen und bietet jetzt etwas mehr als 2.000 Passagieren Platz. Zusätzlich zu den bisher vorhandenen Kabinenkategorien von der Innenkabine bis zur Queens-suite ist eine weitere Kabinen- Kategorie, der Britannia Club, eingerichtet worden. Die Gäste der 43 schicken Kabinen speisen in einem eigenen Restaurant zu flexiblen Essenszeiten.
REISEN WIE EINE MONARCHIN
Wir haben uns eine Princess Suite geleistet. Die Kabine ist äußerst geräumig und komfortabel eingerichtet mit großem Bad, Ankleide, Schlafbereich und Sitzecke sowie einem großzügigen Balkon. Wobei es sich hier um eine Junior-suite und nicht um eine klassische Suite handelt, da Wohn- und Schlafbereich in einem Raum sind und lediglich durch die ausladende Fernsehkommode optisch getrennt werden. Teppiche und Stoffe sind wie in allen Kabinen komplett erneuert worden. Die Möbel werden offenbar erst bei der nächsten Renovierung ausgetauscht. Das durchgesessene und etwas in die Jahre gekommene Schlafsofa auf unserer Kabine hätte gerne auch schon dieses Jahr erneuert werden dürfen. Klassische Suiten bietet das Schiff in der Queens- Klasse an, die über der Princess-kategorie angesiedelt ist. Der eigentliche Clou beider Suitenkategorien ist neben dem komfortablen Wohnerlebnis jedoch der separate Schiffsbereich für Princess- und Queensgäste. Cunard Line hat seit jeher unterschiedliche Reiseklassen angeboten und hält daran bis heute fest. Mittschiffs sind die beiden oberen Decks für die Gäste der Suitenklassen reserviert. Wer möchte kann den Großteil des Bordlebens in diesem kleinen exklusiven Kosmos verbringen: die großzügigen Terrassen auf beiden Decks mit bequemen Liegen