Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin
DIESE SPOREN VERDIENT KEINER
FUSS- UND NAGELPILZ AUF REISEN
Tipps zu Reisemedizin
Wer mit nackten Füßen über Teppichböden in Hotelzimmern oder Schiffskabinen läuft, erhöht die Gefahr, eine Pilzinfektion zu erleiden, um etwa 30 Prozent. Wer weiß denn schon, ob der vorherige Bewohner möglicherweise Pilzsporen hinterlassen hat? Man sollte zwar davon ausgehen dürfen, dass das Zimmer oder die Kabine nach Abreise der Gäste gereinigt wurde, aber ob das auch mit aller nötigen Gründlichkeit geschehen ist, bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Fuß- und Nagelpilz sind weit verbreitet und gehören zu den häufigsten Pilzerkrankungen. Die Erkrankung ist nicht nur unschön – sie ist ansteckend, kann sich auf andere Körperregionen ausbreiten und heilt nicht von alleine. Rund jeder Fünfte in Deutschland hat Fußpilz und jeder sechste Erwachsene ist von Nagelpilz betroffen. Bei den über 65-Jährigen leidet sogar rund jeder Zweite an der Infektion der Nägel. Auch Freizeitsportler gehören zum gefährdeten Personenkreis. Die Füße sportlich aktiver Menschen schwitzen vermehrt und bieten durch das feuchtwarme Klima dem Pilz ideale Lebensbedingungen. So kann der Spaß beim Schwimmen, Fußball, Laufen, Joggen, Wandern, Tanzen, Tennis oder Radfahren schnell in einer Pilzplage münden. Durch Druck und Reibung Mikroverletzungen an den Füßen, die als Eintrittspforten für die Pilze dienen. In Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen, aber auch auf Sportmatten wimmelt es oft von Pilzerregern.
Je mehr Passagiere auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs sind, umso größer wird die Gefahr, sich ansteckende Krankheiten einzufangen. Unterschätzt wird dabei regelmäßig die Möglichkeit einer Fuß- oder Nagelpilzinfektion. Eine Spore kann schon genügen.
PILZINFEKTIONEN ERKENNEN
Fuß- und Nagelpilz gehen oft Hand in Hand, denn die Erreger sind dieselben. Bemerkbar macht sich der Fußpilz durch Juckreiz, gerötete Haut und Ablösungen der Haut – vor allem in den Zehenzwischenräumen. Bei Nagelpilz sind typische Symptome: trübe, gelblich-braun verfärbte Nägel, Verdickungen der Nagelplatte und bröckelnde Nägel.
EFFEKTIV: BREIT WIRKENDE ANTI-PILZ-MITTEL
Hat es einen erwischt, helfen bei Fußpilz breit wirkende Cremes und Lösungen mit dem Wirkstoff Ciclopirox-olamin (z. B. Selergo). Der Wirkstoff wirkt gegen alle gängigen Pilzarten und auch gegen Pilzsporen, wie klinische Daten belegen. Dies beugt einem Wiederaufflammen der Erkrankung vor.
WASSERLÖSLICHE LACKE
Da die Nagelplatte dick und nur schwer durchlässig ist, stellt die Behandlung einer Nagelpilzinfektion eine Herausforderung dar. Wasserlösliche AntiPilz-lacke mit dem Wirkstoff Ciclopirox erweisen sich in klinischen Studien als stark wirksam (z. B. Ciclopoli). Denn die wasserlösliche Rezeptur sorgt dafür, dass der Lack rasch und tief in den Nagel einzieht. Dabei verbleibt der pilzabtötende Wirkstoff nicht nur auf der Nageloberfläche, sondern dringt tief in die Nagelplatte und ins Nagelbett ein. So erreicht er auch schwer zugängliche Stellen, in die sich der Pilz eingenistet hat. Aufwendiges Dünnfeilen der Nägel ist aufgrund dieser besonderen Technologie nicht notwendig.
VORSORGE TREFFEN
Zur Vorbeugung von Pilzerkrankungen empfiehlt es sich, in öffentlichen Räumen nicht barfuß zu laufen, sondern immer Schlappen zu tragen. Socken und Handtücher sollten bei mindestens 60° Grad gewaschen und Schuhe regelmäßig mit einem pilzabtötenden Spray desinfiziert werden. Schuhsprays mit dem Aktivstoff Octopirox wirken gegen Pilze, Bakterien, Viren und – was wichtig ist – auch gegen Pilzsporen (z. B. Myfungar). Sporen sind die Überdauerungsform der Pilze. In infizierten Schuhen können sie mitunter Jahre überleben. So können die eigenen Schuhe zu einer Wiederansteckungsquelle werden. Außerdem ist bei Schuhen und Kleidung auf atmungsaktive luftdurchlässige Materialien zu achten, denn Pilze mögen feuchtwarmes Klima ganz besonders. ■