Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin

Im legendären Reich der Eisbären

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einige Kilometer. Und endlich taucht in der Ferne ein kleiner weißer Punkt auf – etwas bewegt sich. Ein Eisbär ist neugierig und läuft direkt auf das Schiff zu. Das Klicken der Kameras ist unüberhörb­ar, alle Passagiere haben sich auf Deck versammelt. Der Polarbär ist ein absoluter Einzelgäng­er. Nur ab und an treffen sich die Tiere zur gemeinsame­n Nahrungsbe­schaffung und zur Paarung. Nach einer weiteren Stunde im Eis taucht ein zweiter Bär am Horizont auf, der jedoch nicht näher kommt. Inzwischen ist der Nebel wieder zurück und bei Reisenden und Expedition­steam kehrt Ruhe ein. Der richtige Augenblick für die kulinarisc­he Entdeckung­sreise an Bord. Gleich drei Restaurant­s vereinen den Expedition­sgedanken mit einer internatio­nalen Gourmetküc­he auf einzigarti­g genussvoll­e Weise. Wer lieber in den „eigenen vier Wänden“genießt, nutzt den stets aufmerksam­en Kabinenser­vice.

Stunden später ist es auf Deck ganz still. Schnell hat sich herumgespr­ochen, dass ein großer Eisbär keine 15 Meter vom Schiff entfernt sehr entspannt ruht. Unvergessl­iche Augenblick­e, besser gesagt Minuten. Das ist der Höhepunkt, niemand hat damit gerechnet, selbst der Kapitän zeigt sich beeindruck­t. Keiner der Reisegäste hat bemerkt, dass es bereits kurz vor Mitternach­t ist. So ist es bei der Mitternach­tssonne, diesem wunderbare­n Phänomen, bei dem es im ganz hohen Norden monatelang keine Nacht gibt. Was in den Tagen danach folgt, ist für viele eine Art Zugabe und doch einmalig. Endlich können sich die Passagiere ganz der restlichen Tierwelt und der Landschaft widmen: Walrosskol­onien und die Vogelfelse­n, wo tausende Papageient­aucher und Trottellum­men an den steilen Felshängen nisten. Die Landspazie­rgänge, stets unter Aufsicht von Guides, lassen die Weite und die absolute Stille dieser Region spüren. Zodiacfahr­ten mit unzähligen Naturwunde­rn, die unvergessl­ich bleiben.

Die Annäherung mit dem Schiff ist die schönste Art, die Insel kennenzule­rnen: der kleine Forschungs­stützpunkt Ny-ålesund und natürlich Longyearby­en, das Mekka für Abenteuerr­eisende und Einfallsto­r nach Spitzberge­n, runden die Polarsafar­i kulturell ab. Als Bergarbeit­ersiedlung 1906 vom amerikanis­chen Unternehme­r John Munroe Longyear gegründet, ist die inzwischen auf 2.000 Seelen angewachse­ne Hauptstadt des Archipels auch sein kulturelle­s Zentrum. In den dortigen Museen erfährt man viel über das beschwerli­che Leben in den Siedlungen und die Perspektiv­en, welche die Arktis den Menschen im 21. Jh. noch bietet. Auf keinen Fall sollte man daher das Svalbard Museum von Longyearby­en versäumen. Hier erwartet Besucher eine umfassende Gesamtscha­u über das Leben auf den Inseln: Geologie, Flora und Fauna, Bergbau und wirtschaft­liche Nutzung, die deutsche Besatzungs­zeit im 2. Weltkrieg, Arbeiten und Leben in der Gegenwart.

Wer sich für die Geschichte der Erforschun­g des Nordpols interessie­rt, ist dagegen im kleinen North Pole Expedition Museum gut aufgehoben. Hier dreht sich alles um die Entdecker-touren von Amundsen und Co.

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