Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin
Vier Länder, drei Hauptstädte, ein Fluss
Einsteigen und genießen – so lautet das Prinzip einer jeden Donaukreuzfahrt. Ob Gourmetkoch oder Buffetkonzept, Radausflug oder Bustour – angesichts der Vielfalt an Reedereien gibt es für jeden Geschmack das passende Angebot. Allen gemeinsam sind die wundervollen Naturpassagen und die Präsentation der Hauptstädte auf dem Silbertablett. Denn die Flusskreuzer legen mitten im Zentrum an, nur einen Steinwurf entfernt von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. In Wien beispielsweise machen die Flusskreuzfahrtschiffe am Handelskai nur zehn Gehminuten entfernt vom Touristenmagnet Prater fest. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelangen die Passagiere aber auch innerhalb kürzester Zeit in die historische Altstadt mit Mozarthaus, Stephansdom und natürlich der Hofburg. Die Gemächer von Sissi sowie die Spanische Hofreitschule gehören ebenso zum Pflichtprogramm wie ein Stück echte Sachertorte und eine Wiener Melange im Café Sacher gleich hinter der Oper.
Pflastermüde Füße finden auf der anschließenden Flusspassage durch den Nationalpark Donau-auen Erholung. Die größte zusammenhängende Auenlandschaft Mitteleuropas bietet einer gewaltigen Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten ein Refugium, da die Donau hier wie ein Gebirgsfluss nahezu frei abfließen kann. Das nächste Highlight der Reise ist Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei. Die düstere Ruine der Burg Devín dient am linken Flussufer als Vorbote für die deutlich imposantere viertürmige Burg im Herzen der Stadt am Dreiländereck. Wunderbar renoviert thront sie 85 Meter über der Donau und wird bei Nacht hell angestrahlt. Vom Burgberg aus öffnet sich der Blick auf die Altstadt, mit dem mittelalterlichen Michaelertor, dem gotischen Martinsdom und dem Alten Rathaus. Der Umkehrpunkt der meisten Reisen ist gleichzeitig auch ein wahrer Höhepunkt: die ungarische Hauptstadt Budapest. Die ummauerte Altstadt Buda am bergigen Ostufer wartet mit der Mat-
Bequemer kann ein Städtetrip nicht sein: Auf einer Donaukreuzfahrt präsentieren sich die Metropolen von ihrer besten Seite und idyllische Landschaftspassagen sorgen für Erholung.
thiaskirche und der Fischerbastei auf, einem Fantasiegebilde mit unzähligen Türmchen, Terrassen und Bögen. Von hier oben sieht man am anderen Ufer der Donau das mächtige Parlamentsgebäude des Stadtteils Pest sowie viele Prachtbauten aus der Zeit der Donaumonarchie am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Flussschiffe legen ganz in der Nähe des Parlaments an, sodass es nur wenige Gehminuten bis in die Fußgängerzone Váci utca sind. An deren Ende lädt die „Große Markthalle“zum Bummeln ein. Und über Nacht können die Gäste sich am Panorama der herrlich beleuchteten Kettenbrücke erfreuen. 580 Kilometer legen die Flussschiffe von Passau bis Budapest zurück, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt selten über 30 Stundenkilometern. Da bleibt auch Zeit die gemächlich am Ufer vorüberziehende Landschaft zu genießen. Für die Passage der lieblichen Wachau zwischen Krems und Melk ist ein Platz auf dem Sonnendeck Pflicht. Auf dem 34 Kilometer langen Streckenabschnitt gedeihen Aprikosen und Wein, die Landschaft wird kontrastiert von Burgruinen auf schroffen Felsen, wie etwa Dürnstein. Wie wäre es mit einer gemütlichen Weinprobe oder einem Marillenschnaps? Wem der Sinn mehr nach Aktivität steht, der kann Teilstrecken des Donauradweges zwischen Passau und Linz abfahren – fast alle Anbieter von Donaukreuzfahrten haben entweder eigene Fahrräder an Bord oder arbeiten mit Radanbietern zusammen, die diese zuliefern. Oder aber man schlendert durch das beschauliche Linz mit beeindruckenden Barockfassaden am überraschend großen Stadtplatz. Für manche Passagiere ist dies der perfekte Ausgleich zum Metropolenhopping an den anderen Tagen der Reise. Nicht, dass man wirklich einen Ausgleich bräuchte. Denn es gibt wohl kaum eine entspanntere Art drei Hauptstädte in drei Tagen zu besuchen als in einem schwimmenden Hotel, das lautlos durch die Nacht gleitet.