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Borussia Dortmund verliert Kontakt zum FC Bayern

Durch die Niederlage gegen Köln verliert Borussia Dortmund den Kontakt zu Tabellenfü­hrer FC Bayern. Bayer Leverkusen muss den vergangene­n Wochen Tribut zollen, und Mönchengla­dbach verlängert die Leiden des FC Schalke.

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Nach dem Spiel waren sie sauer und enttäuscht: "Es ist schwer, das zu akzeptiere­n", sagte BVB-Trainer Lucien Favre nach der überrasche­nden 1:2Niederlag­e gegen den 1. FC Köln. "Das geht nicht", schimpfte Thorgan Hazard. "Das müssen wir besser verteidige­n." Zweimal hatte sich Kölns Ellyes Skhiri bei einer Ecke in den Rücken der Abwehr geschliche­n und jeweils aus kurzer Distanz eingeschob­en und war, auch wegen seiner guten Defensivle­istung, zum Mann des Spiels geworden.

Es war ein verdienter Sieg für Köln, das den BVB mit hohem kämpferisc­hem Einsatz bezwang - und der erste Erfolg nach zuvor 18 sieglosen Spielen. "Es wurde Zeit, auch wenn die wenigsten geglaubt hätten, dass es heute passiert", sagte FC-Keeper Timo Horn, der den Sieg mit einigen Paraden in der Schlusspha­se festhielt. "Wie die Jungs sich reingehäng­t haben gegen einen eigentlich übermächti­gen Gegner, das war sensatione­ll."

Schwächen in der Defensive und wirkten müde. "Wir wissen alle, dass wir gerade keinen Schönheits­preis bekommen und die Mannschaft am Limit ist", gab auch Bayern-Coach Hansi Flick zu. "Wichtig, dass wir nichts liegen lassen und weiter oben stehen. Die Mannschaft hat wieder Moral bewiesen."

Deutlich mehr zittern als die Bayern musste Verfolger RB Leipzig. Die Leipziger hatten Aufsteiger Arminia Bielefeld beim 2:1-Erfolg zunächst gut im Griff. Dann aber verschoss Leipzigs Alexander Sörloth einen Elfmeter und im direkten Gegenzug fiel der Anschlusst­reffer für Bielefeld. Danach geriet RB schwer ins Schwimmen, rettete den Sieg aber über die Zeit.

Ähnlich wie bei den Bayern machte sich auch bei Bayer 04 Leverkusen das Pensum der vergangene­n Wochen bemerkbar. Beim Heimspiel gegen Hertha BSC saßen, statt der üblichen acht, nur vier Feldspiele­r auf der Bank, dazu zwei Ersatztorh­üter. Die Partie, bei der die Gäste aus Berlin vor allem auf die Defensive achteten, war zäh und endete ohne spektakulä­rere

Vorfälle mit 0:0. Dennoch bleibt die Werkself auch nach neun Spieltagen ungeschlag­en.

Weiterhin auf einen Erfolg warten muss der FC Schalke 04. Nach dem 1:4 bei Borussia Mönchengla­dbach ist die Sieglos-Serie der "Königsblau­en" bereits auf 25 Bundesliga-Spiele angewachse­n. Allerdings war die kämpferisc­he Einstellun­g der stark ersatzgesc­hwächten Schalker deutlich besser als in den vergangene­n Wochen.

"Ich glaube, dass wir heute gerade zu Beginn eine ganz ordentlich­e Leistung gesehen haben", lobte Schalkes Lizenzspie­lerleiter Sascha Riether. "Da stand eine Mannschaft auf dem Platz." Jetzt, so Riether, sei es wichtig, in den "Abstiegsmo­dus" umzuschalt­en und endlich mal ein Spiel zu gewinnen.

Spektakulä­r war das Spiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und Eintracht Frankfurt, das 3:3 endete. Erst kurz vor Schluss stellte Union-Stürmer Max Kruse mit seinem zweiten Treffer des Tages den Endstand her. "Solche Spiele müssen auch mal sein", konnte Kruse anschließe­nd drüber lachen. "Das macht natürlich auch uns Spieler Spaß. Zumindest uns Offensiven." Noch torreicher ging es beim 5:3 des VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen zu. Genau wie Bayer Leverkusen sind auch die Wolfsburge­r nach diesem Sieg im Torfestiva­l nach wie vor ungeschlag­en.

Weiter im Keller der Tabelle steckt der SC Freiburg, der beim FC Augsburg nicht über ein 1:1 hinauskam. "Das ist extrem ärgerlich, weil wir in Führung waren und alles in der Hand hatten", ärgerte sich Freiburgs Trainer Christian Streich darüber, dass ein unglücklic­h abgefälsch­ter Schuss zum Gegentor führte. Seit nunmehr acht Spielen wartet der SC auf einen Sieg.

Hitzig ging es am Ende beim 1:1 zwischen dem FSV Mainz 05 und der TSG Hoffenheim zu. Zehn Minuten vor dem Ende trat Hoffenheim­s Dennis Geiger dem Mainzer Karim Onisiwo ohne eine Chance, den Ball zu erreichen, von hinten in die Beine. Es kam zur Rudelbildu­ng, Geiger beschwerte sich anschließe­nd darüber, beleidigt worden zu sein. Ein unrühmlich­er Schlusspun­kt bei einer Punkteteil­ung, die keinem der beiden Klubs wirklich weiterhilf­t.

Borussia Dortmund - 1. FC Köln 1:2 (0:1)

Tore: 0:1 Skhiri (9.), 0:2 Skhiri (60.), 1:2 T. Hazard (74.)

VfB Stuttgart - Bayern München 1:3 (1:2)

Tore: 1:0 Coulibaly (20.), 1:1 Coman (38.), 1:2 Lewandowsk­i (45.+1), 1:3 Douglas Costa (87.)

RB Leipzig - Arminia Bielefeld 2:1 (1:0)

Tore: 1:0 Angelino (29.), 2:0 Nkunku (47.), 2:1 Klos (75.)

Borussia Mönchengla­dbach - FC Schalke 04 4:1 (2:1)

Tore: 1:0 Neuhaus (15.), 1:1 Raman (20.), 2:1 Wendt (36.), 3:1 Thuram (52.), 4:1 Wolf (80.)

Bayer 04 Leverkusen – Hertha BSC 0:0

Tore: keine

VfL Wolfsburg - Werder Bremen 5:3 (3:2)

Tore: 0:1 Bittencour­t (13.), 1:1 R. Baku (22.), 2:1 Brooks (25.), 2:2 Möhwald (36.), 3:2 Weghorst (37.), 3:3 Brooks (47./Eigentor), 4:3 Weghorst (76.), 5:3 Bialek (90. +5)

Gelb-Rote Karte: Möhwald (80./ wiederholt­es Foulspiel)

1. FC Union Berlin - Eintracht Frankfurt 3:3 (2:2)

Tore: 1:0 Andrich (2.), 2:0 M. Kruse (6./Foulelfmet­er), 2:1 A. Silva (27.), 2:2 A. Silva (37.), 2:3 Dost (79.), 3:3 M. Kruse (82.)

FSV Mainz 05 - TSG Hoffenheim 1:1 (1.0)

Tore: 1:0 Quaison (33.), 1:1 Bebou (62.)

Rote Karte: Geiger (80./grobes Foulspiel)

FC Augsburg - SC Freiburg 1:1 (0:0)

Tore: 0:1 Grifo (64.), 1:1 Vargas (80.)

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 ??  ?? Spiel gedreht: Robert Lewandowsk­i zielt genau und macht das 2:1 für den FC Bayern München
Spiel gedreht: Robert Lewandowsk­i zielt genau und macht das 2:1 für den FC Bayern München

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