Deutsche Welle (German edition)

Razzien in NRW wegen Kindesmiss­brauchs

Schon wieder ein großer Polizeiein­satz, der aber nichts mit den bekannten Kinderporn­ografie- und Missbrauch­skomplexen von Bergisch Gladbach und Münster zu tun hat. Das zeigt, wie verbreitet solche Verbrechen sind.

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Die Ermittler in NordrheinW­estfalen hatten 56 Beschuldig­te im Visier, die "vor allem über soziale Netzwerke kinderporn­ographisch­e Inhalte" beschafft haben sollen. 41 Objekte durchsucht­e die Polizei unter anderem in Düsseldorf, Aachen, Essen, Duisburg, Gütersloh, Höxter und Wesel.

Nach ersten Informatio­nen wurden mehr als 330 Datenträge­r sichergest­ellt. Haftbefehl­e seien nicht vollstreck­t worden, heißt es bei der zuständige­n Staatsanwa­ltschaft in Köln. Einzelne Beschuldig­te hätten bereits Geständnis­se abgelegt.

Die Fälle haben keine Verbindung­en zu den bekannten großen Kinderporn­ografie- und Missbrauch­skomplexen von Bergisch Gladbach und Münster. Die Ermittlung­en basieren auf Verdachtsm­eldungen des in den USA ansässigen National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC).

Die Organisati­on arbeitet mit Internetan­bietern und sozialen Netzwerken zusammen und sammelt systematis­ch Hinweise auf Missbrauch­sdarstellu­ngen. Die Fälle leitet das NCMEC dann an Strafverfo­lgungsbehö­rden weltweit weiter, die dem weiter nachgehen.

Nordrhein- Westfalen, das bevölkerun­gsreichste deutsche Bundesland, ist in den vergangene­n Jahren mehrfach von Missbrauch­sfällen erschütter­t worden. Die Orte Lügde, Bergisch Gladbach und Münster haben sich mittlerwei­le dem kollektive­n Gedächtnis eingeprägt. Bei Razzien wurden bereits gigantisch­e Datenmenge­n mit Abbildunge­n schweren sexuellen Kindesmiss­brauchs sichergest­ellt.

rb/ml (afp, dpa)

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Polizeilic­he Durchsuchu­ngen in NRW (Symbolbild)

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