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Mick Schumacher ab 2021 in der Formel 1
Mick Schumacher wechselt 2021 in die Formel 1. Der Sohn von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher wird acht Jahre nach dessen Karriereende in seiner Premieren-Saison für das USamerikanische Haas F1-Team starten.
Die Formel 1 hat wieder einen Schumacher. Rund acht Jahre nach dem Karriereende von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher hat dessen Sohn Mick den Aufstieg in die Königsklasse des Motorsports geschafft. Der 21-Jährige wird im kommenden Jahr für das USamerikanische Haas-Team als Stammpilot an den Start gehen und erhält einen mehrjährigen Vertrag. "Die Aussicht, im kommenden Jahr in der Startaufstellung der Formel 1 zu stehen, macht mich unglaublich glücklich und einfach sprachlos", sagte der 21-Jährige Schumacher nach Bekanntgabe des Wechsels. "Es ist natürlich ein unglaubliches Gefühl. Ich habe es definitiv noch nicht zu 100 Prozent realisiert. Ich freue mich, dass es jetzt dann bald los geht." wurde Ferrari-Teamchef Mattia Binotto in einer Mitteilung der Fahrer-Akademie des Autobauers zitiert. Viele Formel-1Fans, gerade in Deutschland, träumen davon, Mick Schumacher als Pilot des legendären italienischen Rennstalls, bei dem sein Vater zur Formel-1-Legende wurde, fahren zu sehen. Bereits am Freitag kommender Woche wird Schumacher beim Training zum Großen Preis von Abu Dhabi seine ersten Runden für Haas drehen. Auch beim Test für Nachwuchsfahrer im Anschluss an das Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit soll Schumacher zum Einsatz kommen.
In diesem Jahr fährt der 21Jährige noch in der Formel 2 für das italienische Prema-Team und geht als Gesamtführender in die letzten beiden Saisonrennen am Wochenende in Bahrain. Wie schon in der Formel 3, in der er 2018 den Europameister-Titel geholt hatte, entfaltete Mick Schumacher auch in der zweithöchsten Kategorie erst im zweiten Jahr seine Qualitäten.
In der Formel 1 wird er für ein Team antreten, das in diesem Jahr enttäuschte. Haas belegt aktuell mit nur drei Punkten den vorletzten Rang in der Konstrukteurswertung. Die beiden derzeitigen Stammfahrer Romain Grosjean aus Frankreich und Kevin Magnussen aus Dänemark müssen den Rennstall, der 2016 in die Formel 1 eingestiegen war, verlassen. Der Franzose wurde gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem er am Wochenende beim Großen Preis von Bahrain einen Horror-Unfall, bei dem das Auto in zwei Teile brach, ohne größere Verletzungen überstanden hatte.
Den künftigen Teamkollegen von Schumacher, der in seiner ersten Saison mit der Nummer 47 an den Start gehen wird, hatte Haas bereits einen Tag zuvor vorgestellt. Der 21-jährige Russe Nikita Mazepin wird von seinem wohlhabenden Vater Dimitri gefördert und ist wie Schumacher ein Neuling in der
Königsklasse. Da sich weder die Regeln noch die Autos im kommenden Jahr gravierend verändern werden, dürften die Erfolgsaussichten von Schumacher und Mazepin zunächst gering sein.
Haas- Teamchef Günther Steiner sieht die Neuzugänge als Teil des Neuaufbaus, 2022 will Haas wieder durchstarten. "Mit Mick Schumacher zu arbeiten, das ist eine Ehre. Das bringt großes Aufsehen. Wir müssen ihm das beste Material geben, ihn aufbauen und ihn vorbereiten für eine große Zukunft", so Steiner über seiner Neuverpflichtung. "Von mir erwarte ich, dass ich mein Bestes abliefern kann und mich als Fahrer weiter entwickle. Dass ich so eng wie möglich eine Verbindung mit dem Team aufbauen kann, damit wir alle zusammen in die richtige Richtung arbeiten. Ich bin mir sicher, dass wir zwei sehr hungrige Fahrer haben werden", sagte Schumacher der Deutschen Presse Agentur (dpa) und erklärte auch, wie es zur Nummer 47 kam: "Die 4 und die 7 sind beides meine Lieblingsnummern. Dadurch, dass alle vergeben sind, habe ich mir die 47 ausgesucht. Wenn man all unsere Geburtstage in der Familie zusammenzählt, ergibt das die 47."
Die Familienmitglieder seien auch die ersten Gratulanten nach Bekanntgabe des Wechsels gewesen, sagte Mick Schumacher. Sein Nachname ist für
Mick dabei Sprungbrett und Bürde zugleich. Auf den Erfolgspfaden seines Vaters zu wandeln, wird für den hochtalentierten Mick nicht einfach werden. Von Beginn an wird der 21-Jährige mit Druck und Erwartungshaltungen konfrontiert sein. Zumindest selber möchte er sich für sein erstes Jahr aber nicht zu viel Druck machen. "Die Erwartungshaltung von vielen muss ein bisschen gedämmt werden. Wir werden nicht um Siege im nächsten Jahr fahren, auch wenn ich das gern würde", sagte Mick Schumacher, dessen Vater Michael insgesamt sieben WM-Titel und 91 Rennen in der Formel 1 gewann und für viele unvergessliche Momente sorgte.
Seit einem Skiunfall in den französischen Alpen lebt der mittlerweile 51-Jährige aber völlig abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Er erholt sich im Kreise seiner Familie in seiner Schweizer Wahlheimat am Genfer See weiter von dem schweren Schädel-Hirn-Trauma, das er bei seinem Sturz Ende 2013 erlitten hatte.
dvo/ck (dpa)