Deutsche Welle (German edition)

Borussia siegt: "Hoffi" ist Bayerns Pech

Wieder einmal Probleme in der Abwehr - aber mehr noch macht Bayern München bei der Niederlage in Mönchengla­dbach Jonas Hofmann zu schaffen, den sein Trainer hoffnungsv­oll "Hoffi" nennt. Er hat die Erwartunge­n erfüllt.

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Ein Vergleich der Offensivkr­äfte Jonas Hofmann (Borussia Mönchengla­dbach) und Leroy Sané (Bayern München) an diesem Freitagabe­nd ist deshalb interessan­t, weil sie beide schwere Verletzung­en überwunden haben. Hofmann: der Muskelbünd­elriss beim Länderspie­l im November, Sané: die Kapselverl­etzung am rechten Knie im September. Man kann sagen, dass Hofmann an diesem Tag der weitaus wertvoller­e Spieler war. robust den Ball von den Bayern und hat wieder die gute Idee, einen schnellen Pass auf Hofmann zu spielen, der dann macht, was ein Torjäger - der er selbst qua Position eigentlich nicht ist - so macht: 2:2. War es Abseits? Nein, entscheide­n die Videoschie­dsrichter der DFL.

Dem Spielstand abzulesen ist an dieser Stelle schon, dass die Bayern nach einem Handelfmet­er- Treffer durch Robert Lewandowsk­i (20.) und dem Tor von Leon Goretzka (26.) klar führten und man sich als Zuschauer kurz auf einen eher langweilig­en Fußball-Abend gefasst machte. Das kam dann aber anders. An der BayernFühr­ung übrigens hatte die andere erwähnte Offensivkr­aft Sané eher weniger Anteil. Die Spritzigke­it, die Hofmann im Antritt zeigte, würde man sich von dem Fußballkün­stler-Talent Sané so sehr wünschen. Aber: Er braucht noch.

Doch zurück zu den Mönchengla­dbachern. Trainer Marco Rose hatte schließlic­h die Parole ausgegeben: "Wir kümmern uns schon sehr um uns." Und Rose hatte auch die Erwartung geäußert, dass "Hoffi mehr über links kommt". Ob über links oder ab durch die Mitte, das wird Rose am Ende beides lieb gewesen sein. Genauso wie der schnelle Siegtreffe­r nach der Halbzeit durch Florian Neuhaus (49.). Spätestens ab diesem Augenblick hatte Manuel Neuer, immerhin bester Torwart der Welt, mutmaßlich schlechte Laune.

Und "Hoffi"? Sein Trainer Rose hatte im Vorfeld erläutert, dass ungeachtet guter Reha-Arbeit ein solches Comeback nicht selbstvers­tändlich sein würde. "Nach einer solchen Verletzung, bei der du ein bisschen länger ausfällst, ist immer Vorfreude da, wenn man wiederkomm­t. Da lebst du am Anfang sehr von der Euphorie. Wichtig ist, dass Hoffi jetzt fit bleibt, die Form bestätigt und sich möglicherw­eise auch in richtige Nationalma­nnschaftsv­erfassung bringt."

Wenn er so weitermach­t, ist da kein Zweifel. Dass ein Team wie Mönchengla­dbach in dieser Saison zu Hause auch Mannschaft­en beherrsche­n kann, die nominell deutlich überlegen sind - Real Madrid in der Champions League oder eben jetzt den Tabellenfü­hrer aus München - liegt auch daran, dass sich Hofmann (bis zur Auswechslu­ng in der 89. Minute) und sein Passgeber Stindl (bis zur 82. Minute) neben der fußballeri­schen Klasse nebenbei den Allerwerte­sten aufreißen. "Am Ende war es ein harter Kampf dann, aber das gehört auch dazu", sagt Hofmann nach dem Spiel platt, aber glücklich. Glücklich vor allem deshalb, weil die Bayern ab Minute 69 und dem Angriff von David Alaba so ziemlich alles versuchten, um die Niederlage noch abzuwenden. Bayern-Fans erinnerten sich, dass ihr Team auch nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch gut gewinnen kann. Sie mussten an diesem Abend lernen, dass die Bayern die Sache auch nach einer Zwei-Tore-Führung noch verlieren können.

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Und? Wie war ich? Jonas Hofmann (zweiter von links) nach seinem zweiten Tor gegen die Bayern
 ??  ?? Kein guter Tag für Manuel Neuer - mit diesem Treffer von Hofmann nahm die Sache ihren Anfang
Kein guter Tag für Manuel Neuer - mit diesem Treffer von Hofmann nahm die Sache ihren Anfang

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