Deutsche Welle (German edition)
Gemeinsam lernt man besser
In der Corona-Pandemie gibt es Streit um die Schulen. Offenhalten oder schließen? Jan Schäfer lenkt den Blick darauf, was nur eine geöffnete Schule leisten kann.
Starke Verunsicherung
Ende November hatte der Stadtschüler*innenrat in Frankfurt am Main zum Streik aufgerufen. Für einen besseren Schutz vor Corona an den Schulen durch die Einführung eines sogenannten Wechselunterrichtes. Das bedeutet: die Klassen werden geteilt. Zwei Wochen lang ist die eine Hälfte in der Schule, die andere Hälfte zu Hause im Distanzunterricht. Dann wird gewechselt.
Zurzeit fühlen sich manche Schüler*innen nicht sicher. Zu Recht? Wie gefährlich ist der Lernort Schule in der Corona-Pandemie?
Viele Meinungen helfen nicht weiter
Um das zu beantworten, muss man sehen, wie die Schüler*innen aktuell geschützt werden. Und hier ist schon ein Problem: es gibt darauf keine einheitliche Antwort. Es gibt keine einheitliche Regelung. Unterschiedliche Experten-Meinungen tragen eher zur Verunsicherung bei. Die einen sagen,
das Ansteckungsrisiko ist gering, die anderen, dass die Schulen
gefährliche Hotspots sein können.
Die entscheidende Frage ist jedoch eine völlig andere: wie ist in den Schulen der bestmögliche
Schutz vor Corona umzusetzen? Transparenz und Konsequenz Die erste Bedingung: niemandem ist im System Schule damit geholfen, dass CoronaFälle an Schulen verschwiegen werden. Nur wenn ich um eine Gefährdung weiß, bin ich auch bereit, mich zu schützen. Ein positives Beispiel konnte ich einer Frankfurter Schule kennenlernen. In den Pausen gibt es auf dem Schulhof einen CoronaInfostand. Die Zahl der Fälle und betroffene Klassen werden genannt. Offen und transparent. Außerdem wird aufgeklärt, wie sich jede und jeder schützen kann. Viele Schülerinnen und Schüler kommen und informieren sich.
Die zweite Bedingung: die Schulen brauchen klare und einheitliche Regelungen, wenigstens innerhalb einer Region. Niemand blickt mehr durch, wenn es eine Maskenpflicht erst in den höheren Klassen gibt und nicht schon in der Grundschule. Oder wenn es den Wechselunterricht, den die Schüler*innen fordern, im Offenbach schon gibt, aber erst ab der siebten Klasse, während er im benachbarten Frankfurt erst fünf