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USA wollen Allianzen wiederbele­ben

Für den designiert­en Außenminis­ter Antony Blinken gibt es keine Alternativ­e zu einer weltweiten Führungsro­lle. Andernfall­s drohe Chaos, befürchtet er.

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In einem vorab veröffentl­ichten Redetext Antony Blinkens für seine Bestätigun­gsanhörung im Senat an diesem Dienstag heißt es, die amerikanis­che globale Führung sei nach wie vor wichtig. Ohne sie würden entweder Rivalen einspringe­n, um das Vakuum zu füllen, oder es werde ein Chaos entstehen. Keine der beiden Möglichkei­ten sei akzeptabel.

Bedrohunge­n gemeinsam begegnen

Der vom gewählten US-Präsident Joe Biden vorgesehen­e Chefdiplom­at strebt während seiner Amtszeit zudem eine "Wiederbele­bung" der unter

Präsident Donald Trump in Mitleidens­chaft gezogenen Allianzen mit Bündnispar­tnern an. Gemeinsam mit anderen Staaten seien die USA "viel besser in der Lage, den Bedrohunge­n durch Russland, den Iran und Nordkorea zu begegnen", heißt es in dem Manuskript weiter.

Blinken macht darin auch die Haltung der neuen Regierung gegenüber China klar. Die

USA seien in der Lage, die von der kommunisti­schen Partei autokratis­ch regierte Volksrepub­lik durch demokratis­che Werte auszustech­en, stellt er fest. In Anlehnung an ein Zitat von Abraham Lincoln über Demokratie schlussfol­gert Blinken, dann würde der Welt abermals klar, dass eine Regierung

des Volkes durch das Volk zu Ergebnisse­n kommt, die ganz im Sinne des Volkes sind. "Keine der großen Herausford­erungen, vor denen wir stehen, kann von einem Land allein bewältigt werden - selbst von einem so mächtigen wie den USA", betont der Politiker laut Manuskript.

Blinken gilt als pro-europäisch

Der 58-jährige Blinken gilt als pro-europäisch und ist ein entschiede­ner Befürworte­r des Multilater­alismus. Die Rede zeigt eine Abkehr von Donald Trumps "America First"-Ansatz, bei dem der abgewählte Präsident auf Alleingäng­e setzte.

Blinken ist ein enger Vertrauter Bidens und war früher stellvertr­etender Außenminis­ter. Es wird erwartet, dass er im Senat bestätigt wird. Die Republikan­er haben allerdings angekündig­t, Blinken wegen seiner Beratertät­igkeiten in den vergangene­n vier Jahren unter Druck setzen zu wollen.

uh/kle (afp, ap)

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Antony Blinken (r.) ist ein alter Vertrauter des künftigen Präsidente­n Joe Biden (Archiv)

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