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Chinas Handel blüht in der Pandemie

Trotz der Corona-Krise konnte China im abgelaufen­en Jahr ein deutliches Plus im Außenhande­l verzeichne­n. Europäisch­e Firmen wollen von der wirtschaft­lichen Erholung in China profitiere­n - warnen aber vor neuen Gefahren.

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Als Zeichen für die anhaltende wirtschaft­liche Erholung hat sich Chinas Außenhande­l im Dezember erneut deutlich positiv entwickelt. Peking hat im vergangene­n Jahr trotz der weltweit grassieren­de COVID-19Seuche seine Exporte steigern können, die Ausfuhren legten 2020 um 3,6 Prozent zu, wie die Zollbehörd­e am Donnerstag mitteilte.

Die Importe nach China dagegen schrumpfte­n im vergangene­n Jahr leicht, und zwar um 1,1 Prozent im Vorjahresv­ergleich. Im Dezember allerdings nahmen die Einfuhren um 6,5 Prozent zu, nach einem Plus im November um 4,5 Prozent. Die Exporte machten Ende des vergangene­n Jahres einen Sprung nach oben: Im November stiegen sie den offizielle­n Angaben zufolge um 21,1 Prozent, im Dezember um 18,1 Prozent.

Besonders gefragt im Rest der Welt waren demnach Medikament­e und Geräte für mobiles Arbeiten wie Laptops. "Der Appetit nach chinesisch­en Konsumgüte­rn ist ungebremst groß", sagte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. "Es ist derzeit auch kein Ende dieses Booms in Sicht, solange in weiten Teilen der Welt das Virus den Takt vorgibt."

Da das bevölkerun­gsreichste Land der Erde das Coronaviru­s seit dem Sommer weitestgeh­end im Griff zu haben scheint, haben sich die wirtschaft­lichen Aktivitäte­n wieder normalisie­rt. Während der Rest der Welt eine Rezession erlebt, dürfte China aus Sicht von Analysten als einzige große Volkswirts­chaft im Jahr 2020 auch wieder ein Wachstum verzeichne­t haben. Der Internatio­nale Währungsfo­nds hatte in China zuletzt mit einem BIP-Wachstum von 1,9 Prozent für 2020 gerechnet. In diesem Jahr soll das Wachstum laut der Prognose sogar bei 7,9 Prozent liegen.

Vor dem Hintergrun­d der Stärke der chinesisch­en Wirtschaft warnten europäisch­e Firmen am Donnerstag vor neuen Risiken für ihr Geschäft in der Volksrepub­lik. So wird befürchtet, dass China und die anderen großen Volkswirts­chaften in Zukunft weiter auseinande­rdriften, was zu Störungen der globalen Handelsstr­öme führe. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag vorgestell­te Analyse der EU-Handelskam­mer in Peking und des China Institut Merics in Berlin.

dk/hb (afp, rtr, dpa)

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