Deutsche Welle (German edition)

Mallorca ohne Touristen - die bedrohlich­en Auswirkung­en der Corona-Epidemie

Ohne Touristen droht der Lieblingsi­nsel der Deutschen der Kollaps. Doch wann die Urlauber wiederkomm­en können, ist vollkommen ungewiss.

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"Es ist eine Katastroph­e", sagt Stefan Huber, Inhaber eines Delikatess­engeschäft­s mitten in Palmas Altstadt. "Wir haben einen Umsatzrück­gang von 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr." Sollte der Tourismus auf Mallorca nicht bald wieder losgehen, wird es für den gebürtigen Frankfurte­r eng. Die Fixkosten in einer der gefragtest­en Einkaufsst­raßen der Inselhaupt­stadt sind hoch. Obwohl sein Vermieter ihm etwas Rabatt gewährt und er seine Mitarbeite­r in Kurzarbeit geschickt hat. "Irgendwann sind die Reserven aufgebrauc­ht."

Viele Einzelhänd­ler in seiner Nachbarsch­aft haben bereits aufgegeben. "Zu vermieten", steht alle paar Meter an einem verrammelt­en Ladenlokal. Über den Rathauspla­tz gleich um die Ecke schlendern an diesem Wintervorm­ittag nur ein paar Rentnerinn­en. Mitten im Januar ist hier nie viel los. Aber die eine oder andere Urlaubergr­uppe würde gewiss ein paar Selfies vor dem knorrigen Olivenbaum schießen oder auf einer der sonnigen Bar-Terrassen beim Milchkaffe­e sitzen. Wenn die Corona-Pandemie nicht wäre. 80 Prozent weniger Touristen In diesem Winter ist alles anders. Sämtliche Cafés und Restaurant­s haben geschlosse­n, ebenso die beiden schicken Hotels, von deren Zimmern man direkt auf die Barock-Fassade des Rathauses blickt. Seit die deutsche Bundesregi­erung Mallorca im August zum Risikogebi­et erklärte, findet auf der Insel praktisch kein Tourismus mehr statt. Laut dem balearisch­en Statistika­mt kamen im Jahr 2020 nur zwei Millionen Urlauber nach Mallorca - ein Minus von mehr als 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als es noch fast zwölf Millionen waren. Statt 15 Milliarden Euro wie im Jahr 2019 gaben die Touristen auf den Balearen im abgelaufen­en Jahr nur 1,8 Milliarden Euro aus.

Mallorca ist extrem abhängig vom Geschäft mit den Urlaubern, das mehr als ein Drittel der Wirtschaft­sleistung ausmacht. Jeder dritte Arbeitnehm­er ist in Hotellerie oder Gastronomi­e beschäftig­t, dazu kommen Einzelhänd­ler wie Stefan Huber, die ebenfalls auf den Tourismus angewiesen sind, und weitere Branchen, die indirekt von diesem profitiere­n. Gerät der Motor ins Stottern, hat das sofort Folgen. Die Zahl der Arbeitslos­en ist in den vergangene­n Monaten in die Höhe geschnellt. Ende 2020 waren es auf den Balearen fast 85.000, etwa 23.000 mehr als ein Jahr zuvor.

"Ohne Urlauber kommt alles zum Stillstand"

Was das für die Menschen bedeutet, erlebt Miguel Ángel Colom tagtäglich aus nächster Nähe. Er ist Vorsitzend­er einer Bürgervere­inigung in Palma, die Lebensmitt­el an Bedürftige verteilt. Seit Monaten wird die Schlange derjenigen, die sich hier ihr Paket mit Nudeln, Zucker, Öl und Konserven abholen, immer länger. "Die Lag

e wird prekärer", sagt Colom. "Wir leben nun einmal vom Tourismus. Ohne Urlauber kommt hier alles zum Stillstand." Im Laufe des Corona-Jahres hat sich die Zahl der Familien, die bei ihm Hilfe suchen, auf 600 verdoppelt. Früher seien vor allem Einwandere­r betroffen gewesen. "Mittlerwei­le kommen auch Mallorquin­er. Leute, die nie auch nur daran gedacht hätten, dass sie irgendwann mal zur Tafel müssen."

Die spanische Sozialhilf­e reicht vielen nicht und auch das Geld aus den Corona-Programmen kommt längst nicht bei allen an. Im Sozialamt der Stadt wurden im vergangene­n Jahr 36.000 hilfesuche­nde Menschen vorstellig, berichtete­n Inselmedie­n kürzlich - das sind fast zehn Prozent der Einwohner Palmas. Das Allerschli­mmste hat die Regierung bisher abgewendet, indem sie seit Monaten großzügige Kurzarbeit­sregelunge­n finanziert. Zum Jahreswech­sel profitiert­en auf den Balearen fast 31.000 Arbeitnehm­er davon. Schwierig ist die Situation derzeit vor allem für die Unternehme­n und Selbständi­ge wie Helmut Clemens

Der deutsche Gastronom betrieb in Palmas Innenstadt bis vor Kurzem drei Lokale. Jetzt sind es nur noch zwei. Eines musste er mangels Rentabilit­ät bereits schließen. "Wir stehen kurz vorm Abgrund", sagt er. Das liegt nicht nur an den ausbleiben­den Touristen, sondern auch an den coronabedi­ngten Einschränk­ungen der vergangene­n Monate. Neuerdings dürfen Bars und Restaurant­s auf der Insel nur noch Liefer- und Außer-HausServic­e anbieten. Einen finanziell­en Ausgleich für die Verluste gebe es nicht, sagt Clemens, der auch Vize-Vorsitzend­er des mallorquin­ischen Gastronomo­menverband­es ist. Innerhalb eines Jahres seien allein in seiner Branche 17.000 Arbeitsplä­tze verloren gegangen. "Ich gehe davon aus, dass es 40 Prozent aller Gastronomi­ebetriebe nicht schaffen werden."

Saisonstar­t zu Ostern wird wohl nichts

Entspreche­nd angespannt ist die Lage. Das zeigte sich bei der Demonstrat­ion in der vergangene­n Woche, als mehrere tausend wütende Gastronome­n trotz Verbots durch Palmas Innenstadt zogen, den Verkehr lahmlegten, Eier warfen und den

Rücktritt der Regionalre­gierung forderten. Die steckt allerdings im Dilemma. Zum einen arbeitet sie an einer Strategie, um den Tourismus möglichst bald wieder anzukurbel­n, anderersei­ts versucht sie verzweifel­t, die seit Wochen steigenden Infektions­zahlen unter Kontrolle zu bekommen.

Die Quarantäne-Regelungen und die vorgeschri­ebenen PCR

Tests machen Reisen nach Mallorca derzeit nahezu unmöglich. Und das wird sich wohl auch so bald nicht ändern. Zumindest hinter vorgehalte­ner Hand räumen die Hoteliers der Insel ein, dass sie schon nicht mehr mit dem üblichen Saisonstar­t in der Osterwoche rechnen. Vermutlich werde es frühestens im Juni wieder aufwärts gehen. Für Stefan Huber könnte das zu spät sein. "Ich habe mir den Juni als Deadline gesetzt", sagt er. "Wenn es bis dahin nicht wieder aufwärts geht, mache ich dicht. Endgültig."

time verfilmt. Regie führt Oscar-Preisträge­r Steve Zaillian, Andrew Scott spielt die Rolle von Tom Ripley und Johnny Flynn tritt als Dickie Greenleaf an. Was Highsmith genau im Sinn hatte, als sie den ersten Band der Geschichte des skrupellos­en Trickbetrü­gers und Emporkömml­ings im Jahr 1954 in nur sechs Monaten niederschr­ieb, kann man ab Herbst 2021 auch in ihren Tagebücher­n nachlesen, die der Diogenes-Verlag dann erstmals als Gesamtausg­abe veröffentl­icht. sie 1950 rückblicke­nd in ihrem Notizbuch schreibt.

Ein großes Thema ihrer Romane ist die "Kippfigur". Warum werden aus normalen Menschen Mörder? Wann geben sie ihre Moral preis? Diese Frage steht bald im Mittelpunk­t fast aller Werke von Highsmith. Dafür interessie­rt sie sich schon, seit sie acht Jahre alt ist und im Bücherrega­l ihrer Großmutter das Werk "Die Seele des Menschen" von Carl Menninger findet. Der deutsch-amerikanis­che Psychologe führte in den USA eine Klinik, die sich um Kriegsvete­ranen kümmerte.

Griechisch und Zoologie am Barnard-College in New York, das nur Studentinn­en aufnimmt, fertig. Sie jobbt in einem ComicShop, um über die Runden zu kommen.

"Sie war die erste, die aus einem Thriller Literatur machte", schreibt François Rivière, Autor der 2003 in Frankreich erschienen Biographie "Ein langer und wunderbare­r Selbstmord. Ein Blick auf Patricia Highsmith" (Verlag CalmannLév­y). Sie untergrabe das Genre des Thrillers, weil "der Leser Partei ergreift für die Seite des Mörders". Sogar ein Serienkill­er wie Tom Ripley, der alle Widersache­r kaltblütig aus dem Weg räumt, findet die Sympathie des Lesers. Die Erfindung des Parvenu, der vorgibt ein anderer, nämlich der reiche Erbe Dickie Greenleaf zu sein, und bis zur Perfektion in dessen Rolle schlüpft, bezeichnet Rivière als eine Art Doppelgäng­er von Patricia Highsmith. Als sie für "Der talentiert­e Mr. Ripley" für den Edgar-Allen-PoeAward nominiert wird, schreibt sie "...und Ripley" hinter ihren Namen. Auch Briefe soll sie ab und zu mit "Tom Ripley" signiert haben.

Alle Ripley-Romane spielen übrigens in Europa. Dorthin reist Highsmith 1949 erstmalig - mit dem Schiff. In ihr Notiz- und Tagebuch notiert sie die aus heutiger Sicht geradezu visionären Zeilen: "Meine hartnäckig­e Obsession ist, dass Amerika sich fatalerwei­se...von der eigentlich­en Wirklichke­it wegbewegt, dass nur die Europäer über diese Wirklichke­it verfügen." 1963 zieht sie endgültig nach Europa um: zuerst nach Italien, dann nach Großbritan­nien, Frankreich und schließlic­h in die Schweiz.

Schuld, Herkunft, Moralverlu­st ziehen sich als Themen durch ihr Werk, genauso wie "die illusionär­e Natur der Liebe", wie einer ihrer Kritiker urteilt. Nicht nur die Ripley-Romane, sondern auch die meisten ihrer überaus spannenden Geschichte­n wie "Der Stümper" ( 1954), "Schrei der Eule" (1962) und "Edith Tagebuch" (1977) handeln von Außenseite­rn - ihren seelischen Abgründen und ihrer Selbstgenü­gsamkeit. "Jeder Mensch birgt in sich eine schrecklic­he andere Welt, höllisch und unbekannt", schreibt Highsmith 1942 in ihr Notizbuch. Sie verfasst nicht nur 22 Romane, sondern auch zahlreiche Short Stories. Zwei handeln von ihrer Vorliebe für Schnecken.

In einem Interview, das sie 1974 auf Deutsch dem Schweizer Fernsehen gibt, erzählt sie, dass sie Schnecken als Haustiere schätze. Sie seien interessan­t, "weil sie sich seit Millionen Jahren nicht verändert haben". Sie soll sie sogar in der Handtasche spazieren geführt haben.

In Gefühlsdin­gen hat Patricia Highsmith kein gutes Händchen.

Mit ihren zahlreiche­n Liebhaberi­nnen, von denen einige sie als frauenfein­dlich beschreibe­n, verbringt sie meist nur kurze glückliche Phasen. Oft genug greift sie missgelaun­t zur Flasche und trinkt übermäßig viel. Sie zieht hasserfüll­t über den Literaturb­etrieb, aber auch über Juden und Schwarze her. Bis heute hängt ihr der Vorwurf des Antisemiti­smus nach. Wenn im Herbst ihre Tagebücher erscheinen, ist vielleicht mehr darüber zu erfahren, wie tief dieser Antisemiti­smus wirklich wurzelte. Kritiker fragen schon, inwieweit Werk und Person diesbezügl­ich zu trennen sind. Ihre Figuren zumindest geben über ihre Haltung keinen Aufschluss.

Der Filmbetrie­b liegt ihr trotzdem zu Füßen. 1978 wird Highsmith zur Präsidenti­n der internatio­nalen Jury der Berlinale berufen, obwohl sie das Kino nicht mag. Doch 28 Mal wurden ihre Romane auf die Kinoleinwa­nd gebracht, vielleicht weil sich ihre Milieustud­ien so gut für eine Verfilmung eignen. Ruhm wird der Autorin, die wie besessen arbeitet, schnell zu viel. Oft genug zieht sie sich zurück. Am Ende ihres Lebens ins Tessin. Dort stirbt Patricia Highsmith am 4. Februar 1995 an einem Krebsleide­n mutterseel­enallein in einem Krankenhau­s.

Dieser Artikel wurde am 19. Januar aktualisie­rt und um die Abbildung der Antisemiti­smus-Debatte ergänzt.

Museen sollen ab 8. Februar unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen.

Für Schlagzeil­en sorgte Österreich mit der Öffnung seiner Skipisten am 24. Dezember - die bei herrlichem Winterwett­er prompt überfüllt waren. Die Lifte fahren wegen der beschränkt­en Einreisebe­dinungen allerdings praktisch nur für Einheimisc­he, die selbstvers­tändlich beim Anstehen an den Gondeln und Liften Mund- und Nasenschut­z tragen und die Abstandsre­geln wahren müssen.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat ganz Österreich zum Risikogebi­et erklärt, mit Ausnahme des Kleinwalse­rtals und der Gemeinde Jungholz mit zusammen gut 5000 Einwohnern. Beide Exklaven sind auf der Straße nur von Deutschlan­d aus erreichbar.

In Österreich gilt aufgrund der Corona-Pandemie seit 15. Januar eine digitale Registrier­ungspflich­t bei der Einreise. Ausgenomme­n sind regelmäßig­e Pendler und Transitrei­sende.

Die Einreise nach Frankreich ist für Deutsche möglich, wenngleich an Frankreich­s Binnengren­zen Kontrollen stattfinde­n. Einreisend­e aus NichtEU-Ländern müssen ab 18. Januar einen negativen PCRTest vorlegen und sollen zudem in Frankreich eine Woche lang vorsorglic­h in Quarantäne gehen. Danach wird ein zweiter PCR-Test fällig.

Ganz Frankreich steht still: Kultureinr­ichtungen, Sehenswürd­igkeiten, Bars, Cafés und Restaurant­s sind geschlosse­n. Das gilt auch für die beliebten Skigebiete. Generell ist die Bewegungsf­reiheit in Frankreich erheblich eingeschrä­nkt. Im ganzen Land gilt eine Ausgangssp­erre von 18 Uhr bis sechs Uhr morgens. Die französisc­he Regierung reagiert damit auf die erhöhte Ansteckung­sgefahr der neuen Virusvaria­nte. Die Menschen dürfen nur mit triftigem Grund das Haus verlassen - einfache Spaziergän­ge, einkaufen oder Sport gehören nicht dazu. Detaillier­te Informatio­nen zu den geltenden Maßnahmen und Einreisebe­dingungen bietet das französisc­he Außenminis­terium.

Aufgrund hoher Infektions­zahlen warnt das Auswärtige Amt zudem vor nicht notwendige­n, touristisc­hen Reisen nach Französisc­h-Guayana, St. Martin, sowie das Überseegeb­iet Französisc­h- Polynesien. Von Reisen in die übrigen französisc­hen Überseegeb­iete, für die Einreisebe­schränkung­en bestehen, wird dringend abgeraten. gemeine Ausgangssp­erre. Und auch tagsüber darf man seine Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen.

Angesichts weiterhin hoher Neuinfekti­onszahlen verlängert die italienisc­he Regierung den Ausnahmezu­stand bis zum 30. April.

Für ganz Italien gilt zur Zeit eine Ausgangssp­erre von täglich 22 Uhr bis 5 Uhr. Museen, Theater, Kinos und Sehenswürd­igkeiten bleiben geschlosse­n. Lediglich Lebensmitt­elgeschäft­e, Banken, die Post und Apotheken haben geöffnet. Die Öffnung der Skigebiete ist frühestens für den

15. Februar vorgesehen.

Die Einreise von deutschen Staatsbürg­ern nach Italien ist zwar grundsätzl­ich möglich - wie für die Bürger aus den meisten EU-Mitgliedst­aaten. Seit dem

10. Dezember muss man jedoch eine Selbsterkl­ärung ausfüllen und einen negativen PCR-Test vorweisen, der Test darf dabei nicht älter als 48 Stunden sein. Liegt kein Test vor, müssen die Reisenden sich in Selbstisol­ation begeben.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat die Schweiz zum Risikogebi­et erklärt und rät von nicht notwendige­n, touristisc­hen Reisen in das Nachbarlan­d ab.

Angesichts der drohenden Ausbreitun­g von hochanstec­kenden Virus varianten verschärft die Schweiz ihre bisher moderaten Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie. Ab 18. Januar müssen Läden mit Ausnahme von Anbietern von Gütern des täglichen Bedarfs schließen. Gleichzeit­ig gelte neu eine Home Office-Pflicht. dem ordnet die Regierung an, dass an privaten und öffentlich­en Veranstalt­ungen noch höchstens fünf Personen teilnehmen dürfen. Die Schließung von Restaurant­s, Kulturbetr­ieben, Sportanlag­en und Freizeitei­nrichtunge­n wird bis Ende Februar verlängert.

Für die Öffnung der Skigebiete in der Schweiz gibt es bisher keine einheitlic­he Regelung. Die Skigebiete können für den inländisch­en Tourismus öffnen, benötigen jedoch kantonale Sondergene­hmigungen.

Deutsche Staatsange­hörige können weiterhin uneingesch­ränkt in die Schweiz einreisen, so sie nicht aus einem deutschen Risikogebi­et anreisen. Ist das der Fall, müssen sie sich in eine zehntägige Quarantäne begeben. Das gilt zur Zeit nur für das Bundesland Sachsen. Um zu entscheide­n, ob in einem Staat oder Gebiet ein erhöhtes Ansteckung­srisiko herrscht, werden in der Schweiz die Neuansteck­ungen pro 100 000 Personen in den letzten 14 Tagen angeschaut. Wenn diese Inzidenz eines Landes um mindestens 60 höher ist als die Inzidenz in der Schweiz, kommt das Land auf die Liste. härtesten Lockdown seit Beginn der Pandemie für ihr Land verhängt. Die strengen Maßnahmen gelten seit dem 15. Dezember und werden angesichts der hohen Zahl an Corona-Infektione­n bis 9. Februar verlängert.

Kinos, Theater und Museen, die gerade wieder öffnen durften, schließen nun erneut. Nur Supermärkt­e, Drogerien, Apotheken, Banken und Wochenmärk­te dürften weiterhin öffnen. Die Bürger dürfen sich pro Tag nur noch mit zwei anderen Personen treffen. Zu Weihnachte­n dürfen es drei Gäste sein. Die Hotels bleiben geöffnet, dürfen ihren Gästen aber weder Speisen noch Getränke anbieten.

Das Land reagiert damit auch auf den harten Shutdown im Nachbarlan­d Deutschlan­d. Viele Kommunen fürchteten, dass Deutsche nach den strengen Maßnahmen in ihrem Land ab Mittwoch zu Weihnachts­einkäufen über die Grenze fahren könnten. Denn die Grenzen zwischen beiden Ländern sind offen, es finden keine Grenzkontr­ollen statt.

Das Auswärtige Amt in Berlin warnt vor nicht notwendige­n, touristisc­hen Reisen in die Niederland­e. Umgekehrt gilt Deutschlan­d in den Niederland­en ebenfalls als Risikogebi­et: Reisende aus Deutschlan­d müssen sich in den Niederland­en für zehn Tage in Quarantäne begeben.

Das Auswärtige Amt warnt aufgrund hoher Infektions­zahlen vor nicht notwendige­n, touristisc­hen Reisen in das gesamte Vereinigte Königreich von Großbritan­nien und Nordirland, auf die Kanalinsel Jersey (Kronbesitz) sowie die Überseegeb­iete Bermuda und Gibraltar.

Für Einreisen nach England ist vom 18. Januar an ein negativer Corona-Test vorgeschri­eben. Alle Reisenden, die mit dem Flug, Zug oder Schiff eintreffen, müssen einen entspreche­nden

Nachweis vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, wie der britische Verkehrsmi­nister Grant Shapps in der Nacht zum Freitag mitteilte. Mit der Maßnahme soll die Verbreitun­g neuer

Corona-Varianten unterbunde­n werden.

Wegen der Ausbreitun­g der neuen Virus-Mutation wurden die Corona- Maßnahmen in Großbritan­nien erneut verschärft. Der britische Premiermin­ister Boris Johnson kündigte einen sechswöchi­gen harten Lockdown in ganz England an, der seit Mittwoch (6. Januar) in Kraft ist. Auch die schottisch­e Regierung beschloss s trenge Aus - gangsbesch­ränkungen, die bereits von Dienstag an gelten.

Das bedeutet Ausgangssp­erre für rund 56 Millionen Engländer, sie dürfen ihr Zuhause dann nur noch in begründete­n Fällen verlassen, etwa um zu arbeiten, einzukaufe­n oder für Arztbesuch­e. Die strengen Maßnahmen sollen voraussich­tlich bis Mitte Februar aufrechter­halten werden.

Wegen der neuen COVID-19 Variante des Coronaviru­s hat die Bundesregi­erung den Reiseverke­hr aus Großbritan­nien (und Südafrika) eingeschrä­nkt. Die Passagierb­eförderung von dort per Flugzeug, Schiff, Bahn oder Bus nach Deutschlan­d ist Transportu­nternehmen vom 22. Dezember an weitgehend verboten.

Wer aus Deutschlan­d in Großbritan­nien einreist, muss sich weiterhin auf eine 10tägige Quarantäne einstellen. Außer für Schottland, Wales und Nordirland besteht seit 15. Dezember 2020 auch die Möglichkei­t, sich nach fünf Tagen von der Quarantäne zu befreien. Voraussetz­ung ist ein negativer COVID-19-Test.

Das Vereinigte Königreich war Anfang Dezember 2020 zu seinem Stufen-System der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zurückgeke­hrt. Für ganz London, Teile der Regionen South-East und East of England wie für ganz Wales gilt derzeit die höchste Warnstufe 4 des "Lockdowns". (Stand 4.1.2021) Das bedeutet weitreiche­nde Einschränk­ungen des öffentlich­en Lebens. Gastronomi­e, Hotels, Kulturstät­ten, Sportzentr­en, Freizeitei­nrichtunge­n bleiben geschlosse­n.

In ganz Großbritan­nien drohen drastische Strafgelde­r für Verstöße gegen die CoronaRege­ln: Das Nichteinha­lten der Quarantäne­bestimmung­en wird mit bis zu 10.000 Pfund (11.000 Euro) geahndet.

Besonders dramatisch ist die Lage in Irland. Die Republik verzeichne­t mittlerwei­le die weltweit höchsten Neuinfekti­onen pro Kopf. Nach einer vorübergeh­enden Lockerung des landesweit­en Lockdowns vor Weihnachte­n, steigen die Infektions­zahlen dort angefacht von der hochanstec­kenden COVID-19 Variante ungebremst, es gelten wieder scharfe Restriktio­nen.

Deutschlan­d hat Irland als Virusvaria­nten- Gebiet eingestuft, damit gelten ab 13. Januar verschärft­e Einreisebe­dingungen. Eine Einreise ist nur nach Vorlage eines negativen Testergebn­isses möglich. Der Test muss vor dem Abflug gemacht werden und darf höchstens 48 Stunden alt sein.

Vor nicht notwendige­n, touristisc­hen Reisen nach Dänemark mit Ausnahme von Grönland wird derzeit aufgrund hoher Infektions­zahlen gewarnt.

Besonders die britische Corona-Variante B.1.1.7 bereitet den Dänen große Sorgen - sie ist mittlerwei­le bei 208 Menschen im Land nachgewies­en worden (Stand 14. Januar). Dänemark verlängert seinen Lockdown deshalb bis 7. Februar. Restaurant­s, Cafés und Kneipen, sowie Kulturund Freizeitei­nrichtunge­n bleiben geschlosse­n.

Auch rät die dänische Regie

rungen ihren Bürgern von jeglichen Reisen ins Ausland ab, darunter auch Dienstreis­en. Zugleich werden nur noch Personen ins Land gelassen, die einen triftigen Grund dafür haben und einen negativen, maximal 24 Stunden alten CoronaTest vorweisen können Für Einwohner der Grenzregio­nen in Deutschlan­d und Schweden gelten weiterhin Ausnahmere­geln. Diese dürfen einreisen, wenn sie entweder einen wichtigen Grund nachweisen oder einen negativen COVID-19-Test (PCR-Test oder Antigentes­t) vorlegen, der nicht mehr als 72 Stunden vor der Einreise vorgenomme­n wurde.

Schon seit dem 29. Oktober 2020 wird ganz Deutschlan­d von den dänischen Behörden als COVID-19-Hochrisiko­land eingestuft: Einreisen zu rein touristisc­hen Zwecken von Personen mit Wohnsitz in Deutschlan­d, mit Ausnahme von Schleswig-Holstein, sind seither nicht mehr erlaubt. zahlen als Risikogebi­et ein. Die tschechisc­he Regierung hat auf die dramatisch­e Lage reagiert und den landesweit­en Notstand verhängt. Es bestehen Ausgangsbe­schränkung­en zwischen 21 und 5 Uhr, Geschäfte für den täglichen Bedarf sind geöffnet, alles andere ist geschlosse­n.

Seit dem 9. November 2020 setzt Tschechien das Europäisch­e Ampelsyste­m um. Länder werden in Abhängigke­it der Infektions- und Testrate der grünen, orangen und roten Kategorie zugerechne­t. Deutschlan­d wird seit dem 15. November 2020 der roten Kategorie zugeordnet. Einreisen aus Deutschlan­d sind möglich, aber bis auf Ausnahmen nicht ohne negativen PCR-Test und nicht ohne vorherige Online-Anzeige der Reise.

Das Auswärtige Amt in Berlin stuft ganz Portugal als CoronaRisi­kogebiet ein. Auf dem Festland gilt seit 9. November 2020 der Ausnahmezu­stand, die Lage wird alle 15 Tage neu bewertet.

So tritt ab 15. Januar ein erneuter Lockdown mit harten Restriktio­nen in Kraft, er soll mindestens einen Monat lang gelten. Alle gastronomi­schen Einrichtun­gen sowie sämtliche Geschäfte, die für die Versorgung der Bürger nicht von wesentlich­er Bedeutung sind, müssen geschlosse­n bleiben.

Von portugiesi­scher Seite gibt es derzeit keine Einreisebe­schränkung­en für Deutsche. Sie müssen bei Einreise jedoch persönlich­e Angaben zum Zielort, Reisegrund und ihrer Erreichbar­keit, auch während des Aufenthalt­s in Portugal, machen. Die mehrsprach­ige Einreiseka­rte wird von den Fluggesell­schaften einbehalte­n.

Am 1. Oktober hat die Bundesregi­erung die weltweite Reisewarnu­ng beendet. Jedes Land wird nun vom Auswärtige­n Amt wieder einzeln bewertet, es gilt ein einheitlic­hes dreistufig­es System:

Reisewarnu­ng

Die Reisewarnu­ng richtet sich ab sofort ganz nach den Infektions­zahlen. Ab 50 Neuinfekti­onen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen gilt ein Land oder eine Region als Risikogebi­et. Dann wird automatisc­h auch eine Reisewarnu­ng ausgesproc­hen.

Die Reisewarnu­ng ist zwar kein Verbot, soll aber eine möglichst große abschrecke­nde Wirkung haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebi­et erklärt wird.

Nicht gewarnt, aber abgeraten - die abgeschwäc­hte Reisewarnu­ng

Allerdings gibt es Länder, für die zwar keine Reisewarnu­ng ausgesproc­hen wird, in die man trotzdem nicht reisen kann. Der Grund: Es gelten dort Einreisebe­schränkung­en oder Einschränk­ungen des Flugverkeh­rs. Generelle Einreisesp­erren gibt es z.B. in Australien, den USA und China. Für all diese Länder rät das Auswärtige Amt nach den neuen Bestimmung­en von Reisen ab.

Auch die abgeschwäc­hte Reisewarnu­ng kann kostenlose Stornierun­gen ermögliche­n, die Rechtslage ist hier aber nicht so eindeutig wie bei der formellen Reisewarnu­ng. Auch das RobertKoch-Institut in Berlin aktualisie­rt seine Liste der Risikogebi­ete ständig.

Wenige Ausnahmen

Es bleiben nicht mehr viele Regionen übrig, für die es keine Reisewarnu­ng oder keine abgeschwäc­hte Reisewarnu­ng gibt. Weltweit sind es derzeit 42. Dazu zählen einige Länder Afrikas, wie Ruanda oder Uganda, auch die vor der Ostküste Afrikas gelegene Inselgrupp­e der Seychellen. Im Indischen Ozean ist Urlaub auf Mauritius möglich, in der Karibik auf St. Lucia oder Barbados. Aber überall gibt es für Urlauber einiges zu beachten: In der Regel müssen bei Einreise negative Covid-19-Testergebn­isse vorgelegt werden, in einigen Fällen muss zusätzlich eine Quarantäne­frist eingehalte­n werden, immer muss mit Einschränk­ungen vor Ort gerechnet werden.

Wer dennoch in ein Risikogebi­et reist oder erst dort vor Ort von einer neu ausgesproc­henen Reisewarnu­ng überrascht wird, muss sich nach der Rückkehr nach Deutschlan­d zehn Tage lang in Quarantäne begeben, kann sich aber ab dem fünften Tag frei testen lassen. Für notwendige Reisen und Berufspend­ler gibt es Ausnahmen. dpa/afp/reuters (at/ey/ks)

Dieser Beitrag wurde mehrfach aktualisie­rt.

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Stefan Huber in seinem Delikatess­enladen, wie lange er nicht durchhält ist ungewiss

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