Deutsche Welle (German edition)
Mallorca ohne Touristen - die bedrohlichen Auswirkungen der Corona-Epidemie
Ohne Touristen droht der Lieblingsinsel der Deutschen der Kollaps. Doch wann die Urlauber wiederkommen können, ist vollkommen ungewiss.
"Es ist eine Katastrophe", sagt Stefan Huber, Inhaber eines Delikatessengeschäfts mitten in Palmas Altstadt. "Wir haben einen Umsatzrückgang von 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr." Sollte der Tourismus auf Mallorca nicht bald wieder losgehen, wird es für den gebürtigen Frankfurter eng. Die Fixkosten in einer der gefragtesten Einkaufsstraßen der Inselhauptstadt sind hoch. Obwohl sein Vermieter ihm etwas Rabatt gewährt und er seine Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt hat. "Irgendwann sind die Reserven aufgebraucht."
Viele Einzelhändler in seiner Nachbarschaft haben bereits aufgegeben. "Zu vermieten", steht alle paar Meter an einem verrammelten Ladenlokal. Über den Rathausplatz gleich um die Ecke schlendern an diesem Wintervormittag nur ein paar Rentnerinnen. Mitten im Januar ist hier nie viel los. Aber die eine oder andere Urlaubergruppe würde gewiss ein paar Selfies vor dem knorrigen Olivenbaum schießen oder auf einer der sonnigen Bar-Terrassen beim Milchkaffee sitzen. Wenn die Corona-Pandemie nicht wäre. 80 Prozent weniger Touristen In diesem Winter ist alles anders. Sämtliche Cafés und Restaurants haben geschlossen, ebenso die beiden schicken Hotels, von deren Zimmern man direkt auf die Barock-Fassade des Rathauses blickt. Seit die deutsche Bundesregierung Mallorca im August zum Risikogebiet erklärte, findet auf der Insel praktisch kein Tourismus mehr statt. Laut dem balearischen Statistikamt kamen im Jahr 2020 nur zwei Millionen Urlauber nach Mallorca - ein Minus von mehr als 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als es noch fast zwölf Millionen waren. Statt 15 Milliarden Euro wie im Jahr 2019 gaben die Touristen auf den Balearen im abgelaufenen Jahr nur 1,8 Milliarden Euro aus.
Mallorca ist extrem abhängig vom Geschäft mit den Urlaubern, das mehr als ein Drittel der Wirtschaftsleistung ausmacht. Jeder dritte Arbeitnehmer ist in Hotellerie oder Gastronomie beschäftigt, dazu kommen Einzelhändler wie Stefan Huber, die ebenfalls auf den Tourismus angewiesen sind, und weitere Branchen, die indirekt von diesem profitieren. Gerät der Motor ins Stottern, hat das sofort Folgen. Die Zahl der Arbeitslosen ist in den vergangenen Monaten in die Höhe geschnellt. Ende 2020 waren es auf den Balearen fast 85.000, etwa 23.000 mehr als ein Jahr zuvor.
"Ohne Urlauber kommt alles zum Stillstand"
Was das für die Menschen bedeutet, erlebt Miguel Ángel Colom tagtäglich aus nächster Nähe. Er ist Vorsitzender einer Bürgervereinigung in Palma, die Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Seit Monaten wird die Schlange derjenigen, die sich hier ihr Paket mit Nudeln, Zucker, Öl und Konserven abholen, immer länger. "Die Lag
e wird prekärer", sagt Colom. "Wir leben nun einmal vom Tourismus. Ohne Urlauber kommt hier alles zum Stillstand." Im Laufe des Corona-Jahres hat sich die Zahl der Familien, die bei ihm Hilfe suchen, auf 600 verdoppelt. Früher seien vor allem Einwanderer betroffen gewesen. "Mittlerweile kommen auch Mallorquiner. Leute, die nie auch nur daran gedacht hätten, dass sie irgendwann mal zur Tafel müssen."
Die spanische Sozialhilfe reicht vielen nicht und auch das Geld aus den Corona-Programmen kommt längst nicht bei allen an. Im Sozialamt der Stadt wurden im vergangenen Jahr 36.000 hilfesuchende Menschen vorstellig, berichteten Inselmedien kürzlich - das sind fast zehn Prozent der Einwohner Palmas. Das Allerschlimmste hat die Regierung bisher abgewendet, indem sie seit Monaten großzügige Kurzarbeitsregelungen finanziert. Zum Jahreswechsel profitierten auf den Balearen fast 31.000 Arbeitnehmer davon. Schwierig ist die Situation derzeit vor allem für die Unternehmen und Selbständige wie Helmut Clemens
Der deutsche Gastronom betrieb in Palmas Innenstadt bis vor Kurzem drei Lokale. Jetzt sind es nur noch zwei. Eines musste er mangels Rentabilität bereits schließen. "Wir stehen kurz vorm Abgrund", sagt er. Das liegt nicht nur an den ausbleibenden Touristen, sondern auch an den coronabedingten Einschränkungen der vergangenen Monate. Neuerdings dürfen Bars und Restaurants auf der Insel nur noch Liefer- und Außer-HausService anbieten. Einen finanziellen Ausgleich für die Verluste gebe es nicht, sagt Clemens, der auch Vize-Vorsitzender des mallorquinischen Gastronomomenverbandes ist. Innerhalb eines Jahres seien allein in seiner Branche 17.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. "Ich gehe davon aus, dass es 40 Prozent aller Gastronomiebetriebe nicht schaffen werden."
Saisonstart zu Ostern wird wohl nichts
Entsprechend angespannt ist die Lage. Das zeigte sich bei der Demonstration in der vergangenen Woche, als mehrere tausend wütende Gastronomen trotz Verbots durch Palmas Innenstadt zogen, den Verkehr lahmlegten, Eier warfen und den
Rücktritt der Regionalregierung forderten. Die steckt allerdings im Dilemma. Zum einen arbeitet sie an einer Strategie, um den Tourismus möglichst bald wieder anzukurbeln, andererseits versucht sie verzweifelt, die seit Wochen steigenden Infektionszahlen unter Kontrolle zu bekommen.
Die Quarantäne-Regelungen und die vorgeschriebenen PCR
Tests machen Reisen nach Mallorca derzeit nahezu unmöglich. Und das wird sich wohl auch so bald nicht ändern. Zumindest hinter vorgehaltener Hand räumen die Hoteliers der Insel ein, dass sie schon nicht mehr mit dem üblichen Saisonstart in der Osterwoche rechnen. Vermutlich werde es frühestens im Juni wieder aufwärts gehen. Für Stefan Huber könnte das zu spät sein. "Ich habe mir den Juni als Deadline gesetzt", sagt er. "Wenn es bis dahin nicht wieder aufwärts geht, mache ich dicht. Endgültig."
time verfilmt. Regie führt Oscar-Preisträger Steve Zaillian, Andrew Scott spielt die Rolle von Tom Ripley und Johnny Flynn tritt als Dickie Greenleaf an. Was Highsmith genau im Sinn hatte, als sie den ersten Band der Geschichte des skrupellosen Trickbetrügers und Emporkömmlings im Jahr 1954 in nur sechs Monaten niederschrieb, kann man ab Herbst 2021 auch in ihren Tagebüchern nachlesen, die der Diogenes-Verlag dann erstmals als Gesamtausgabe veröffentlicht. sie 1950 rückblickend in ihrem Notizbuch schreibt.
Ein großes Thema ihrer Romane ist die "Kippfigur". Warum werden aus normalen Menschen Mörder? Wann geben sie ihre Moral preis? Diese Frage steht bald im Mittelpunkt fast aller Werke von Highsmith. Dafür interessiert sie sich schon, seit sie acht Jahre alt ist und im Bücherregal ihrer Großmutter das Werk "Die Seele des Menschen" von Carl Menninger findet. Der deutsch-amerikanische Psychologe führte in den USA eine Klinik, die sich um Kriegsveteranen kümmerte.
Griechisch und Zoologie am Barnard-College in New York, das nur Studentinnen aufnimmt, fertig. Sie jobbt in einem ComicShop, um über die Runden zu kommen.
"Sie war die erste, die aus einem Thriller Literatur machte", schreibt François Rivière, Autor der 2003 in Frankreich erschienen Biographie "Ein langer und wunderbarer Selbstmord. Ein Blick auf Patricia Highsmith" (Verlag CalmannLévy). Sie untergrabe das Genre des Thrillers, weil "der Leser Partei ergreift für die Seite des Mörders". Sogar ein Serienkiller wie Tom Ripley, der alle Widersacher kaltblütig aus dem Weg räumt, findet die Sympathie des Lesers. Die Erfindung des Parvenu, der vorgibt ein anderer, nämlich der reiche Erbe Dickie Greenleaf zu sein, und bis zur Perfektion in dessen Rolle schlüpft, bezeichnet Rivière als eine Art Doppelgänger von Patricia Highsmith. Als sie für "Der talentierte Mr. Ripley" für den Edgar-Allen-PoeAward nominiert wird, schreibt sie "...und Ripley" hinter ihren Namen. Auch Briefe soll sie ab und zu mit "Tom Ripley" signiert haben.
Alle Ripley-Romane spielen übrigens in Europa. Dorthin reist Highsmith 1949 erstmalig - mit dem Schiff. In ihr Notiz- und Tagebuch notiert sie die aus heutiger Sicht geradezu visionären Zeilen: "Meine hartnäckige Obsession ist, dass Amerika sich fatalerweise...von der eigentlichen Wirklichkeit wegbewegt, dass nur die Europäer über diese Wirklichkeit verfügen." 1963 zieht sie endgültig nach Europa um: zuerst nach Italien, dann nach Großbritannien, Frankreich und schließlich in die Schweiz.
Schuld, Herkunft, Moralverlust ziehen sich als Themen durch ihr Werk, genauso wie "die illusionäre Natur der Liebe", wie einer ihrer Kritiker urteilt. Nicht nur die Ripley-Romane, sondern auch die meisten ihrer überaus spannenden Geschichten wie "Der Stümper" ( 1954), "Schrei der Eule" (1962) und "Edith Tagebuch" (1977) handeln von Außenseitern - ihren seelischen Abgründen und ihrer Selbstgenügsamkeit. "Jeder Mensch birgt in sich eine schreckliche andere Welt, höllisch und unbekannt", schreibt Highsmith 1942 in ihr Notizbuch. Sie verfasst nicht nur 22 Romane, sondern auch zahlreiche Short Stories. Zwei handeln von ihrer Vorliebe für Schnecken.
In einem Interview, das sie 1974 auf Deutsch dem Schweizer Fernsehen gibt, erzählt sie, dass sie Schnecken als Haustiere schätze. Sie seien interessant, "weil sie sich seit Millionen Jahren nicht verändert haben". Sie soll sie sogar in der Handtasche spazieren geführt haben.
In Gefühlsdingen hat Patricia Highsmith kein gutes Händchen.
Mit ihren zahlreichen Liebhaberinnen, von denen einige sie als frauenfeindlich beschreiben, verbringt sie meist nur kurze glückliche Phasen. Oft genug greift sie missgelaunt zur Flasche und trinkt übermäßig viel. Sie zieht hasserfüllt über den Literaturbetrieb, aber auch über Juden und Schwarze her. Bis heute hängt ihr der Vorwurf des Antisemitismus nach. Wenn im Herbst ihre Tagebücher erscheinen, ist vielleicht mehr darüber zu erfahren, wie tief dieser Antisemitismus wirklich wurzelte. Kritiker fragen schon, inwieweit Werk und Person diesbezüglich zu trennen sind. Ihre Figuren zumindest geben über ihre Haltung keinen Aufschluss.
Der Filmbetrieb liegt ihr trotzdem zu Füßen. 1978 wird Highsmith zur Präsidentin der internationalen Jury der Berlinale berufen, obwohl sie das Kino nicht mag. Doch 28 Mal wurden ihre Romane auf die Kinoleinwand gebracht, vielleicht weil sich ihre Milieustudien so gut für eine Verfilmung eignen. Ruhm wird der Autorin, die wie besessen arbeitet, schnell zu viel. Oft genug zieht sie sich zurück. Am Ende ihres Lebens ins Tessin. Dort stirbt Patricia Highsmith am 4. Februar 1995 an einem Krebsleiden mutterseelenallein in einem Krankenhaus.
Dieser Artikel wurde am 19. Januar aktualisiert und um die Abbildung der Antisemitismus-Debatte ergänzt.
Museen sollen ab 8. Februar unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen.
Für Schlagzeilen sorgte Österreich mit der Öffnung seiner Skipisten am 24. Dezember - die bei herrlichem Winterwetter prompt überfüllt waren. Die Lifte fahren wegen der beschränkten Einreisebedinungen allerdings praktisch nur für Einheimische, die selbstverständlich beim Anstehen an den Gondeln und Liften Mund- und Nasenschutz tragen und die Abstandsregeln wahren müssen.
Das Auswärtige Amt in Berlin hat ganz Österreich zum Risikogebiet erklärt, mit Ausnahme des Kleinwalsertals und der Gemeinde Jungholz mit zusammen gut 5000 Einwohnern. Beide Exklaven sind auf der Straße nur von Deutschland aus erreichbar.
In Österreich gilt aufgrund der Corona-Pandemie seit 15. Januar eine digitale Registrierungspflicht bei der Einreise. Ausgenommen sind regelmäßige Pendler und Transitreisende.
Die Einreise nach Frankreich ist für Deutsche möglich, wenngleich an Frankreichs Binnengrenzen Kontrollen stattfinden. Einreisende aus NichtEU-Ländern müssen ab 18. Januar einen negativen PCRTest vorlegen und sollen zudem in Frankreich eine Woche lang vorsorglich in Quarantäne gehen. Danach wird ein zweiter PCR-Test fällig.
Ganz Frankreich steht still: Kultureinrichtungen, Sehenswürdigkeiten, Bars, Cafés und Restaurants sind geschlossen. Das gilt auch für die beliebten Skigebiete. Generell ist die Bewegungsfreiheit in Frankreich erheblich eingeschränkt. Im ganzen Land gilt eine Ausgangssperre von 18 Uhr bis sechs Uhr morgens. Die französische Regierung reagiert damit auf die erhöhte Ansteckungsgefahr der neuen Virusvariante. Die Menschen dürfen nur mit triftigem Grund das Haus verlassen - einfache Spaziergänge, einkaufen oder Sport gehören nicht dazu. Detaillierte Informationen zu den geltenden Maßnahmen und Einreisebedingungen bietet das französische Außenministerium.
Aufgrund hoher Infektionszahlen warnt das Auswärtige Amt zudem vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Französisch-Guayana, St. Martin, sowie das Überseegebiet Französisch- Polynesien. Von Reisen in die übrigen französischen Überseegebiete, für die Einreisebeschränkungen bestehen, wird dringend abgeraten. gemeine Ausgangssperre. Und auch tagsüber darf man seine Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen.
Angesichts weiterhin hoher Neuinfektionszahlen verlängert die italienische Regierung den Ausnahmezustand bis zum 30. April.
Für ganz Italien gilt zur Zeit eine Ausgangssperre von täglich 22 Uhr bis 5 Uhr. Museen, Theater, Kinos und Sehenswürdigkeiten bleiben geschlossen. Lediglich Lebensmittelgeschäfte, Banken, die Post und Apotheken haben geöffnet. Die Öffnung der Skigebiete ist frühestens für den
15. Februar vorgesehen.
Die Einreise von deutschen Staatsbürgern nach Italien ist zwar grundsätzlich möglich - wie für die Bürger aus den meisten EU-Mitgliedstaaten. Seit dem
10. Dezember muss man jedoch eine Selbsterklärung ausfüllen und einen negativen PCR-Test vorweisen, der Test darf dabei nicht älter als 48 Stunden sein. Liegt kein Test vor, müssen die Reisenden sich in Selbstisolation begeben.
Das Auswärtige Amt in Berlin hat die Schweiz zum Risikogebiet erklärt und rät von nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Nachbarland ab.
Angesichts der drohenden Ausbreitung von hochansteckenden Virus varianten verschärft die Schweiz ihre bisher moderaten Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie. Ab 18. Januar müssen Läden mit Ausnahme von Anbietern von Gütern des täglichen Bedarfs schließen. Gleichzeitig gelte neu eine Home Office-Pflicht. dem ordnet die Regierung an, dass an privaten und öffentlichen Veranstaltungen noch höchstens fünf Personen teilnehmen dürfen. Die Schließung von Restaurants, Kulturbetrieben, Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen wird bis Ende Februar verlängert.
Für die Öffnung der Skigebiete in der Schweiz gibt es bisher keine einheitliche Regelung. Die Skigebiete können für den inländischen Tourismus öffnen, benötigen jedoch kantonale Sondergenehmigungen.
Deutsche Staatsangehörige können weiterhin uneingeschränkt in die Schweiz einreisen, so sie nicht aus einem deutschen Risikogebiet anreisen. Ist das der Fall, müssen sie sich in eine zehntägige Quarantäne begeben. Das gilt zur Zeit nur für das Bundesland Sachsen. Um zu entscheiden, ob in einem Staat oder Gebiet ein erhöhtes Ansteckungsrisiko herrscht, werden in der Schweiz die Neuansteckungen pro 100 000 Personen in den letzten 14 Tagen angeschaut. Wenn diese Inzidenz eines Landes um mindestens 60 höher ist als die Inzidenz in der Schweiz, kommt das Land auf die Liste. härtesten Lockdown seit Beginn der Pandemie für ihr Land verhängt. Die strengen Maßnahmen gelten seit dem 15. Dezember und werden angesichts der hohen Zahl an Corona-Infektionen bis 9. Februar verlängert.
Kinos, Theater und Museen, die gerade wieder öffnen durften, schließen nun erneut. Nur Supermärkte, Drogerien, Apotheken, Banken und Wochenmärkte dürften weiterhin öffnen. Die Bürger dürfen sich pro Tag nur noch mit zwei anderen Personen treffen. Zu Weihnachten dürfen es drei Gäste sein. Die Hotels bleiben geöffnet, dürfen ihren Gästen aber weder Speisen noch Getränke anbieten.
Das Land reagiert damit auch auf den harten Shutdown im Nachbarland Deutschland. Viele Kommunen fürchteten, dass Deutsche nach den strengen Maßnahmen in ihrem Land ab Mittwoch zu Weihnachtseinkäufen über die Grenze fahren könnten. Denn die Grenzen zwischen beiden Ländern sind offen, es finden keine Grenzkontrollen statt.
Das Auswärtige Amt in Berlin warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Niederlande. Umgekehrt gilt Deutschland in den Niederlanden ebenfalls als Risikogebiet: Reisende aus Deutschland müssen sich in den Niederlanden für zehn Tage in Quarantäne begeben.
Das Auswärtige Amt warnt aufgrund hoher Infektionszahlen vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in das gesamte Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, auf die Kanalinsel Jersey (Kronbesitz) sowie die Überseegebiete Bermuda und Gibraltar.
Für Einreisen nach England ist vom 18. Januar an ein negativer Corona-Test vorgeschrieben. Alle Reisenden, die mit dem Flug, Zug oder Schiff eintreffen, müssen einen entsprechenden
Nachweis vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, wie der britische Verkehrsminister Grant Shapps in der Nacht zum Freitag mitteilte. Mit der Maßnahme soll die Verbreitung neuer
Corona-Varianten unterbunden werden.
Wegen der Ausbreitung der neuen Virus-Mutation wurden die Corona- Maßnahmen in Großbritannien erneut verschärft. Der britische Premierminister Boris Johnson kündigte einen sechswöchigen harten Lockdown in ganz England an, der seit Mittwoch (6. Januar) in Kraft ist. Auch die schottische Regierung beschloss s trenge Aus - gangsbeschränkungen, die bereits von Dienstag an gelten.
Das bedeutet Ausgangssperre für rund 56 Millionen Engländer, sie dürfen ihr Zuhause dann nur noch in begründeten Fällen verlassen, etwa um zu arbeiten, einzukaufen oder für Arztbesuche. Die strengen Maßnahmen sollen voraussichtlich bis Mitte Februar aufrechterhalten werden.
Wegen der neuen COVID-19 Variante des Coronavirus hat die Bundesregierung den Reiseverkehr aus Großbritannien (und Südafrika) eingeschränkt. Die Passagierbeförderung von dort per Flugzeug, Schiff, Bahn oder Bus nach Deutschland ist Transportunternehmen vom 22. Dezember an weitgehend verboten.
Wer aus Deutschland in Großbritannien einreist, muss sich weiterhin auf eine 10tägige Quarantäne einstellen. Außer für Schottland, Wales und Nordirland besteht seit 15. Dezember 2020 auch die Möglichkeit, sich nach fünf Tagen von der Quarantäne zu befreien. Voraussetzung ist ein negativer COVID-19-Test.
Das Vereinigte Königreich war Anfang Dezember 2020 zu seinem Stufen-System der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zurückgekehrt. Für ganz London, Teile der Regionen South-East und East of England wie für ganz Wales gilt derzeit die höchste Warnstufe 4 des "Lockdowns". (Stand 4.1.2021) Das bedeutet weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Gastronomie, Hotels, Kulturstätten, Sportzentren, Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen.
In ganz Großbritannien drohen drastische Strafgelder für Verstöße gegen die CoronaRegeln: Das Nichteinhalten der Quarantänebestimmungen wird mit bis zu 10.000 Pfund (11.000 Euro) geahndet.
Besonders dramatisch ist die Lage in Irland. Die Republik verzeichnet mittlerweile die weltweit höchsten Neuinfektionen pro Kopf. Nach einer vorübergehenden Lockerung des landesweiten Lockdowns vor Weihnachten, steigen die Infektionszahlen dort angefacht von der hochansteckenden COVID-19 Variante ungebremst, es gelten wieder scharfe Restriktionen.
Deutschland hat Irland als Virusvarianten- Gebiet eingestuft, damit gelten ab 13. Januar verschärfte Einreisebedingungen. Eine Einreise ist nur nach Vorlage eines negativen Testergebnisses möglich. Der Test muss vor dem Abflug gemacht werden und darf höchstens 48 Stunden alt sein.
Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Dänemark mit Ausnahme von Grönland wird derzeit aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt.
Besonders die britische Corona-Variante B.1.1.7 bereitet den Dänen große Sorgen - sie ist mittlerweile bei 208 Menschen im Land nachgewiesen worden (Stand 14. Januar). Dänemark verlängert seinen Lockdown deshalb bis 7. Februar. Restaurants, Cafés und Kneipen, sowie Kulturund Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen.
Auch rät die dänische Regie
rungen ihren Bürgern von jeglichen Reisen ins Ausland ab, darunter auch Dienstreisen. Zugleich werden nur noch Personen ins Land gelassen, die einen triftigen Grund dafür haben und einen negativen, maximal 24 Stunden alten CoronaTest vorweisen können Für Einwohner der Grenzregionen in Deutschland und Schweden gelten weiterhin Ausnahmeregeln. Diese dürfen einreisen, wenn sie entweder einen wichtigen Grund nachweisen oder einen negativen COVID-19-Test (PCR-Test oder Antigentest) vorlegen, der nicht mehr als 72 Stunden vor der Einreise vorgenommen wurde.
Schon seit dem 29. Oktober 2020 wird ganz Deutschland von den dänischen Behörden als COVID-19-Hochrisikoland eingestuft: Einreisen zu rein touristischen Zwecken von Personen mit Wohnsitz in Deutschland, mit Ausnahme von Schleswig-Holstein, sind seither nicht mehr erlaubt. zahlen als Risikogebiet ein. Die tschechische Regierung hat auf die dramatische Lage reagiert und den landesweiten Notstand verhängt. Es bestehen Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 und 5 Uhr, Geschäfte für den täglichen Bedarf sind geöffnet, alles andere ist geschlossen.
Seit dem 9. November 2020 setzt Tschechien das Europäische Ampelsystem um. Länder werden in Abhängigkeit der Infektions- und Testrate der grünen, orangen und roten Kategorie zugerechnet. Deutschland wird seit dem 15. November 2020 der roten Kategorie zugeordnet. Einreisen aus Deutschland sind möglich, aber bis auf Ausnahmen nicht ohne negativen PCR-Test und nicht ohne vorherige Online-Anzeige der Reise.
Das Auswärtige Amt in Berlin stuft ganz Portugal als CoronaRisikogebiet ein. Auf dem Festland gilt seit 9. November 2020 der Ausnahmezustand, die Lage wird alle 15 Tage neu bewertet.
So tritt ab 15. Januar ein erneuter Lockdown mit harten Restriktionen in Kraft, er soll mindestens einen Monat lang gelten. Alle gastronomischen Einrichtungen sowie sämtliche Geschäfte, die für die Versorgung der Bürger nicht von wesentlicher Bedeutung sind, müssen geschlossen bleiben.
Von portugiesischer Seite gibt es derzeit keine Einreisebeschränkungen für Deutsche. Sie müssen bei Einreise jedoch persönliche Angaben zum Zielort, Reisegrund und ihrer Erreichbarkeit, auch während des Aufenthalts in Portugal, machen. Die mehrsprachige Einreisekarte wird von den Fluggesellschaften einbehalten.
Am 1. Oktober hat die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung beendet. Jedes Land wird nun vom Auswärtigen Amt wieder einzeln bewertet, es gilt ein einheitliches dreistufiges System:
Reisewarnung
Die Reisewarnung richtet sich ab sofort ganz nach den Infektionszahlen. Ab 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen gilt ein Land oder eine Region als Risikogebiet. Dann wird automatisch auch eine Reisewarnung ausgesprochen.
Die Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine möglichst große abschreckende Wirkung haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird.
Nicht gewarnt, aber abgeraten - die abgeschwächte Reisewarnung
Allerdings gibt es Länder, für die zwar keine Reisewarnung ausgesprochen wird, in die man trotzdem nicht reisen kann. Der Grund: Es gelten dort Einreisebeschränkungen oder Einschränkungen des Flugverkehrs. Generelle Einreisesperren gibt es z.B. in Australien, den USA und China. Für all diese Länder rät das Auswärtige Amt nach den neuen Bestimmungen von Reisen ab.
Auch die abgeschwächte Reisewarnung kann kostenlose Stornierungen ermöglichen, die Rechtslage ist hier aber nicht so eindeutig wie bei der formellen Reisewarnung. Auch das RobertKoch-Institut in Berlin aktualisiert seine Liste der Risikogebiete ständig.
Wenige Ausnahmen
Es bleiben nicht mehr viele Regionen übrig, für die es keine Reisewarnung oder keine abgeschwächte Reisewarnung gibt. Weltweit sind es derzeit 42. Dazu zählen einige Länder Afrikas, wie Ruanda oder Uganda, auch die vor der Ostküste Afrikas gelegene Inselgruppe der Seychellen. Im Indischen Ozean ist Urlaub auf Mauritius möglich, in der Karibik auf St. Lucia oder Barbados. Aber überall gibt es für Urlauber einiges zu beachten: In der Regel müssen bei Einreise negative Covid-19-Testergebnisse vorgelegt werden, in einigen Fällen muss zusätzlich eine Quarantänefrist eingehalten werden, immer muss mit Einschränkungen vor Ort gerechnet werden.
Wer dennoch in ein Risikogebiet reist oder erst dort vor Ort von einer neu ausgesprochenen Reisewarnung überrascht wird, muss sich nach der Rückkehr nach Deutschland zehn Tage lang in Quarantäne begeben, kann sich aber ab dem fünften Tag frei testen lassen. Für notwendige Reisen und Berufspendler gibt es Ausnahmen. dpa/afp/reuters (at/ey/ks)
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