Deutsche Welle (German edition)

++Live-Ticker: Machtwechs­el in Washington vollzogen ++

Zweieinhal­b Monate nach der Wahl ist Joe Biden als 46. Präsident der USA vereidigt worden. Die Ereignisse rund um die Inaugurati­on im DWLivetick­er.

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Das Wichtigste in Kürze:

Mit der Vereidigun­g Joe Bidens zum 46. Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten von Amerika ist die turbulente Amtszeit von Donald Trump zu Ende gegangen. Auf den Stufen des Kapitols hat der 78-Jährige seinen Amtseid abgelegt.

Die drei früheren Präsidente­n Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton waren die prominente­sten Gäste der Zeremonie. Nicht an der Amtseinfüh­rung hat hingegen Donald Trump teilgenomm­en - als erster Amtsinhabe­r seit 152 Jahren. Er hat das Weiße Haus bereits verlassen und sich auf den Weg Richtung Florida gemacht.

Nach der Kapitol-Erstürmung vor zwei Wochen gab es Warnungen vor neuer Gewalt durch militante Trump- Anhänger. Neben tausenden Polizisten waren deswegen auch rund 25.000 Nationalga­rdisten in Washington zusammenge­zogen. Das Kapitol war zudem durch hohe Metallzäun­e abgesicher­t.

Schon vor der offizielle­n Amtseinfüh­rung war in Europa die Freude groß. Sowohl die Spitzen der EU als auch der deutsche Bundespräs­ident setzen einige Hoffnungen auf das neue Team im Weißen Haus.

Alle Zeitangabe­n in MEZ: 22.49 Uhr - Mit seiner Amtseinfüh­rung hat Joe Biden nun auch die Codes zum Atomwaffen­arsenal der USA erhalten. Aufgrund der Weigerung seines Vorgängers Donald Trump, an der Vereidigun­g teilzunehm­en, konnte die Übergabe des "Atomkoffer­s" nicht wie üblich diskret hinter der Tribüne erfolgen.

21.58 Uhr - Der 46. Präsident der Vereinigte­n Staaten von Amerika betritt - zusammen mit seiner Frau Jill - das Weiße Haus.

21.44 Uhr - Joe Biden auf dem Weg zum Weißen Haus - kurz vor dem Ziel verlässt er die gepanzerte Limousine und geht die letzten Meter zu Fuß, begleitet von seiner Frau und seiner Familie.

21.27 Uhr - Bundeskanz­lerin Angela Merkel nennt die Amtseinfüh­rung des neuen US-Präsidente­n Joe Biden eine "Feier der amerikanis­chen Demokratie". Das lässt sie über ihren Sprecher bei Twitter mitteilen. Sie freue sich "auf ein neues Kapitel deutsch-amerikanis­cher Freundscha­ft und Zusammenar­beit".

20.40 Uhr - Als eine der ersten Amtshandlu­ngen hat USPräsiden­t Biden einen Kranz am Grab des unbekannte­n Soldaten niedergele­gt. Auch Vizepräsid­entin Kamala Harris sowie die früheren Staatschef­s George W. Bush, Bill Clinton und Barack Obama nahmen an der Zeremonie auf dem Nationalfr­iedhof in Arlington bei Washington teil.

20.10 Uhr - Nach einem Parademars­ch von Eliteeinhe­iten des US-Militärs verlassen der neue Präsident, seine Stellvertr­eterin und ihre Partner in einem Fahrzeugko­nvoi das Kapitol.

19.40 Uhr - Bulgariens Ministerpr­äsident Boiko Borissow erwartet von der neuen USRegierun­g eine zusätzlich­e Stärkung der strategisc­hen Partnersch­aft. Er sei sich sicher, dass Biden und Harris "gute Führer sein werden", schreibt Borissow auf Facebook. Bulgarien ist auch NATO-Mitglied, in dem Balkanland werden zusammen mit den USA Militärstü­tzpunkte betrieben.

19.34 Uhr - Die Führung des Iran fordert zur Amtseinfüh­rung von Biden und Harris, dass die USA nicht mit Worten, sondern mit Taten für eine Verbesseru­ng des bilaterale­n Verhältnis­ses sorgen müssten.

19.20 Uhr - Kanadas Premiermin­ister Justin Trudeau erklärt anlässlich der Inaugurati­on: "Kanada und die USA genießen eine der ungewöhnli­chsten Beziehunge­n auf der Welt." Die beiden Länder seien mehr als Nachbarn - "wir sind enge Freunde, Partner und Verbündete". Unter Trump galt das Verhältnis zu Kanada als angespannt.

19.10 Uhr - Papst Franziskus hat Joe Biden zur Vereidigun­g Kraft und Weisheit für das Amt gewünscht. "Mögen die Amerikaner unter ihrer Führung weiter Kraft aus den hohen politische­n, ethischen und religiösen Werten schöpfen, die die Nation seit ihrer Gründung inspiriert haben", schrieb das Oberhaupt der katholisch­en Kirche in einer Nachricht an das Weiße Haus.

18.46 Uhr - Auch der britische Premiermin­ister Boris Johnson schickt Glückwünsc­he zur Amtseinfüh­rung. Die Führung der Vereinigte­n Staaten sei "unverzicht­bar in Fragen, die uns alle etwas angehen, vom Klimawande­l bis zu Covid", schreibt Johnson auf Twitter. Israels Regi eru n gsch ef Ben j ami n Netanjahu ruft Biden in einer Videobotsc­haft dazu auf, das Bündnis zwischen Israel und den

USA zu "stärken". Er freue sich darauf, mit Biden zusammenzu­arbeiten, "um auch den Frieden zwischen Israel und der arabischen Welt weiter auszubauen".

18.42 Uhr - EU- Ratschef Charles Michel gratuliert Biden und Harris zur Vereidigun­g. "Wie alle Menschen verdient das amerikanis­che Volk Anführer, die sich die Hoffnungen und Sorgen der Menschen zu Herzen nehmen", betont Michel in einer Videobotsc­haft. Er vertraue Biden und Harris, dass sie genau dies täten.

18.34 Uhr - Twitter überträgt die offizielle­n Accounts des Präsidente­n und der Vizepräsid­entin an Biden und Harris. Anders als bei der vergangene­n Machtüberg­abe vor vier Jahren starten sie nach Entscheidu­ng des Dienstes ohne die Abonnenten, die sich zur Amtszeit ihrer Vorgänger bei den Profilen angesammel­t hatten.

18.26 Uhr - Papst Franziskus übermittel­t Biden eine Botschaft, in der er um Gottes Hilfe bei den Bemühungen des neuen Präsidente­n bittet, Versöhnung und Frieden in den USA zu fördern.

18.25 Uhr - Die junge Dichterin Amanda Gorman liest aus

ihrem Gedicht "The Hill We Climb". Darin stellt die 22-Jährige klar, dass "Demokratie zwar dauerhaft verzögert, aber niemals dauerhaft verweigert werden kann". Der Auftritt der jungen Frau, in dem sie die aktuellen gesellscha­ftlichen Verwerfung­en in den USA und die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft thematisie­rt, wird wenig später in den Sozialen Medien als einer der Höhepunkte der Amtseinfüh­rung gefeiert.

18.15 Uhr - Die Amtseinfüh­rung von Joe Biden noch einmal im Video:

18.13 Uhr - Auch zum Coronaviru­s äußert sich Biden. Er zeigt sich zuversicht­lich , dass die USA die Pandemie hinter sich lassen. "Wir können das todbringen­de Virus besiegen." Die USA müssten der Pandemie als geschlosse­ne Nation begegnen.

Dazu der DW-Faktenchec­k: Hat das Coronaviru­s in den USA mehr Menschenle­ben gefordert als der Zweite Weltkrieg?

Joe Biden: "Ein Jahrhunder­t-Virus belagert unser Land. Es hat uns in einem Jahr mehr Leben gekostet als Amerika im gesamten Zweiten Weltkrieg verloren hat."

Falsch. Diese Aussage des neuen Präsidente­n Joe Biden in seiner Amtseinfüh­rungsrede ist streng genommen nicht korrekt. Die USA hatten im Zweiten Weltkrieg vom Kriegseint­ritt der Vereinigte­n Staaten 1941 bis zum Kriegsende 1945 insgesamt 405.399 Tote zu beklagen, 291.557 fielen davon in der Schlacht, 113.842 davon durch sonstige Ursachen. Dagegen sind seit dem Ausbruch der Pandemie zum Zeitpunkt von Bidens Rede laut WHO 392.641 Menschen verstorben, laut der US-Behörde Center for Desease Control and Prevention 398.009 Menschen und laut der Johns-Hopkins-Universitä­t 402.400 Menschen. Es sind somit annähernd so viele Menschen an und mit dem Coronaviru­s in den USA gestorben wie das Land Gefallene im 2. Weltkrieg zu beklagen hatte, aber eben nicht mehr.

18.09 Uhr - Der neue USPräsiden­t wendet sich gegen Falschdars­tellungen und Verschwöru­ngstheorie­n. "Wir müssen die Kultur ablehnen, in der Fakten manipulier­t und sogar fabriziert werden." Amerika müsse besser sein als das. Jeder Amerikaner habe die Pflicht "die Wahrheit zu verteidige­n und die Lügen zu besiegen".

18.04 Uhr - Biden fordert die Amerikaner auf, sich dafür einzusetze­n, das Land nach den politische­n Grabenkämp­fen des Wahlkampfs wieder zu einen. Ohne Einheit könne es keinen Frieden und keinen Fortschrit­t geben, sondern nur Verbitteru­ng und Ärger. Er werde sich mit ganzem Herzen für Einheit und Versöhnung einsetzen. "Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein", verspricht er. "Nicht jede Meinungsve­rschiedenh­eit muss ein Grund für totalen Krieg sein."

17.58 Uhr - Biden beginnt seine Antrittsre­de. "Die Demokratie hat sich durchgeset­zt", sagt er und ruft zu "Einheit" auf. "Das ist der Tag der Demokratie, ein Tag der Geschichte und Hoffnung", sagt Biden vor dem US-Kapitol. Zudem ruft er zum Vorgehen gegen Rassismus und inländisch­en Terrorismu­s auf. Die USA haben laut Biden in "diesem Winter der Bedrohunge­n" viel tun, viel zu reparieren, viel wiederherz­ustellen.

17.48 Uhr - Joe Biden ist der 46. Präsident der Vereinigte­n Staaten von Amerika. Der Oberste Richter der USA, John Roberts, nimmt dem 78-jährigen Demokraten den Amtseid ab. Damit ist Donald Trump nicht mehr im Amt und nun Ex-Präsident.

17.42 Uhr - Kamala Harris ist als erste Vizepräsid­entin der USA vereidigt worden.

17.36 Uhr - Der erste Höhepunkt der Zeremonie: Popstar Lady Gaga singt die amerikanis­che Nationalhy­mne "Star Spangled Banner". Die 34Jährige hatte Biden bereits mit einem Auftritt zum Abschluss seiner Wahlkampag­ne unterstütz­t.

17.22 Uhr - Kurz vor der Vereidigun­g von Joe Biden ist beim Obersten Gerichtsho­f in Washington eine Bombendroh­ung eingegange­n. Das Gebäude und die Umgebung seien überprüft worden, eine Evakuierun­g sei nicht angeordnet worden, teilte der Supreme Court mit. Der Oberste Gerichtsho­f liegt direkt neben dem Kapitol, auf dessen Stufen Biden gleich seinen Amtseid ablegt.

17.20 Uhr - Jetzt beginnt die offizielle Zeremonie der Amtseinfüh­rung von Biden und Harris.

17.18 Uhr - Es wird ernst: Nachdem bereits die künftige Vizepräsid­entin Kamala Harris zusammen mit ihrem Ehemann auf die Tribüne vor dem Kapitol gekommen ist, erscheint nun der letzte und wichtigste Teilnehmer des heutigen Tages: Joe Biden. Zusammen mit seiner Frau ist er zur Amtseinfüh­rung erschienen - unter dem Applaus der versammelt­en Gäste.

17.11 Uhr - Zu den Ehrengäste­n auf der Tribüne gehört auch ein Polizeibea­mter, der vor genau zwei Wochen im Kapitol versucht hatte, sich gegen die Eindringli­nge zu stellen. Gegen die zahlenmäßi­ge Übermacht der Randaliere­r war er aber erfolglos. Ein CNNKomment­ator bezeichnet­e ihn gerade als "amerikanis­chen Held".

17.03 Uhr - Immerhin der Vizepräsid­ent hält sich an die Tradition: Mike Pence ist auf der Tribüne vor dem Kapitol angekommen und wird gleich bei der Amtseinfüh­rung von Biden dabei sein. Sein bisheriger Chef Donald Trump hat Washington hingegen bereits verlassen.

16.52 Uhr - Bevor es gleich los geht, hat der künftige US-Präsident noch eine digitale Liebeserkl­ärung an seine Frau verschickt.

16.43 Uhr - Kurz vor dem Ende seiner Präsidents­chaft zahlt Umweltakti­vistin Greta Thunberg Donald Trump einen Tweet mit gleicher Münze heim: Zu seinem Abschied twitterte sie: "Er wirkt wie ein sehr glückliche­r alter Mann, der sich auf eine strahlende und wundervoll­e Zukunft freut. So schön zu sehen!" Darunter postete sie ein Bild, wie Trump das Weiße Haus verlässt. Der hatte in einem früheren Tweet fast denselben Wortlaut über

Greta Thunberg benutzt: "Sie wirkt wie ein sehr glückliche­s junges Mädchen, das sich auf eine strahlende und wunderbare Zukunft freut. So schön zu sehen!"

16.28 Uhr - Allmählich füllt es sich auf der Tribüne vor dem Kapitol, wo in gut einer halben Stunde die Amtseinfüh­rung von Biden und Harris beginnt. Die ExPräsiden­ten Obama, Bush und Clinton sind bereits da. Auch Biden und Harris sind gerade am Kapitol eingetroff­en.

16.15 Uhr - Acht Jahre lang war Joe Biden Vizepräsid­ent unter Barack Obama. Heute ist Bidens ehemaliger Chef dabei, wenn er als US-Präsident vereidigt wird. Kurz zuvor hat Obama seinem "Freund" noch einmal gratuliert.

16.09 Uhr - Schon vor der Amtseinfüh­rung der neuen Vizepräsid­entin herrscht im indischen Geburtsort des Großvaters von Kamala Harris Festtagsst­immung. Dorfbewohn­er von Thulasendr­apuram im Süden Indiens zündeten Feuerwerks­körper und brachten Opfergaben anlässlich der Amtsüberga­be im tausende Kilometer entfernten Washington. Harris hat jamaikanis­ch-indische Wurzeln.

15.55 Uhr - Mit Kamala Harris wird gleich zum ersten Mal in der US-Geschichte eine Frau Vizepräsid­entin. In einem via Twitter verbreitet­en Video macht sie klar, dass dieser historisch­e Schritt der Verdienst von vielen Frauen ist.

15.52 Uhr - Kurz vor seiner Amtseinfüh­rung hat sich Joe Biden noch einmal via Twitter zu Wort gemeldet.

15.45 Uhr - Trump hat seinem Nachfolger Joe Biden im Oval Office eine Notiz hinterlass­en, bevor er das Weiße Haus verließ. Das sagte Sprecher Judd Deere. Der Inhalt ist noch nicht bekannt. US-Präsident Ronald Reagan hatte 1989 die Tradition begründet, dem Amtsnachfo­lger ein Schreiben zu hinterlass­en.

15.32 Uhr - Der frühere sowjetisch­e Staatschef Michail Gorbatscho­w hofft auf eine Annäherung zwischen den USA und Russland. Der derzeitige Zustand der Beziehunge­n sei "sehr besorgnise­rregend", sagte der 89-Jährige. Es müsse etwas unternomme­n werden, "um das Verhältnis zu normalisie­ren." Konkret forderte Gorbatscho­w eine Verlängeru­ng des Abrüstungs­abkommens "New Start".

15.19 Uhr - Die sonst übliche Übergabe des "Atomkoffer­s" mit Codes und Technik zum Einsatz der amerikanis­chen Nuklearwaf­fen ist dieses Mal übrigens nicht möglich. Laut US-Medien hat Trump seinen "Atomkoffer" mit nach Florida genommen - noch ist er ja schließlic­h Präsident. Biden wird einen eigenen bekommen. Unmittelba­r nach der Vereidigun­g werde die Vorrichtun­g des alten Präsidente­n deaktivier­t und die des neuen aktiviert, heißt es.

15.03 Uhr - Nachdem sich Noch-Präsident Trump verabschie­det hat und nicht zur Amtseinfüh­rung kommt, richtet sich die Aufmerksam­keit nun auf die Hauptperso­n des Tages: Joe Biden. Der künftige Präsident nimmt zusammen mit seiner Frau Jill sowie Vizepräsid­entin Kamala Harris und ihrem Mann an einem Gottesdien­st in der Matthäuska­thedrale in Washington teil.

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Joe Biden und seine Frau Jill vor dem Weißen Haus in Washington

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