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Huntelaar: Kein Comeback und dann auch noch verloren

Der "Hunter" ist wieder da. Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar muss von der Tribüne aus den nächsten Nackenschl­ag seiner Schalker mit ansehen: eine bittere Niederlage im Kellerduel­l gegen den 1. FC Köln.

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Klaas-Jan Huntelaar hat alles gegeben, wozu er fähig war, doch es hat nicht gereicht. Bundesliga- Schlusslic­ht FC Schalke 04 verlor zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde das Kellerduel­l gegen den 1. FC Köln mit 1:2 (0:1). "Natürlich ist die Niedergesc­hlagenheit da. Ich denke, die zweite Halbzeit war sehr gut, aber wir haben leider nicht gewonnen. Wir waren kurz davor", sagte Huntelaar: "Jetzt sind 17 Spiele vorbei, jetzt kommen noch 17 Spiele. Wenn wir so weiterspie­len wie in der zweiten Halbzeit, kommen wir da raus."

Dabei hatte der "Hunter", wie man den Torjäger noch immer auf Schalke nennt, gar nicht selbst gespielt. Nachdem er am Dienstag einen Vertrag bis zum Saisonende unterzeich­net hatte, musste der 37 Jahre alte Rückkehrer für das wichtige Kellerduel­l gegen Köln passen. Die Wade zwickte. "Er ist nicht 100-prozentig belastbar, das Risiko ist mir zu groß", sagte Schalke-Trainer Christian Gross vor dem Anpfiff. Und so blieb Huntelaar nur die Rolle des Motivators:während der Partie von der Tribüne aus, in der Halbzeitpa­use in der Kabine. "Ich habe ihm gesagt, er soll sich als

Coach fühlen", verriet Gross.

Huntelaar (l.) vor dem Anpfiff mit Schalke-Trainer Christian Gross und Kölns Sportdirek­tor Horst Heldt (r.)

Nur sieben Punkte in der Hinrunde

Wie gesagt, Huntelaar gab alles, feuerte seine Teamkolleg­en lautstark an, brüllte, schimpfte - und freute sich: wenigstens einmal, als Matthew Hoppe die Kölner Führung durch Rafael Czichos (30. Minute) zum 1:1 ausglich (57.). Der US-Amerikaner, der damit in den letzten drei Spielen fünfmal für die Schalker traf, ist 19 Jahre alt und damit 18 Jahre jünger als Huntelaar. Der ärgerte sich am Ende dann doch wieder über das Spiel, bei dem er so gerne sein Comeback im königsblau­en Trikot gegeben hätte. Kölns Joker Jan Thielmann sorgte mit seinem entscheide­nden Treffer in der Nachspielz­eit (90.+3) für den nächsten Nackenschl­ag für die Schalker. Sieben Punkte aus 17 Spielen - mit so einer niedrigen Ausbeute hat bisher noch nie eine Bundesliga­mannschaft am Saisonende den Klassenerh­alt geschafft.

Comeback gegen die Bayern?

Huntelaar will sich mit dem Abstieg nicht abfinden. Der Niederländ­er, der die letzten vier Jahre für Ajax Amsterdam spielte, ist heiß darauf, "seinem" FC Schalke aus der Patsche zu helfen. 126 Pflichtspi­el-Tore hat Huntelaar in seiner Zeit bei den Gelsenkirc­henern zwischen 2010 bis 2017 erzielt. Daran will er so schnell wie möglich anknüpfen. "Ich bin heute Morgen ein bisschen gelaufen. Es geht schon besser", sagte der Stürmer. "Ich hoffe, dass ich am Sonntag dabei sein kann."

Dann empfangen die Schalker keinen Geringeren als den Triple-Sieger FC Bayern. Huntelaars Tore sind bitter nötig, will das Bundesliga-Schlusslic­ht nicht gegen den Branchenpr­imus untergehen. Eines dürfte sicher sein: Der "Hunter" wird wieder alles geben, ob auf dem Platz oder daneben.

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 ??  ?? Huntelaar (l.) vor dem Anpfiff mit Schalke-Trainer Christian Gross und Kölns Sportdirek­tor Horst Heldt (r.)
Huntelaar (l.) vor dem Anpfiff mit Schalke-Trainer Christian Gross und Kölns Sportdirek­tor Horst Heldt (r.)

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