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EU-Seuchenbeh­örde warnt vor Gefahr durch neue Coronaviru­s-Varianten

Für die Seuchenbeh­örde ECDC ist die Sache klar: Die neuen Corona-Mutanten können nur durch eine massive Aufrüstung des Gesundheit­swesens und hier vor allem durch intensive Impfkampag­nen bekämpft werden.

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Die EU-Seuchenbeh­örde sieht ein hohes bis sehr hohes Risiko im Zusammenha­ng mit den neuen Coronaviru­s-Varianten, die zunächst in Großbritan­nien, Südafrika und Brasilien nachgewies­en wurden. Das Europäisch­e Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheite­n (ECDC) verweist in einem Bericht auf die höhere Übertragun­gsrate der mutierten Varianten. bereiten und vor allem Impfkampag­nen zu beschleuni­gen. Es bestehe die Gefahr, dass weitere infektiöse Virus-Varianten aufträten und sich die Zahl der Corona-Fälle deutlich erhöhe. "Die wichtigste Botschaft ist, sich in den kommenden Wochen auf eine rasche Verschärfu­ng der Bekämpfung­smaßnahmen vorzuberei­ten, um die Kapazitäte­n im Gesundheit­swesen zu sichern und die Impfkampag­nen zu beschleuni­gen", heißt es in dem ECDC-Bericht weiter.

Mi tte Dezember h atte

Großbritan­nien erstmals über eine Mutation berichtet, die laut Weltgesund­heitsorgan­isation WHO eine "höhere Übertragba­rkeit" aufweist. Kurz darauf wurde auch eine neue Variante aus Südafrika bekannt. Auch bei ihr hält die WHO eine schnellere Verbreitun­g für möglich. Beide Mutationen sind inzwischen auch in Deutschlan­d und vielen weiteren Staaten aufgetrete­n. zeit etwa 16.800 Fälle der neuen, zuerst in Großbritan­nien entdeckten Corona-Mutanten im Vereinigte­n Königreich selbst. Weitere 2000 Fälle seien in weltweit 60 Ländern identifizi­ert wurden, allein 1300 Fälle in 23 Staaten von EU und EWR. Etwa 570 Fälle einer anderen infektiöse­ren Variante, die zuerst in Südafrika entdeckt wurde, seien in insgesamt 23 Ländern registrier­t worden. Davon hätten Forscher 27 Fälle in zehn europäisch­en Staaten entdeckt.

Ergänzend teilte das RobertKoch-Institut (RKI) mit, dass aus sieben Bundesländ­ern 28 Nachweise der zuerst in Großbritan­nien entdeckten Variante gemeldet worden seien. Für die Mutante, die sich zunächst in Südafrika stark verbreitet­e, sind dem RKI insgesamt 17 Fälle aus Hamburg, NordrheinW­estfalen und Baden-Württember­g bekannt. An diesem Donnerstag wurde erstmals aber auch in Sachsen eine Infektion mit der südafrikan­ischen Corona-Variante bekannt.

Die ECDC verlangt von Europas Ländern, Veränderun­gen der Übertragun­gsraten oder des Schweregra­ds der Infektion zu überwachen, um die Verbreitun­g der Varianten zu erkennen. Dazu müssten die Labore auf verstärkte Tests vorbereite­t werden. Außerdem müsse die Zahl der Impfzentre­n und des -personals erhöht werden. Schließlic­h warnt die Behörde davor, die strengen Maßnahmen vorzeitig zu lockern, "da die Bevölkerun­gsgruppen, die die Übertragun­g vorantreib­en, vorerst nicht mit der Impfung erreicht werden."

sti/uh (afp, rtr)

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Impfzentru­m im Erika-Heß-Eisstadion in Berlin
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Die Zentrale der ECDC in Schwedens Hauptstadt Stockholm
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