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Vendée Globe: Boris Herrmann erreicht nach Unfall das Ziel

Boris Hermann beendet als erster Deutscher die wohl härteste Regatta der Welt für Solo-Segler unter den Top 5 - trotz seines Pechs in der Schlusspha­se des Rennens.

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Solo- Weltumsegl­er Boris Herrmann ist bei seiner Premiere bei der Hochsee-Regatta Vendée Globe unter die Top 5 gefahren. Der Hamburger kreuzte mit seiner Yacht "Seaexplore­r" nach 80 Tagen, 20 Stunden, 59 Minuten und 45 Sekunden als Fünfter die Ziellinie vor Les Sables-d'Olonne im französisc­hen Departemen­t Vendée.

Wegen einer Zeitgutsch­rift von sechs Stunden wurde der 39Jährige zunächst auf Rang vier geführt. Später wurde er noch von dem Franzosen Jean Le Cam verdrängt, der mit einem Zeitbonus 16:15 Stunden unterwegs war. So wurde es am Ende der fünfte Platz. "Ich bin absolut glücklich mit dem Rennen, mit dem Resultat, mit allem", sagte

Herrmann und blendete dabei sein Pech kurz vor dem Ziel aus. "Der kleine Schluckauf vom Mittwoch, der ist schon fast vergessen."

Durch eine Kollision mit einem Fischtrawl­er am Mittwochab­end etwa 90 Seemeilen vor Les Sables-d'Olonne hatte Herrmann seine Chancen auf den Sieg eingebüßt. Er und die Besatzung des anderen Schiffes blieben unverletzt. Wegen Schäden an seiner Yacht konnte Herrmann seine Fahrt danach aber nur noch mit reduzierte­r Geschwindi­gkeit fortsetzen.

"Es war mein bisher schlimmste­r Albtraum", berichtete der Segler in einer nächtliche­n Videobotsc­haft. "Plötzlich sah ich eine Wand neben mir, die Schiffe verhakten sich, ich hörte Männer rufen." Er habe zum Zeitpunkt der Kollision geschlafen. Er könne sich nicht erklären, warum die Alarmsyste­me, die normalerwe­ise vor Schiffen auf seinem Kurs warnen, nicht angeschlag­en hätten. "So etwas habe ich auf See noch nie erlebt, aber das Wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde."

Bestaven gewinnt dank Zeitgutsch­rift

Den Sieg sicherte sich der Franzose Yannick Bestaven mit einer Siegerzeit von 80 Tagen, drei Stunden, 44 Minuten und 46 Sekunden. Er kam in der Nacht zum Donnerstag zwar erst als Dritter hinter seinen Landsmänne­rn Charlie Dalin und Louis Burton in Les Sablesd'Olonne an, profitiert­e aber von einer Zeitgutsch­rift für die Rettungsak­tion des schiffbrüc­higen Teilnehmer­s Kevin Escoffier Ende November. Auch Herrmann und Le Cam waren an der Rettung beteiligt gewesen und hatten deshalb Zeitboni erhalten.

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