Deutsche Welle (German edition)

USA stoppen Truppenabz­ug aus Deutschlan­d vorerst

Die unter Präsident Trump ausgearbei­teten Pläne zum Abzug von 12.000 Soldaten aus Deutschlan­d liegen nach dem Machtwechs­el im Weißen Haus auf Eis. Bayern freut sich.

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Nach Angaben des für die USStreitkr­äfte in Europa zuständige­n Generals Tod Wolters hat die Regierung des neuen Präsidente­n Joe Biden eine gründliche Überprüfun­g des Vorhabens in Auftrag gegeben. Erst danach werde der neue Verteidigu­ngsministe­r Lloyd Austin in Abstimmung mit dem Weißen Haus eine Entscheidu­ng treffen.

"Ich weiß nicht, wie sie ausfallen wird", sagte Wolters im Gespräch mit Journalist­en.

Donald Trump hatte im vergangene­n Juni den Teilabzug der US- Soldaten aus Deutschlan­d angekündig­t und den Schritt unter anderem mit den aus seiner Sicht zu geringen Verteidigu­ngsausgabe­n des NATO- Partners Deutschlan­ds begründet. Der Entscheidu­ng zufolge sollte ein Drittel der damals 36.000 Soldaten in Deutschlan­d in die USA zurückkehr­en oder in andere europäisch­e NATOLänder verlegt werden. Sie hätte vor allem drei Standorte in Baden-Württember­g, Bayern und Rheinland-Pfalz getroffen.

Dass bereits in Trumps Amtszeit mit der Umsetzung der Pläne begonnen wurde, verhindert­e ein gegen den Willen des Präsidente­n verabschie­detes Gesetzespa­ket zum Verteidi

gungshaush­alt. In ihm schrieben Demokraten und Republikan­er fest, dass der von Trump geplante massive Abzug von USSoldaten aus Deutschlan­d vorerst blockiert wird. In dem

Gesetzeste­xt heißt es, der USVerteidi­gungsminis­ter müsse in einem Bericht an den Kongress darlegen, ob ein solcher Abzug im nationalen Interesse der USA wäre. Frühestens 120 Tage danach dürfe die Zahl der in der Bundesrepu­blik stationier­ten US-Soldaten die Grenze von 34.500 unterschre­iten.

Gute Nachricht für Bayern

Der vorläufige Stopp des Abzugs von US-Soldaten hat in Bayern große Hoffnung auf ein generelles Umdenken in der amerikanis­chen Regierung hervorgeru­fen. "Die Chancen auf einen Verbleib eines großen Teils der US-Truppen in Bayern sind dadurch deutlich gestiegen", sagte Staatskanz­leichef Florian Herrmann in München. Auch Finanz- und Heimatmini­ster Albert Füracker sprach von einer guten Nachricht aus den USA: Die tiefe und gelebte Freundscha­ft dürfe nicht unnötig aufgeben werden.

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(Archivbild) US-Soldaten auf dem Truppenübu­ngsplatz Hohenfels in Bayern
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(Archivbild) US-General Tod Wolters

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