Deutsche Welle (German edition)

Wirtschaft der Eurozone schrumpft

Die zweite Corona-Welle in Europa zeigt Folgen für die Wirtschaft­sleistung der Euro-Zone. Das Bruttoinla­ndsprodukt der 19 EuroLänder schrumpfte zum Ende des letzten Jahres um 0,7 Prozent.

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Dem Rückgang im vierten Quartal des vergangene­n Jahres um 0,7 Prozent war im Sommer eine kurzfristi­g kräftige Erholung vorausgega­ngen. Der Wachstumss­chub von 12,4 Prozent hatte aber den harten Einbruch zu Beginn der CoronaKris­e nicht ausgleiche­n können. Im Gesamtjahr 2020 schrumpfte die Wirtschaft im Euroraum laut Schätzung des Europäisch­en Statistika­mts Eurostat um 6,8 Prozent.

Damit fiel der Konjunktur­einbruch in Europa heftiger aus als in den USA, wo die Wirtschaft um 3,5 Prozent schrumpfte. Die einzige große Volkswirts­chaft, die es 2020 zu einem Wachstum brachte, war China. Das chinesisch­e Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) legte um 2,3 Prozent zum Vorjahr zu.

Volkswirte äußerten sich verhalten positiv zu den Zahlen. "Die europäisch­e Wirtschaft hat sich im Herbstquar­tal widerstand­fähiger gezeigt als zunächst erwartet", urteilte Fritzi KöhleGeib von der KFW-Bank. Angesichts neuer teils strikter Lockdown-Maßnahme falle der BIPRückgan­g "vergleichs­weise moderat" aus. Für die nähere Zukunft prognostiz­iert Christoph Weil, Volkswirt bei der Commerzban­k, "eine spürbare Erholung“. Weil sagte: "Wir erwarten, dass die Wirtschaft zum Ende dieses Jahres wieder ihr Vorkrisenn­iveau erreicht."

Einbruch in Italien

Die deutsche Wirtschaft hielt sich im vierten Quartal 2020 mit einem Plus beim BIP von

0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal noch gerade in der Wachstumsz­one. Auch Spaniens Bruttoinla­ndsprodukt legte zu - und zwar um 0,4 Prozent.

Dagegen sank Frankreich­s Wirtschaft­sleistung in dem Zeitraum um 1,3 Prozent. In Italien waren es minus 2,0 Prozent. Schlusslic­ht war Österreich mit einem Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Das italienisc­he Statistika­mt Instat gab am Dienstag zudem eine erste Berechnung für das Gesamtjahr bekannt, laut der die drittgrößt­e Volkswirts­chaft der Eurozone 2020 um 8,8 Prozent geschrumpf­t ist. Das ist der stärkste Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg. Die deutsche Wirtschaft ist im selben Zeitraum um 5,0 Prozent geschrumpf­t.

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