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Johnson beantragt Notfallzulassung in den USA
Bald will der US-Hersteller mit seinem Corona-Impfstoff auch in Europa zum Zuge kommen. Unterdessen räumt EU-Kommissionchefin von der Leyen Versäumnisse ein.
Der US-Konzern Johnson & Johnson hat bei der USArzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff beantragt. Ein entsprechender Schritt in Europa solle in den kommenden Wochen folgen, teilte das Unternehmen mit. Sobald das Zulass u n g s v e rf ah re n d e r F DA abgeschlossen und eine Genehmigung erteilt worden sei, könne mit der Auslieferung begonnen werden, sagte Forschungsleiter Paul Stoffels.
Vor knapp einer Woche hatte Johnson & Johnson mitgeteilt, sein Impfstoff habe in einer weltweiten Studie eine Wirksamkeit von 66 Prozent erzielt. Das Vakzin bietet den Vorteil, dass eine einmalige Dosis ausreicht - anstelle zweier Impfungen mit einem bestimmten Abstand, wie sie bei anderen Präparaten vorgesehen sind. Zudem muss der Impfstoff nicht tiefgefroren werden, was die Verteilung einfacher macht.
Insgesamt will Johnson & Johnson in diesem Jahr eine Milliarde Dosen bereitstellen. Produziert werden sollen sie in den USA, in Europa, Südafrika und Indien. Mit den Vereinigten Staaten ist die Lieferung von 100 Millionen Dosen für eine Milliarde Dollar vereinbart; es besteht die Option auf weitere 200 Millionen. Südafrika unterzeichnete einen Vertrag über neun Millionen Dosen. Die EU hat sich bis zu 400 Millionen Einheiten des Mittels gesichert.
Unterdessen räumte EUKommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Versäumnisse bei der Beschaffung von Impfstoffen ein. Man habe unterschätzt,