Deutsche Welle (German edition)
Merkel und Corona: "Öffnung keine Lösung"
Kurzfristig hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel entschlossen, im ARDFernsehen Fragen zum Kurs der Regierung in der CoronaPandemie zu beantworten. Sie weiß um die Verunsicherung der Menschen.
Schon wieder Angela Merkel im deutschen Fernsehen, nur 24 Stunden nach dem sogenannten Impfgipfel im Kanzleramt am Montag. Da waren die wichtigsten Vertreter von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft dabei und hatten anschließend vor laufenden Kameras festgestellt, dass das schleppende Tempo der Impfungen gegen das Coronavirus so bald nicht anziehen wird. Die Hersteller können nicht mehr Impfstoffe liefern oder sind mit Verträgen an andere Staaten gebunden.
Das war eine ernüchternde Botschaft, und deshalb lautet die Erklärung für das ARD-Interview an diesem Dienstag schlicht: Merkel muss um viel Geduld bitten in diesen Tagen - oder zumindest Präsenz zeigen. Denn was die deutsche Politik unternimmt in Sachen Pandemie, das lässt viele Menschen ratlos zurück.
Warum etwa geht das Impfen in Israel, in Großbritannien und in den USA so viel schneller voran als in der EU, also auch in Deutschland? Merkel erklärt jetzt, in Großbritannien habe es für den Impfstoff des Herstellers AstraZeneca eine Notzulassung gegeben. In Europa sei der Impfstoff aber mit der auch sonst gültigen Gründlichkeit geprüft worden. "Das war kein Fehler, wir sind auf das Vertrauen angewiesen."
Das hat man so schon oft von der Regierung gehört. Warum aber die EU wesentlich langsamer und offenbar auch weniger verbindlich im vergangenen Jahr mit den Pharma