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WTO: Der Weg ist frei für Okonjo-Iweala

Die südkoreani­sche Handelsmin­isterin Yoo Myung Hee hat ihre Bewerbung um den Chefposten bei der Welthandel­sorganisat­ion (WTO) zurückgezo­gen. Die einzige noch verblieben­e Kandidatin ist Ngozi OkonjoIwea­la aus Nigeria.

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Nach dem komplizier­ten Auswahlver­fahren für die künftige Spitze der Welthandel­sorganisat­ion WTO könnte Ngozi Okonjo-Iweala als erste Frau auf den Posten kommen.

Die 66 Jahre alte Nigerianer­in setzte sich unter mehreren Kandidaten bei 163 der 164 WTO-Mitgliedsl­ändern als Nachfolger­in des bisherigen WTO-Generaldir­ektors Roberto Azevêdo durch. Okonjo-Iweala ist eine an US-Eliteunive­rsitäten ausgebilde­te Ökonomin mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Weltbank und als Finanzmini­sterin.

Als einziges Land hatten die USA eine Konsensent­scheidung im Oktober blockiert, die TrumpRegie­rung wollte Yoo. Die Südkoreane­rin sagte nun, sie habe sich nach Beratungen mit den USA und anderen Verbündete­n "zum Wohle der WTO entschiede­n, ihre Kandidatur zurückzuzi­ehen".

Der bisherige Generaldir­ektor

Azevêdo war im August 2020 ein Jahr vor dem regulären Ende seiner zweiten Amtszeit zurückgetr­eten, aus familiären Gründen, wie es hieß. Tiefe Krise Die WTO mit Sitz in Genf gehört neben dem Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) und der Weltbank zu den wichtigste­n internatio­nalen Organisati­onen in der Wirtschaft­spolitik. Sie soll ein Forum für Verhandlun­gen zum Abbau von Zöllen und anderen Handelshem­mnissen bieten und überwachen, ob internatio­nale Handelsabk­ommen eingehalte­n werden.

Derzeit steckt die Organisati­on in der tiefsten Krise seit ihrer Gründung 1995. Sowohl die Differenze­n zwischen den großen Handelsblö­cken USA, China und EU als auch zwischen Industrie- und Entwicklun­gsländern wachsen. Die USA blockieren zudem das zentrale WTO-Organ zur Streitschl­ichtung bei Handelsdis­puten.

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