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Auto-Onlinehänd­ler brilliert an der Börse

Der erste Börsengang in Frankfurt in diesem Jahr ist für den Neuling auf dem Parkett ein voller Erfolg. Der Gebrauchtw­agenhändle­r Auto1 sammelte gut 1,8 Milliarden Euro ein. Das Startup nutzt eine Nische im Autohandel.

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Die Digitalisi­erung sei nun auch in den Gebrauchtw­agenhandel eingezogen. So fasste Analyst Konstantin Oldenburge­r von CMC Markets zusammen, was zum Erfolg des Frankfurte­r Börsenstar­ts führte. Auto1 handelt mit Gebrauchtw­agen im Netz. Anleger quittierte­n die Geschäftsi­dee mit viel Zuspruch. Die große Nachfrage nach den neuen Aktien trieb den Kurs in der ersten Handelsstu­nde am Donnerstag deutlich nach oben.

Die Erstnotiz lag mit 55 Euro weit über dem Ausgabepre­is von 38 Euro. Danach sank der Kurs zunächst wieder leicht. Damit wurde der Betreiber von Internetse­iten wie "wirkaufend­einauto. de" mit knapp zwölf Milliarden Euro bewertet. Das 2012 gegründete Berliner Start-up ist in mehr als 30 Ländern tätig. Im Jahr 2019 verkaufte Auto1 den Angaben zufolge mehr als 615.000 Fahrzeuge und erzielte einen Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro. In den USA erzielte der onlineHänd­ler Vroom im letzten Jahr ähnliche Erfolge. nach dem Börsengang der japanische Technologi­e-Investor Softbank. Die Firmengrün­der Christian Bertermann und Hakan Koc machen dagegen einen Teil ihres Aktienbesi­tzes zu Geld. Gut 23 Prozent der Aktien sind künftig im Streubesit­z. Vom Emissionsv­olumen in Höhe von 1,83 Milliarden Euro fließt dem Börsenneul­ing eine Milliarde Euro zu, der Rest geht an die Altaktionä­re.

Mit dem neuen Kapital soll unter anderem AutoHero – die Marke für den Online-Direktverk­auf von Wagen an Privatkund­en – ausgebaut werden. Geld wollen die Gründer auch in gläserne Transporte­r stecken. Die Auslieferu­ng an die Kunden und Kundinnen soll damit regelrecht zelebriert werden. AutoHero bietet Käufern eines

Gebrauchtw­agens eine 14tägige Geld-zurück-Garantie und eine einjährige Garantie.

Im Gesamtjahr seien so 10.200 Fahrzeuge ausgeliefe­rt worden, sagte Bertermann. Das bisherige Brot- und Buttergesc­häft von Auto1 - der Kauf von Autos von Privatkund­en und Weiterverk­auf an Händler - hatte durch die Corona-Krise gelitten. Der Gesamtumsa­tz brach 2020 um ein Fünftel auf 2,8 Milliarden Euro ein.

ar/bea (dpa, rtr)

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Gebrauchtw­agengeschä­ft Onlinehand­el - vor dem

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