Deutsche Welle (German edition)
Viele Tote nach Dammbruch im Himalaya
Im indischen Himalaya-Gebirge ist ein Gletscher in einen Damm gerauscht und hat eine Lawine aus Geröll und Wasser ausgelöst. Die Behörden befürchten viele Tote.
Nach dem Abbruch eines Gletschers im indischen Himalaya-Gebirge sind nach ersten Angaben mindestens drei Menschen von einer massiven Flutwelle getötet worden. Die tatsächliche Zahl wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich höher liegen. Er befürchte, dass 100 bis 150 Menschen in der Welle getötet worden seien, sagte Om Prakash, ein Regierungsvertreter des Bundesstaates Uttarakhand. Das Wasser des über die Ufer getretenen Dhauliganga-Fluss habe auf seinem Weg durch das Flusstal Brücken und Straßen mitgerissen.
Der Gletscher sei in einen Damm gerauscht und habe eine Lawine aus Geröll und Wasser ausgelöst, die flussabwärts gestürzt sei, berichtete ein Augenzeuge. Dörfer seien wegen der
Überschwemmungen evakuiert worden.
Nach Angaben der Rettungskräfte wurden mindestens 16 Menschen im Tunnel eines Kraftwerks im Ort Tapovan eingeschlossen. Das Kraftwerk befindet sich in der Nähe eines Staudamms, der durch die Wassermassen beschädigt wurde.
Behördenangaben zufolge wurden zwei Staubecken geleert, um zu verhindern, dass das Hochwasser über den Ganges auch die Städte Rishikesh und Haridwar erreicht. Dort wurde den Menschen untersagt, sich in
Ufernähe des heiligen Flusses zu begeben.
Der indische Regierungschef Narendra Modi teilte mit, er verfolge die Hilfsaktion. "Indien hält zu Uttarakhand, und die Nation betet für die Sicherheit aller dort", schrieb er.
nob/haz (afp, rtr)