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Spahn: "Das Virus ist zu dynamisch"
Wieder einmal beginnt eine Woche, in der Bundesbürger auf die Entscheidungen der Kanzlerin und der Ministerpräsidenten warten. Doch es sieht nicht so aus, als würde es deutliche Lockerungen der Schutzmaßnahmen geben.
Vor dem nächsten CoronaTreffen von Bund und Ländern hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Artikelbild) für eine Fortsetzung des Corona-Lockdowns und für ein weiter schrittweises Vorgehen der Regierung geworben. "Alle wünschen sich einen Sechs-Monats-Plan, aber den kann es halt in dieser Dynamik, in dieser Pandemie nicht geben", sagte der CDU-Politiker im ARD-Fernsehen. Es gehe nur "Zug um Zug" - und dabei stünden noch einige harte und schwere Wochen bevor.
"Aber das geht nicht"
Es werde weiterhin notwendig sein, die konkreten Maßnahmen, die konkrete Strategie immer wieder anzupassen. "Ich weiß, alle haben eine Sehnsucht nach irgendetwas, das dann hält für sechs oder zwölf Monate. Aber das geht nicht. Das Virus ist zu dynamisch. Die Lage verändert sich zu sehr", sagte Spahn. "Wir werden immer wieder anpassen müssen an die Erkenntnisse, an die Entwicklung", so der Minister. "Wir werden immer wieder überprüfen müssen, nach jeder Maßnahme, die wir ergreifen, nach jedem Schritt, den wir gehen auch nach zwei, drei Wochen: Was sind die Folgen, müssen wir nachsteuern?"
Der Minister verwies besonders auf die hochansteckenden Virusvarianten. Daten des Robert Koch-Instituts zufolge lag allein der Anteil der in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7 Ende der Woche bei knapp sechs Prozent. In 13 der 16 Bundesländern wurde sie inzwischen nachgewiesen. Virologen befürchten eine rasante weitere Ausbreitung für den Fall von Lockerungen. An diesem Mittwoch beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut mit den Länderchefs über die Maßnahmen.
Kliniken in Calw - Aufnahmestopp
Unterdessen wird aus der Stadt Calw gemeldet, dass die dortigen Kliniken nach einem Corona-Ausbruch vorerst keine Patienten mehr stationär aufnehmen. Lediglich die ambulante Notfall- und Erstversorgung vor Ort bleibt bestehen, wie der Klinikverbund mitteilte. Mitarbeiter am Standort Calw, die am Freitag oder Samstag im Dienst waren, werden demnach in eine sogenannte Pendlerquarantäne versetzt. Sie dürfen sich nur noch zu Hause oder bei einem negativen Testergebnis an ihrem Arbeitsplatz aufhalten. Auch Patienten, die Stand Freitag in den Kliniken sind oder waren, unterliegen demnach einer neuen Allgemeinverfügung, die die Stadt in Baden-Württemberg erlassen hat. Die Maßnahmen sollen eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern.