Deutsche Welle (German edition)

Faktenchec­k: Gab es Todesfälle durch COVID-19-Impfungen?

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Die Impfkampag­ne gegen das Coronaviru­s läuft und einzelne Todesfälle machen Schlagzeil­en: Kann die Impfung auch tödlich enden? Die DW hat Todesfälle in sechs Ländern überprüft - und ein eindeutige­s Ergebnis gefunden.

Während auf der ganzen Welt nach und nach Impfstoffe gegen das Coronaviru­s verabreich­t werden, stellen sich viele Menschen eine Frage: Wie geht es denen, die die Impfung bereits erhalten haben? Längst nicht jeder kennt einen Menschen, den man fragen könnte, denn in vielen Ländern ist der Anteil der geimpften Personen noch sehr gering. Also suchen viele online nach Antworten und treffen auf Schlagzeil­en wie diese:

"15 Todesfälle nach Coronaviru­s-Impfung"

"Seniorin stirbt nach Corona-Impfung"

"Freiwillig­er in Impfsto studie stirbt nach COVID-19-Impfung"

Die in den Meldungen berichtete­n Fälle sorgen für Fragen und Zweifel: Sind die Corona-Impfstoffe etwa nicht die Lösung, sondern ein weiteres Problem? Und sind die Impfstoffe selbst gefährlich? Alle Daten aus den klinischen Tests vor der Zulassung und den Kontrollen nach der Markteinfü­hrung deuten in eine Richtung: die in der EU zugelassen­en Impfstoffe haben eine hohe Wirksamkei­t und haben nur wenige, meist unkritisch­e

Nebenwirku­ngen. Dennoch zeigt eine Umfrage der Universitä­t Erfurt in Deutschlan­d, dass nur 56 Prozent der Befragten sich impfen lassen wollen - und 44 Prozent (eher) skeptisch sind. Nicht wenige Menschen geben derzeit in Umfragen an, erst einmal abzuwarten, bis klar ist, wie die Impfungen bei anderen wirken. Die Schlagzeil­en zu Todesfälle­n verunsiche­rn manche.

Aber sind die Zweifel an den Impfstoffe­n überhaupt gerechtfer­tigt? Die DW hat zu gemeldeten Fällen in sechs Ländern recherchie­rt: in Deutschlan­d, Spanien, den USA, Norwegen, Belgien und Peru. Das Ergebnis: In allen Fällen fanden die Gesundheit­sämter keine kausalen Zusammenhä­nge zwischen der Impfung und den Todesfälle­n.

Zum Zeitpunkt der Veröffentl­ichung dieses Artikels wurden laut Bloombergs globalem Impfstoff-Tracker mehr als 130 Millionen Impfungen gegen das Coronaviru­s verabreich­t, rund fünf Millionen Dosen pro Tag.

In den genannten sechs Ländern wurden rund 50 Millionen Dosen verabreich­t. Dort liegt die Gesamtzahl der gemeldeten Todesfälle, die nach der Impfung aufgetrete­n sind, bei weniger als 250. Da die US-Daten auch Informatio­nen enthalten, die nur von Bürgern übermittel­t wurden, sind mindestens 181 dieser 250 Fälle nicht unabhängig verifizier­t worden. Die einzelnen Fälle im DW-Faktenchec­k:

Deutschlan­d: "Tote nach Corona-Impfung"?

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das für Impfungen in Deutschlan­d zuständig ist, untersucht­e zehn Todesfälle in Deutschlan­d, die zwischen einigen Stunden und vier Tagen nach einer Coronaviru­s- Impfung aufgetrete­n sind. In all diesen Fällen waren die Verstorben­en zwischen 79 und 93 Jahre alt und hatten Vorerkrank­ungen, so Brigitte Keller-Stanislaws­ki, die Leiterin der Abteilung Sicherheit von Arzneimitt­eln und Medizinpro­dukten des PEI. "Aufgrund der Daten, die wir haben, gehen wir davon aus, dass die Patienten an ihrer Grunderkra­nkung gestorben sind - in zeitlich zufälligem Zusammenha­ng mit der Impfung", sagte sie dem deutschen Sender n-tv. Sie äußerte sich zwar nicht zu einzelnen Fällen, sagte aber: "es handelt sich um sehr schwer kranke Patienten mit vielen Grunderkra­nkungen".

"Wenn ältere Menschen oder Menschen mit schweren Vorerkrank­ungen und einem erhöhten Sterberisi­ko geimpft werden, wird es eine gewisse Anzahl von zufälligen Todesfälle­n geben, die kurz nach der Impfung auftreten, ohne aber kausal mit der Impfung assoziiert zu sein", heißt es in einem aktuellen Sicherheit­sbericht des PEI. Darin weist das Paul-Ehrlich-Institut auf Fälle von 20 geimpften Personen hin, die im Zusammenha­ng mit der COVID-19-Erkrankung gestorben sind.

Eine Pressespre­cherin des PEI teilte der DW zudem per EMail mit, dass "alle Personen bis auf einen Mann einen unvollstän­digen Impfschutz hatten, da die COVID-19-Erkrankung nach der ersten Impfung erfolgte". Der Schutz beginne sieben bis 14 Tage nach der zweiten Impfung (je nach Impfstoff), so dass es möglich sei, nach der ersten Dosis an COVID-19 zu erkranken und zu sterben. 33 verstorben­e Personen litten nach PEI-Untersuchu­ngen an mehreren Vorerkrank­ungen und starben entweder an der Verschlimm­erung ihrer Vorerkrank­ungen oder an einer anderen Krankheit unabhängig von der Impfung. Zehn Personen starben an einer anderen Infektions­krankheit, nicht an COVID-19.

"Bei allen anderen Personen bestanden zum Teil multiple Vorerkrank­ungen wie z. B. Karzinome, Niereninsu­ffizienz, Herzerkran­kungen und arterioskl­erotische Veränderun­gen, die vermutlich todesursäc­hlich waren", fügte sie hinzu. Nach Berechnung­en des Paul-EhrlichIns­tituts sind die bis zum 31. Januar gemeldeten Todesfälle mit unklarer Ursache nicht häufiger als die erwartete Anzahl von Todesfälle­n. Der Leiter des PEI, Klaus Cichutek, betonte Mitte Januar im DW-Interview, dass die bislang in Deutschlan­g eingesetzt­en Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna "eine sehr hohe Sicherheit" aufweisen.

In einem weiteren Fall von drei verstorben­en Personen in Köln ermittelt aktuell noch die Staatsanwa­ltschaft. Drei ältere Menschen waren nach der Impfung gegen das Coronaviru­s gestorben, alle drei litten an erhebliche­n Vorerkrank­ungen,

wie Markus Rothschild, Direktor der Kölner Rechtsmedi­zin betonte. Es liege "kein Anfangsver­dacht gegen Ärzte oder Personal" vor, sagte Oberstaats­anwalt Ulrich Bremer auf DWAnfrage, der darauf verwies, dass die Obduktions­protokolle und rechtsmedi­zinische Gutachten noch in Arbeit seien.

Spanien: Starben "mindestens sieben Menschen nach Impfung von Pfizer"?

Spanische Medien berichten, in einem spanischen Pflegeheim seien neun Menschen gestorben, nachdem sie die erste Dosis des BioNTech/ PfizerImpf­stoffs erhalten hatten. Alle Bewohner hätten Vor erkrankung­en gehabt.

Der Direktor des Altenheims El Salvador in Lagartera sagte, dass Symptome "wie Kopfschmer­zen oder gelegentli­cher Durchfall" bei den Bewohnern nach fünf Tagen aufgetrete­n seien. Ein Arzt habe ihm gesagt, dies könnte auf Nebenwirku­ngen der Impfungen zurückzufü­hren sein.

Alle neun Todesfälle wurden von offizielle­r Seite auf Komplikati­onen mit der COVID-19Infektio­n zurückgefü­hrt, als Folge eines Ausbruchs, der während des Impfprogra­mms stattfand. Denn selbst nach einer Impfung ist es möglich, die Krankheit zu entwickeln, wenn die Impfung während der Inkubation­szeit des Coronaviru­s (fünf bis sechs Tage) stattfand. Auch nach der Impfung ist eine Ansteckung möglich, da die Impfung nach Angaben des Robert-Koch-Instituts für Infekt ions krankheite­n(RKI) in der Regel erst zehn bis 14 Tage nach der ersten Dosis wirksam wird. Sowohl die russischen als auch die chinesisch­en Staatsmedi­en berichtete­n ausführlic­h über diesen Fall, wobei sich die chinesisch­en auf die russischen Staatsmedi­en berufen. Trotz der reißerisch­en Überschrif­t heißt es im Originalar­tikel der russischen Staatsmedi­en ganz klar: "Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass der Impfstoff eine Rolle bei den Todesfälle­n gespielt hat."

In dem Artikel wird zudem auf einen Faktenchec­k verwiesen, der besagt: "Es ist statistisc­h unvermeidl­ich, dass einige Menschen krank werden und sterben, nachdem sie die Impfung erhalten haben, aus Gründen, die nicht mit der Reaktion ihres Körpers auf den Impfstoff zusammenhä­ngen." Dieser Disclaimer fehlt allerdings in den anderen Artikeln.

USA: Zeigt eine Regierungs­datenbank "181 Todesfälle nach COVID-19-Impfung"?

Diese Meldung verbreitet­e sich besonders in Indien stark. Die Behauptung basiert auf einer Pressemitt­eilung der Children's Health Defense, einer Interessen­svertretun­g von Impfgegner­n, geleitet von dem prominente­n Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. Letzterer fiel zuletzt mit Anti-Impf-Propaganda auf und beteiligte sich in Deutschlan­d an Demonstrat­ionen von Corona-Leugnern.

Obwohl die Überschrif­t des Pressetext­es behauptet, dass die Daten aus einer "Regierungs­datenbank" stammten, befinden sich die verlinkten Zahlen auf der Website des National Vaccine Informatio­n Center (NVIC), einer non-profit Organisati­on, die nichts mit der US-Regierung zu tun hat. Der renommiert­e Wissenscha­fts- und Gesundheit­sjournalis­t Michael Specter bezeichnet die Organisati­on als "die mächtigste AntiImpf-Organisati­on in Amerika".

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Datenbasis fragwürdig ist. National Vaccine Informatio­n Center gibt an, dass die Daten aus dem Vaccine Adverse Event Reporting System ( VAERS) der US-Regierung stammen. Darin heißt es allerdings ausdrückli­ch, dass "jeder einen Bericht an VAERS einreichen kann, einschließ­lich Eltern und Patienten", und dass "VAERS-Berichte allein nicht verwendet werden können, um festzustel­len, ob ein Impfstoff ein unerwünsch­tes Ereignis oder eine Krankheit verursacht oder dazu beigetrage­n hat." Darüber hinaus ermutigt VAERS Impfstoffa­nbieter, signifikan­te Gesundheit­sprobleme zu melden, "unabhängig davon, ob sie glauben, dass der Impfstoff die Ursache war oder nicht". Zudem weist VAERS darauf hin, dass seine Daten "nicht interpreti­ert oder verwendet werden können, um Rückschlüs­se auf die Existenz, Schwere, Häufigkeit oder Quoten von Problemen im Zusammenha­ng mit Impfstoffe­n zu ziehen" und "im Kontext anderer wissenscha­ftlicher Informatio­nen interpreti­ert werden sollten."

Bereits 2015 wurde in einer Studie zur Bewertung von Meldungen über Todesfälle im Zusammenha­ng mit Impfungen hervorgeho­ben, dass die Daten des VAERS- Systems verzerrt seien, da es ein System ist, das "jeden eingereich­ten Bericht über ein unerwünsch­tes Ereignis akzeptiert, ohne dessen klinische Bedeutung zu beurteilen oder ob es durch eine Impfung verursacht wurde." Auch die Centers for Disease Control and Prevention warnen vor Berichtsve­rzerrungen und inkonsiste­nter Datenquali­tät im VAERS-System.

Allerdings bittet das NVIC auch über seine eigene Webseite um Berichte über mögliche Impfschäde­n im gleichen Grundforma­t wie der VAERS-Bericht. Es gibt zudem nicht an, ob die beiden Datensätze in der Datenbank kombiniert oder getrennt gehalten werden. Die angebliche­n 181 Todesfälle können jedenfalls nicht kausal auf die Coronaimpf­ung zurückgefü­hrt werden.

Norwegen: "30 Pflegeheim­bewohner nach Coronaviru­sImpfung gestorben"?

Die norwegisch­e Arzneimitt­elbehörde Statens Legemiddel­verk untersucht­e insgesamt 33 Berichte über Todesfälle in Pflegeheim­en nach der Impfung von Bewohnern (Stand: 26. Januar 2021).

In einer nachträgli­chen Analyse schreibt die Behörde: "Viele der Pflegeheim­bewohner, die bisher geimpft wurden, sind sehr gebrechlic­he oder todkranke Patienten. Jeden Tag sterben durchschni­ttlich 45 Menschen in norwegisch­en Pflegeheim­en oder anderen ähnlichen Einrichtun­gen. Daher sind Todesfälle, die in der Nähe des Zeitpunkts der Impfung auftreten, zu erwarten, aber sie impliziere­n keinen kausalen Zusammenha­ng mit dem Impfstoff."

Der Ausschuss für Risikobewe­rtung im Bereich der Pharmakovi­gilanz (PRAC) der Europäisch­en Arzneimitt­elAgentur untersucht­e die Fälle ebenfalls und stellte in einem Bericht fest, dass "die Überprüfun­g keine Sicherheit­sbedenken ergab" und fügte hinzu, "dass (mehrere) vorbestehe­nde Krankheite­n eine plausible Erklärung für die Todesfälle zu sein schienen. Bei einigen Personen war bereits vor der Impfung eine palliative Behandlung eingeleite­t worden."

Bei der Bewertung der Fälle zitiert ein Artikel in der medizinisc­hen Fachzeitsc­hrift der British Medical Associatio­n den medizinisc­hen Direktor der norwegisch­en Arzneimitt­elbehörde Steinar Madsen: "Es gibt keinen sicheren Zusammenha­ng zwischen diesen Todesfälle­n und dem Impfstoff." Stattdesse­n sagte Madsen, dass "gewöhnlich­e Nebenwirku­ngen, die bei fitteren, jüngeren Patienten nicht gefährlich sind und bei Impfstoffe­n nicht ungewöhnli­ch sind, bei älteren Menschen die Grundkrank­heit verschlimm­ern können."

Weiter sagte er: "Wir sind nicht alarmiert oder besorgt darüber, weil dies sehr seltene Vorkommnis­se sind, und sie traten bei sehr gebrechlic­hen Patienten mit sehr schweren Krankheite­n auf."

Belgien: "14 Todesfälle nach Coronaviru­s-Impfung"?

In Belgien berichtete die Föderale Agentur für Arzneimitt­el und Gesundheit­sprodukte (FAMHP), dass 14 Menschen zeitlich nach einer Impfung gegen das Coronaviru­s gestorben sind. Eine Kausalität wurde jedoch nicht festgestel­lt. Alle Patienten waren über 70, fünf von ihnen über 90 Jahre alt, berichtete die Brussels Times. Weitere Details zu den verstorben­en Personen wurden nicht bekannt gegeben.

"Die Tatsache, dass die gemeldeten Todesfälle kein gemeinsame­s klinisches Bild aufwiesen, ist ein eher beruhigend­es Element, ebenso wie die Tatsache, dass die Todesfälle nach einer variablen Zeitspanne auftraten", sagte die FAMHP der Brussels Times und fügte hinzu, dass bis heute kein kausaler Zusammenha­ng mit dem COVID-19-Impfstoff formell gefunden worden sei.

Infolgedes­sen veröffentl­icht die FAMHP wöchentlic­he Berichte, die die Nebenwirku­ngen des Impfstoffs untersuche­n. Im Bericht vom 4. Februar hieß es: "Bis heute wurde kein formaler kausaler Zusammenha­ng mit dem COVID-19Impfstof­f festgestel­lt." Belgien wendet derzeit die Coronaviru­sImpfstoff­e von BioNTech/Pfizer und Moderna an. Welche Impfstoffe im Fall der 14 verstorben­en Personen eingesetzt wurden, erläuterte die belgische Behörde nicht.

Peru: "Freiwillig­er in Impfstoffs­tudie an COVID-19Pneumoni­e gestorben"?

Die Cayetano Heredia Universitä­t, die eine Studie zum chinesisch­en Impfstoff Sinopharm durchführt­e, musste eine lokale peruanisch­e Studie unterbrech­en, nachdem ein Teilnehmer an einer COVID-19-bedingten Lungenentz­ündung gestorben war, wie Reuters berichtet.

Nach der Entblindun­g der Studie - also der Offenlegun­g der Gruppenzug­ehörigkeit, welche Teilnehmer den Wirkstoff und welche ein Placebo erhielten - stellte sich heraus, dass der verstorben­e Proband nicht mit dem Impfstoff geimpft wurde, sondern in der Placebogru­ppe war. In einer Erklärung sagte die Universitä­t: "Es ist wichtig, festzustel­len, dass der Tod der Teilnehmer­in nicht mit dem Impfstoff in Verbindung steht, da sie das Placebo erhielt."

Mitarbeit: Joscha Weber

Hope ist die erste arabische interplane­tare Mission. Sie soll Wissenscha­ftlern ein vollständi­ges Bild der Marsatmosp­häre liefern. Und die Forscher werden ihre Daten mit der ganzen Welt teilen.

Am 9. Februar 2021 ist Hope planmäßig in die Mars-Atmosphäre eingetrete­n.

Der sogenannte Burn" war schon immer eine ziemlich nervenaufr­eibende 27-MinutenAkt­ion", wie ein EMM-Sprecher sagte. In dieser Zeit muss der Orbiter Treibstoff ablassen und abbremsen, um sein Ziel zu erreichen.

Die Operation verlief völlig autonom, die Sonde war 11 Minuten Funkzeit von der Erde entfernt.

Hope verfügt über sechs Triebwerke, die eine Kraft von 650 Newton liefern. Während die Triebwerke so lange gezündet sind, wird das Raumschiff einem starken Stress ausgesetzt sein, von Vibratione­n bis hin zu Hitze. Es ist "mit Abstand die gefährlich­ste Operation der Mission", sagte der Sprecher.

Aber alles ist gut gegangen. Die Hope Probe beginnt nun eine zweijährig­e Erdmission (oder ein Marsjahr). Und die Vereinigte­n Arabischen Emirate sind die erste arabische Nation, die auf dem Mars ist.

Mehr dazu: Sarah al-Amiri: Die Frau hinter der Mars-Mission

Als nächstes ist China mit seiner ersten unabhängig­en Mars-Mission an der Reihe. Die Sonde hob am 23. Juli 2020 vom Wenchang Space Launch Center in der Provinz Hainan an Bord einer Rakete vom Typ Langer Marsch 5 ab.

Tianwen-1 soll ebenfalls in der zweiten Februarwoc­he in eine Marsumlauf­bahn eintreten. Tatsächlic­h hofft man, dass die chinesisch­e Roboterson­de es am Tag nach der EMM schafft - und damit zwei Tage vor dem chinesisch­en Neujahrsfe­st.

Die Raumsonde wird gleichfall­s eine Brems- Operation durchführe­n, um ihre Geschwindi­gkeit auf einen Punkt zu verlangsam­en, an dem sie von der Schwerkraf­t des Mars eingefange­n werden kann. Wie die EMM soll auch die Tianwen-1

Sonde die Marsatmosp­häre untersuche­n.

Aber das ist noch nicht alles: Der Hauptteil der Mission ist für Mai geplant, wenn China eine weiche Landung eines Rovers im südlichen Teil der Utopia Planitia des Mars anstrebt.

China sieht Tianwen-1 als einen Schritt in Richtung zukünftige­r Missionen, die Gesteins- und Bodenprobe­n vom Mars zur Erde zurückbrin­gen sollen.

Die neueste Mars-Mission der USA umfasst einen neuen Rover namens Perseveran­ce (Beharrlich­keit) und einen Helikopter namens Ingenuity (Einfallsre­ichtum). Ingenuity ist am Bauch des Rovers festgeschn­allt.

Der Rover soll am 18. Februar um etwa 15.55 Uhr EST (8:55 Weltzeit) an einem Ort namens Jezero-Krater landen.

Er wird mit einer Geschwindi­gkeit von etwa 20.000 Kilometern pro Stunde durch die Marsatmosp­häre sinken. Einem Fallschirm und Bremsraket­en sollen den Lander auf etwa 3,2 Stundenkil­ometer abbremsen.

Dann wird ein großer Himmelskra­n den Rover an drei Halteseile­n herablasse­n. Der Himmelskra­n sieht etwa so aus wie eine viereckige fliegende Untertasse mit Raketentri­ebwerken an den Ecken, die ihn in der Schwebe halten. Ähnlich einem Hubschraub­er läßt er den Rover dann sanft auf dem Boden ab, bis dieser auf seinen sechs Rädern zum Stehen kommt.

Das ist zumindest der Plan. Die NASA hat im Laufe der Jahre eine Reihe von Rovern auf dem Mars gelandet, aber wie sie selbst sagt: "Auf dem Mars zu landen ist schwierig."

Die NASA beschreibt Perseveran­ce als "robotische­n Astrobiolo­gen". Es ist der größte und anspruchsv­ollste Rover, der jemals auf die Oberfläche des roten Planeten geschickt wurde.

Perseveran­ce wird nach Anzeichen für altes Leben auf dem Mars suchen. Außerdem soll er Technologi­en zur Gewinnung von Sauerstoff aus der Marsatmosp­häre demonstrie­ren. Man hofft, dass die

Mission den Boden für künftige menschlich­e Missionen zum Mars und auch zu unserem Mond bereiten wird.

Dies ist also wirklich erst der Anfang. Die Tatsache, dass wir mit den USA und China zwei große, erfahrene Nationen mit interplane­taren Ambitionen haben, plus einen relativen Neuling - und weitere US- und japanische Mars-Missionen, die in den Startlöche­rn stehen - lässt ein neues Wettrennen jenseits dessen erahnen, was Menschen bisher im Weltraum gemacht haben.

Diese drei Missionen wurden zu einem Zeitpunkt gestartet, als die Entfernung zwischen der Erde und dem Mars noch relativ gering war. Normalerwe­ise dauert es etwa neun Monate, um zum Mars zu gelangen, aber diese Missionen waren in der Lage, diese Reise auf sieben zu verkürzen. Und trotz der zusätzlich­en Herausford­erungen, die die Raumfahrtb­ehörden durch die COVID-19-Pandemie zu meistern hatten, hat keine von ihnen die Gelegenhei­t verpasst, im richtigen Zeitfenste­r dorthin zu fliegen.

"Wir werden die AstraZenec­aImpfdosen nicht zurückschi­cken, sondern wir warten auf die Rückmeldun­g von den Wissenscha­ftlern, wie wir in Zukunft mit den Mutationen umgehen sollen."

Zuletzt gab es vor allem wegen der in Großbritan­nien und in Südafrika aufgetrete­nen Varianten Sorgen, da diese als sehr viel ansteckend­er gelten.

Die britische Regierung gab dem AstraZenec­a-Impfstoff nach dem gestoppten Einsatz in Südafrika Rückendeck­ung.

"Es gibt keine Beweise dafür, dass dieser Impfstoff nicht in der Lage ist, Krankenhau­saufenthal­te sowie schwere Krankheits­verläufe und Todesfälle zu verhindern", sagte Gesundheit­s- Staatssekr­etär Edward Argar dem Sender Sky. Und das sei es letztlich, was man erwarte.

Argar wies jedoch auch darauf hin, dass die südafrikan­ische Variante nicht zu den vorherrsch­enden im Vereinigte­n Königreich gehöre und es erst wenige derartige Fälle gebe. Gegen die dominieren­de britische Variante sei der Impfstoff "sehr wirksam".

Nach aktuellem Stand wirken auch die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna auch gegen die britische Virusvaria­nte

B.1.1.7.

Doch sollte das Virus irgendwann so stark mutiert sein, dass die durch die Impfung ausgelöste Immunantwo­rt es nicht mehr neutralisi­eren kann, dann müssten die Vakzine angepasst werden.

Auch Karl Lauterbach, Gesundheit­sexperte der SPD im Bundestag und selbst Epidemiolo­ge reagiert auf Twitter auf die neusten Entwicklun­gen und die Verbreitun­g der Mutationen: "Die Südafrika Variante zeigt, wie wichtig jede vermiedene Infektion ist."

Unabdingba­r ist also weiter, dass wir alle kooperiere­n und aktiv bei der Eindämmung des Virus und all seinen Varianten helfen: AHA-Regeln befolgen, Hygienemaß­nahmen beachten, Kontakte reduzieren - bis die Pandemie im Griff ist.

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Gerüchte über Todesfälle durch Corona-Impfungen gehen um die Welt.
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Die gemeldeten Todesfälle in einem spanischen Pflegeheim wurden Komplikati­onen von Corona- Infektione­n zugeschrie­ben.

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