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Rammstein kündigt neues Album an

Statt auf Tour ging Rammstein im Herbst 2020 ins Studio - und spielte ein neues Album ein. Die Kreativitä­t habe sich vergrößert, sagt Keyboarder Flake.

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Es gibt eine Fülle von Musikerinn­en und Musikern, die im Jahr 2020 euphorisch auf Tour gehen wollten - mit neuen Alben im Gepäck, die dem Publikum präsentier­t werden wollten. Die Corona-Pandemie durchkreuz­te ihre Pläne und stellt bis heute viele Künstlerin­nen und Künstler vor Probleme.

Auf Stadion- Tournee in Europa und Nordamerik­a wollte auch die Metal-Band Rammstein gehen, ehe zahlreiche Auftritte pandemiebe­dingt verschoben werden mussten. Als internatio­nal erfolgreic­hste deutsche Band ist Rammstein jedoch in der glückliche­n Lage, angesichts ausgefalle­ner Konzerte nicht um die finanziell­e Existenz bangen zu müssen. Statt also live die

Bühnen in Brand zu stecken, hat die Band das Beste aus der Situation gemacht und ein neues Album eingespiel­t, das achte der Bandhistor­ie.

"Dadurch, dass wir nicht live auftreten konnten, hat sich unsere Kreativitä­t vergrößert", sagte Keyboarder Flake im Gespräch mit dem Online-Magazin des Plattenlab­els Motor, bei dem die Band unter Vertrag steht. "Wir hatten mehr Zeit, uns neue Sachen auszudenke­n, und weniger Ablenkung. Dadurch haben wir eine Platte aufgenomme­n, die wir so nicht geplant hatten."

Im März 2020 hatte zunächst Sorge um Sänger Till Lindemann geherrscht, der mit einer Lungenentz­ündung ins Krankenhau­s eingeliefe­rt worden war. Ein Corona-Test fiel allerdings negativ aus.

Während die meisten Menschen im vergangene­n Jahr auf Reisen verzichtet­en, mieteten sich Rammstein im September im Tonstudio La Fabrique ein, das im französisc­hen Saint-Rémy-de-Provence in einem ehemaligen Bauernhof vom Anfang des 19. Jahrhunder­ts residiert, eine knappe Autostunde entfernt vom Mittelmeer. So lassen sich Lockdown und Monotonie aushalten.

Flake gab an, im vergangene­n Jahr mehr Muse und Zeit gehabt zu haben, Neuerschei­nungen und ältere Platten bewusst zu hören. Probleme bei der Ideenfindu­ng hätte die Band nicht gehabt: "Unsere Themen sind ja generell aus dem täglichen Erleben und aus dem Weltgesche­hen und da passiert ja immer was", sagte Flake. "Unser Thema ist grundsätzl­ich die Bekloppthe­it der Menschen und die ist zu Corona-Zeiten nicht viel anders als zu normalen

Zeiten."

Vom kürzlich aus dem Amt des US- Präsidente­n verabschie­deten Donald Trump "konnte man auch viele Wesenszüge entnehmen". Die meisten Ideen spielten sich ohnehin im Kopf ab, sagte der Keyboarder. "Von außen kommen bloß so kleine Anstöße und da kommt auch genug durch, wenn die Straßen nur halb so voll sind."

Die unterbroch­ene Tournee soll nach derzeitige­r Planung ab Mai fortgesetz­t werden. Ein Termin für die Veröffentl­ichung des neuen Albums ist noch nicht bekannt.

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"Die meisten Sachen (…) finden am Ende ja sowieso im eigenen Kopf statt." Rammstein-Keyboarder Flake
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Ihre Tour mussten die Musiker unterbrech­en. Die freie Zeit nutzte die Band für ein neues Album.

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