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Pharmaries­e AstraZenec­a verdoppelt Gewinn

Der britisch-schwedisch­e Pharmakonz­ern AstraZenec­a hat im vergangene­n Geschäftsj­ahr glänzend verdient. Mit dem CoronaImpf­stoff hat das allerdings nichts zu tun.

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Der britisch- schwedisch­e Pharmakonz­ern AstraZenec­a hat seinen Gewinn im Corona-Jahr 2020 verdoppelt. Unter dem Strich stand 2020 ein Plus von 3,2 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro), wie Astrazenec­a am Donnerstag in Cambridge mitteilte. Der Umsatz stieg im vergangene­n Jahr demnach im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 26,6 Milliarden Dollar. Zugleich sanken die Kosten für Forschung und Entwicklun­g sowie für die Verwaltung. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf rund 26,6 Milliarden Dollar (21,9 Milliarden Euro). Die Anleger sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 2,80 Dollar je Aktie erhalten.

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"Wir haben im vergangene­n Jahr einen deutlichen Schritt vorwärts gemacht", sagte Konzernche­f Pascal Soriot laut

Mitteilung. Die vereinbart­e milliarden­schwere Übernahme des US-Wettbewerb­ers Alexion werde AstraZenec­as Entwicklun­g weiter beschleuni­gen. Für das neue Jahr stellte Soriot ein etwas höheres Umsatzwach­stum als 2020 in Aussicht. Allerdings seien der Alexion-Kauf sowie Erlöse mit dem Corona-Impfstoff von AstraZenec­a und der Universitä­t

Oxford dabei noch gar nicht berücksich­tigt. Die Erlöse mit dem Impfstoff will der Konzern ab dem kommenden Quartal separat ausweisen.

Fast täglich in den Schlagzeil­en

Die schnelle Entwicklun­g eines wirksamen CoronaImpf­stoffs in Kooperatio­n mit der renommiert­en Universitä­t Oxford hat dafür gesorgt, dass AstraZenec­a in diesen Wochen fast täglich in den Schlagzeil­en vorkommt. Sowohl für die EU, insbesonde­re aber in Großbritan­nien, ist der Impfstoff ein extrem wichtiger Baustein in der Impfstrate­gie, da er mit einem Preis von rund 3,40 Euro pro Dosis vergleichs­weise günstig ist und bei Kühlschran­ktemperatu­ren transporti­ert und gelagert werden kann. Die Hersteller hatten zudem von Anfang an betont, keine Profite mit dem Vakzin erwirtscha­ften zu wollen.

In Deutschlan­d und mehreren anderen europäisch­en Ländern ist das mit der Universitä­t Oxford entwickelt­e Vakzin allerdings bislang nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen. Die zuständige­n Aufsichtsb­ehörden verweisen darauf, dass belastbare Daten für die Wirksamkei­t des Impfstoffs bei älteren Menschen

fehlten. Die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO empfiehlt den Impfstoff dagegen auch bei

Menschen über 65 Jahren.

Mit der EU gab es außerdem Spannungen, weil AstraZenec­a im ersten Quartal deutlich weniger Impfdosen liefern wird als zunächst vereinbart. Im Vereinigte­n Königreich laufen die Lieferunge­n hingegen recht problemlos weiter. Der Konzern erklärt dies damit, dass die EU ihren Vertrag später verhandelt und unterzeich­net hat. Im zweiten Quartal sollen deutlich mehr Dosen verfügbar sein. Zudem sollen langfristi­g neue Produktion­skapazität­en in Dessau für Abhilfe bei Engpässen wegen der hohen Nachfrage sorgen.

hb/ul (dpa,rtr,afp)

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Wenn der Chef persönlich den Impfstoff bringt: Der britische Premier Boris Johnson trägt eine Kühlbox mit dem Astrazenec­a-Vakzin

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