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Larry Flynt: "Hustler"-Verleger ist tot
Der Porno-Verleger und selbsternannte Verfechter der Meinungsfreiheit ist in Los Angeles gestorben. Larry Flynt wurde 78 Jahre alt.
Laut Medienberichten starb der Medienmogul, der vor allem als Verleger des US-Porno-Magazins "Hustler" bekannt war, an Herzversagen. Seine Frau Liz und seiner Tochter Theresa waren im Krankenhaus bei ihm, als er "friedlich im Schlaf" dahinschied. kippte ein Verleumdungsurteil gegen den Medienmogul. Er hatte in seinem Magazin eine parodierte Anzeige über den konservativen evangelikalen USFernsehprediger Jerry Falwell veröffentlichte, die suggerierte, Falwells erste sexuelle Begegnung habe mit seiner Mutter in einem Klohäuschen stattgefunden.
Flynt positionierte sich mehrfach gegen Homophobie und Rassismus. 1978 wurde er von einem Rechtsextremisten angeschossen, weil er das Foto eines gemischt schwarzen und weißen Paares im "Hustler" veröffentlicht hatte. Seit dem Attentat war Flynt von der Hüfte abwärts gelähmt und saß im Rollstuhl, der - passend zu seinem exzentrischen Besitzer - bei besonderen Anlässen ganz in Gold gehalten war. "illegalen" Verhaltens lieferte. Sein erklärtes Ziel: die Amtsenthebung des damaligen USPräsidenten.
Flynt war fünf Mal verheiratet und hatte fünf Töchter und einen Sohn sowie mehrere Enkelkinder. In seinem späteren Leben versuchte er sich in der Politik und kandidierte unter anderem für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien.
Er selbst beschrieb sich mal als "Schmutzfink, der sich kümmert". Flynt hinterlässt ein Imperium, das auf einen Wert zwischen 82,5 Millionen Euro bis 412 Millionen Euro geschätzt wird.
mjs (AFP,dpa)/ suc