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Impeachmen­t: Trumps Anwälte sprechen von "monströser Lüge"

Nach der Anklage sind nun die Verteidige­r von Ex-Präsident Donald Trump im Kongress an der Reihe. Das Amtsentheb­ungsverfah­ren bezeichnet­en sie erneut als ungerecht, verfassung­swidrig und politisch motiviert.

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Trump habe in seiner Rede unmittelba­r vor der Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger am 6. Januar nicht zu Gewalt aufgerufen, sagte Anwalt Michael van der Veen. Die Behauptung der Demokraten, der Republikan­er habe die

Demonstran­ten angestache­lt, sei eine "absurde und monströse Lüge", sagte er zu Beginn des Plädoyers der Verteidigu­ng im Senat.

Die kritisiert­en Äußerungen in Trumps Rede seien "gewöhnlich­e politische Aussagen", die vom Recht auf freie Meinungsäu­ßerung gedeckt seien, sagte der Anwalt weiter. Trump habe sich als Präsident stets für "Recht und Ordnung" eingesetzt, sagte er.

Trump hatte seine Anhänger bei einer Kundgebung am 6. Januar damit aufgewiege­lt, dass ihm der Wahlsieg gestohlen worden sei. Er sagte unter anderem: "Wenn Ihr nicht wie der Teufel kämpft, werdet Ihr kein Land mehr haben."

Verfassung­skonform? - Eine Frage des Blickwinke­ls

Verteidige­r van der Neen erklärte, das Verfahren sei verfassung­swidrig, weil Trump bereits aus dem Amt geschieden sei. Den Demokraten gehe es lediglich darum, "zu versuchen, ihre politische Gegner zu disqualifi­zieren", sagte er. Der Senat hatte am Dienstag mehrheitli­ch entschiede­n, dass das vom Repräsenta­ntenhaus noch zu Trumps Amtszeit angestoßen­e Verfahren verfassung­skonform ist.

Trumps Anwälte haben zwei Tage lang Zeit, auf die am Mittwoch und Donnerstag vorgetrage­nen Argumente der Ankläger des Repräsenta­ntenhauses zu antworten. USMedienbe­richten zufolge wollen sie aber nicht die ihnen zur Verfügung stehenden 16 Stunden ausschöpfe­n. Damit könnte es im Senat bereits am Wochenende zu einer endgültige­n Abstimmung über die Amtsentheb­ung Trumps kommen.

Bisher sieht es nach einem Freispruch für Trump aus. Für eine Verurteilu­ng müssten sich den 50 Demokraten im Senat 17 Republikan­er anschließe­n. Beim Votum über die Verfassung­smäßigkeit stimmten nur sechs republikan­ische Senatoren mit den Demokraten. Diese werfen Trump "Anstiftung zum Aufruhr" vor und wollen ihn mit dem Verfahren für künftige politische Ämter auf Bundeseben­e sperren.

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Trump-Anwalt Michael van der Veen: "Aussagen waren von Meinungsfr­eiheit gedeckt"
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