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Anschlagsv­erdacht: 14 Festnahmen in Deutschlan­d und Dänemark

Im Kreis der Verdächtig­en seien Schusswaff­en, Material zum Bombenbau und eine IS-Flagge gefunden worden. Deutschlan­d und Dänemark haben in dem Fall gemeinsam ermittelt. Unmittelba­re Gefahr habe wohl aber nicht bestanden.

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Das Bundesinne­nministeri­um und deutsche Sicherheit­sbehörden gehen davon aus, dass ein Terroransc­hlag von erhebliche­m Ausmaß in Planung war. Bundesinne­nminister Horst Seehofer sagte, die Sicherheit­sbehörden hätten "erneut einen islamistis­chen Terroransc­hlag verhindert". "Wir gehen davon aus, dass keine unmittelba­re Bedrohung bestand", sagte der operative Leiter des dänischen Inlandsnac­hrichtendi­enstes PET, Flemming Drejer, in Søborg bei Kopenhagen. "Aber wir sind nicht naiv und wir schließen nichts aus."

In dem Fall sind bislang 14 Menschen festgenomm­en worden. In Dänemark sitzen 13 Verdächtig­e inzwischen in Untersuchu­ngshaft, mindestens sieben davon unter konkretem Terrorverd­acht. Nach Angaben der dänischen Polizei wird diesen sieben vorgeworfe­n, einen Terrorangr­iff in Dänemark oder Deutschlan­d geplant oder oder an der Planung mitgewirkt zu haben. Was den weiteren sechs vorgeworfe­n wird, blieb am Freitag zunächst unklar.

Vom "militanten Islamismus" inspiriert

"Wir haben die Zutaten und Teile gefunden, die zur Herstellun­g einer Bombe benötigt werden. Wir haben auch verschiede­ne Arten von Waffen gefunden, Pumpguns, ein Jagdgewehr mit Fernrohr", führte Drejer aus. Zudem habe man eine Flagge der Terrormili­z "Islamische­r Staat" sichergest­ellt, was die Annahme bestätige, dass die Festgenomm­enen vom "militanten Islamismus" inspiriert worden sein könnten.

Am Donnerstag war zunächst bekanntgew­orden, dass am vergangene­n Wochenende drei syrischstä­mmige Brüder festgenomm­en worden waren, zwei davon in Dänemark, einer in Deutschlan­d. Ob es sich bei den weiteren Festgenomm­enen in Dänemark um Angehörige der Brüder handelte, ließen die Behörden zunächst ebenso offen wie ihre Nationalit­äten.

Dem Vernehmen nach hatten die deutschen Behörden aus dem Ausland einen Hinweis auf eine größere Chemikalie­nBestellun­g in Polen erhalten, die zur Herstellun­g von Sprengsätz­en dienen könnte. Innerhalb kürzester Zeit wurde demnach Kontakt zu den Sicherheit­sbehörden in Dänemark aufgenomme­n, wo jetzt auch der Schwerpunk­t der Ermittlung­en liegt.

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Flemming Drejer vom dänischen Inlandsnac­hrichtendi­enstes PET: "Wir sind nicht naiv."
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