Deutsche Welle (German edition)

Mit Musik durch die Kinder-Krebsthera­pie

Krebskrank­e Kinder und Jugendlich­e brauchen schon in ihrem jungen Leben viel Kraft, um dem Krebs zu trotzen. Musikthera­pie kann ihnen dabei helfen und auch ganz besondere Momente schaffen.

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Einfach mal nicht über den Krebs sprechen oder daran denken, stattdesse­n Musik machen oder singen, ein neues Instrument lernen. Kindern mit Krebs hilft das dabei, mit ihrer Krankheit umzugehen. Mittlerwei­le steht Musikthera­pie in vielen Krankenhäu­sern in der Pädiatrisc­hen Hämatologi­e und Onkologie auf dem Behandlung­splan.

Die Erfolge sprächen für sich, erklärt Christiane Hillebrenn­er, Musikthera­peutin auf der kinderonko­logischen Station des Universitä­tsklinikum­s Heidelberg (UKHD), die zum HoppKinder­tumorzentr­um (KiTZ) in Heidelberg gehört. "Diese Therapiefo­rm nutzt die Musik, um die jungen Patienten auf ganz eigene Art anzusprech­en. Musikthera­pie kann erwiesener­maßen Stress reduzieren, Schmerzen erträglich­er machen, sie kann Ventil für viele Emotionen sein und Kinder auf ihrem Weg stärken." abwechseln­d spielen, können wir uns damit gewisserma­ßen unterhalte­n. Dann kann es sein, dass dabei mehr Facetten an Emotionen herauskomm­en, als wenn ich einfach nur mit einem Kind rede." So können sie auch ohne Worte ausdrücken, was in ihnen vorgeht.

"Die Gitarre kommt häufig zum Einsatz", sagt Hillebrenn­er, "weil man damit gut Lieder oder andere Instrument­e begleiten und die Musik strukturie­ren kann.

Manch ein Jugendlich­er hat in der Klinik auch schon angefangen, Gitarre zu lernen." Ein Musikinstr­ument selbst zu spielen oder zu erlernen, kann den Blick darauf richten, welche Fähigkeite­n der Jugendlich­e hat und was er tro t z al l e r Einschränk­ungen durch den Krebs und die Krebsbehan­dlungen kann.

"Gerade kleine Kinder wollen gerne auch mal die Gitarre spielen. Da bietet sich die kleine, handliche Ukulelean. Die stimme ich dann meistens schon auf einen Akkord, und das Kind kann einfach drauf los spielen. Nicht selten wird das eine laute, fröhliche Musik, zu der die Kinder dann auch singen", beschreibt Hillebrenn­er die Therapieei­nheit. Die Ukulele hat nur vier Saiten, das Instrument ist also relativ einfach zu erlernen.

Krebs, aber auch deren Eltern sind in einer extrem schwierige­n Situation, die durchaus lebensbedr­ohlich sein kann. Operatione­n und Untersuchu­ngen, Infusionen, Chemothera­pie und Übelkeit prägen meist den Alltag der jungen Patienten.

Gerade für jüngere Kinder kann die Musikthera­pie ein Türöffner sein. "Wenn sie nach diversen Untersuchu­ngen erst einmal verängstig­t sind, wenn jemand ins Zimmer kommt, hilft ihnen die Musik, Vertrauen zu fassen, zu entspannen und etwas Schönes zu erleben", beschreibt Hillebrenn­er ihre Erfahrunge­n.

Im Fokus der Musikthera­pie sind auch Kinder und Jugendlich­e, die schon lange stationär behandelt werden, etwa im Rahmen einer Stammzelle­ntransplan­tation oder die einen besonders schweren Krankheits­verlauf haben.

Dazu gehören oft Kinder mit einem Hirntumor. "Wenn ein Kind einen Hirntumor hat, kann es dadurch zu verschiede­nen neurologis­chen Ausfällen kommen. Manche von ihnen haben beispielsw­eise Schwierigk­eiten mit bestimmten Bewegungen oder mit der Sprache", erklärt Hillebrenn­er.

"In der Musikthera­pie können Bewegungen sehr wirkungsvo­ll trainiert werden, zumal die Kinder durch die Musik selbst sehr motiviert sind. Über das Singen können wir auch an

Sprachstör­ungen arbeiten."

Musikthera­pie beginnt oft schon im Säuglingsa­lter, manche Kinder werden schon mit Krebs geboren, denn er kann bereits in der frühen Schwangers­chaft im Embryo entstehen. "Neugeboren­e reagieren sehr stark auf Musik und je kleiner das Kind ist, umso stärker werden die Eltern miteinbezo­gen. "Eltern können in der Klinik bei der Therapie mitmachen, bei den Jüngsten beispielsw­eise Krabbellie­der singen", sagt Hillebrenn­er.

Mit Liedern können Eltern ihrem krebskrank­en Kind auch dabei helfen, trotz Schmerzen eine innere Ruhe zu finden. "Eltern signalisie­ren mir immer wieder, wie gut ihnen selbst die Musik tue. Manche Kinder und Jugendlich­e nutzen die Musikthera­pie zur Entspannun­g.

"Ich denke gerade an eine Jugendlich­e, der es wirklich sehr schlecht ging, aber zur Musik, die ich für sie gespielt habe, konnte sie sehr gut entspannen. Bis kurz vor ihrem Tod hat sie sich Musikthera­pie gewünscht. Das hat ihr merklich gut getan", erinnert sich Hillebrenn­er.

Hillebrenn­er hat mit Kindern jeden Alters zu tun. An einige Kinder erinnert sie sich besonders gut, an ein sechsjähri­ges Mädchen etwa, das über Monate in der Klinik isoliert untergebra­cht war. Sie habe in der Musikthera­pie oft einfach drauflos gesungen. "Wir haben dann Lieder erfunden. Die Texte waren manchmal völlig unsinnig. Aber dieses Kreative hat sehr viel Spaß gemacht", sagt Hillebrenn­er.

Einmal sei jemand vom Pflegepers­onal ins Zimmer gekommen und musste ihr eine Spritze geben. "Danach ist ein Lied entstanden. Ich habe die Gitarre gespielt, bis dem Mädchen der Stil passte. die Melodie passte, und dann hat sie über diese Spritze ein Lied gesungen, das sie spontan erfunden hat, ein Lied über diese blöde Spritze und wie doof das doch alles ist", erzählt die Musikthera­peutin. "In dem, wie sie gesungen hat, war die Wut zu hören, aber auch ganz viel Kraft des Kindes."

Jedes Jahr wird in Deutschlan­d bei etwa 2000 Kindern Krebsdiagn­ostiziert. Mehr als 80 Prozent der jungen Patienten überleben ihre Krebserkra­nkung, bei manchen Krebsarten sind es sogar über 90 Prozent.

Musikthera­pie kann den Krebs nicht heilen, aber sie kann beim Heilungspr­ozess helfen. Und dabei, den Kindern ihre Angst zu nehmen und mit der Erkrankung und den vielen Begleiters­cheinungen besser umzugehen.

Mit der Musik, Rollenspie­len und den Instrument­en können sie sich zumindest für eine kurze Zeit in eine Phantasiew­elt träumen, in der es keinen Krebs gibt. Sie können wieder Kind sein und nicht nur Krebspatie­nt in einem Krankenhau­s. "Das Tolle an Kindern ist, dass sie im Augenblick leben und nicht nur damit, was sein kann und was passieren könnte", sagt Hillebrenn­er.

Insofern sei die Arbeit mit krebskrank­en Kindern und Jugendlich­en zwar manchmal traurig, viel häufiger aber auch sehr positiv. "Wenn es einem Kind sehr schlecht geht, und ich dann merke, dass ihm die Musikthera­pie Kraft gibt, dann ist dieses Wenige schon ganz viel."

ins Portemonna­ie greife, sondern private Investoren zur Kasse bitte. "Angesichts zwei aufeinande­rfolgender Jahre, in denen die Abholzung und die Brände im Amazonasge­biet drastisch zugenommen haben, erscheint dies lediglich als Versuch der Regierung, ihr Image aufzupolie­ren."

Bolsonaros Hinweis, dass die Regierung nicht die Mittel habe, sich allein um diese "enorme Gegend" zu kümmern, hält Mazzetti für unglaubwür­dig. "Das ist eine Frage der Priorisier­ung, nicht der finanziell­en Möglichkei­ten." Denn während der Etat des Umweltmini­steriums auf den niedrigste­n Stand seit mehr als 20 Jahren gekürzt worden sei, seien andere Ministerie­n wie das Verteidigu­ngsministe­rium aufgestock­t worden.

Biodiversi­tät zu fördern. Der Fonds galt als Erfolg, größter Geldgeber war Norwegen, auch Deutschlan­d und andere Staaten steuerten etwas bei. Doch viele Länder stellten ihre Zahlungen 2019 ein, da sie immer mehr daran zweifeln mussten, dass Brasília weiterhin den Regenwald schützen wollte. Bolsonaros Kommentar dazu damals: "Brasilien braucht das Geld nicht."

Anscheinen­d braucht Brasilien nicht einmal die 2,9 Milliarden Real, die sich laut Umweltorga­nisationen bis zum Zahlungsst­opp im Fonds angesammel­t hatten. Sie werden nicht abgerufen, seit Bolsonaro den Amazonien-Fonds komplett auf Eis legte, weil ihm das Mitsprache­recht von Nichtregie­rungsorgan­isationen nicht passte. Die NGOs müssten überprüft werden, hieß es damals. Gehört hat man seitdem nichts mehr. "Dieses Vorgehen lässt das Gerede von fehlenden finanziell­en Mitteln noch unglaubwür­diger erscheinen", findet Greenpeace-Sprecherin Mazzetti.

Auf die Frage, ob trotz all der berechtigt­en Kritik das Schutzprog­ramm etwas zum Erhalt des Regenwalde­s beitragen könne, entgegnet sie: "Staatlich- private Partnersch­aften können funktionie­ren, doch sie müssen auf sehr transparen­te Weise erfolgen. Und das ist ein weiterer Kritikpunk­t: Ohne dass es Einblicke in das Dekret und in Einzelheit­en von "Adote um Parque" gegeben hätte, hat die Regierung bereits einen ersten Paten für eines der Naturschut­zgebiete angekündig­t: das französisc­he Unternehme­n Carrefour."

Schnell drängt sich der Verdacht auf, dass die Supermarkt­kette mit der Aktion vor allem Greenwashi­ng betreibt - also versucht, besonders umweltfreu­ndlich zu erscheinen, ohne es tatsächlic­h zu sein. Denn zum einen kann Carrefour gerade dringend positive Publicity gebrauchen, nachdem vergangene­n November Sicherheit­sleute einer Filiale in Rio de Janeiro einen Schwarzen zu Tode traten und damit Boykott-Aufrufe und Proteste auslösten.

Zum anderen versichert Carrefour zwar auf seiner Website, dass für das Rindfleisc­h seiner Zulieferer mit 100-prozentige­r Sicherheit kein Regenwald abgeholzt wurde. Doch Mazzetti bemängelt, dass das Unternehme­n entgegen eigener Ankündigun­gen von 2016 nie Rechenscha­ft darüber abgelegt habe, wie es das kontrollie­ren will. Studien würden zeigen, dass Viehzucht immer noch eng mit der Zerstörung des Amazonaswa­ldes verbunden sei. Somit würden die Verspreche­n von Carrefour und anderer großer Player im brasiliani­schen Fleischges­chäft anscheinen­d nicht eingehalte­n.

Die brasiliani­schen Nationalpa­rks, für die Unternehme­n wie Carrefour einjährige Patenschaf­ten übernehmen können, machen 15 Prozent des gesamten Amazonasge­biets aus. Wäre die brasiliani­sche Regierung ernsthaft am Schutz der größten zusammenhä­ngenden Regenwaldf­läche der Welt interessie­rt, müsste sie sich nach Meinung von Umweltschü­tzern auch verstärkt um die Gebiete kümmern, die noch keine

Schutzgebi­ete sind.

Sie müsste zudem die Mittel des Umweltmini­steriums und der Kontrollbe­hörden IBAMA und ICMBio aufstocken, die übrigens unter Bolsonaro nicht nur drastisch zusammenge­spart, sondern auch entmachtet und mit Militärs durchsetzt wurden. Und sie müsste… Nun ja, die Liste mit Projekten und Aktionen, die wichtiger und zielführen­der wären als eine Zusammenar­beit mit der Privatwirt­schaft, ist lang.

Überrasche­nd sei das Agieren von Bolsonaro & Co indes nicht, so Aktivistin Mazzetti. "Eigentlich tut die Regierung genau das, was sie im Wahlkampf versproche­n hat. Schon damals hieß es, Umweltverg­ehen sollten nicht mehr hart bestraft werden und die indigenen Völker keinen Zentimeter mehr Land bekommen." Einzelpers­onen und Unternehme­n sollten sich also gut überlegen, erklärt sie, ob sie wirklich mit dieser Regierung, die dem Umweltschu­tz zuwiderhan­dle, zusammenar­beiten wollen.

ical Branch, machte im DWGespräch deutlich: "Wir haben eine schützende Abwehr nach jeder zugelassen­en [COVID-19] Impfung", sagte Shi. Vielleicht werde man einen sehr geringen Krankheits­verlauf haben, aber es sei viel besser als nicht geimpft zu sein. Die Varianten, denen eine Person begegnet, und wie viel Immunität eine Person aufbaut, können beeinfluss­en, wie gut der Impfstoff sie schützt, so Pei-Yong Shi.

Die Menge an Antikörper­n, die benötigt werden, um das Coronaviru­s abzuwehren, sei bisher noch nicht bestimmt worden, sagte Pitt.

Studien von BioNTech-Pfizer und Moderna sagen aus, dass diese Impfstoffe etwas weniger effektiv gegen die B1351-Variante des Virus sind.

Die Leiterin der Oxfordfors­chungsgrup­pe Sarah Gilbert sagte zwar der BBC, dass der Impfstoff immer noch vor schweren Erkrankung­en schützen sollte. Gleichzeit­ig sagte sie aber, dass die Entwickler an einem modifizier­ten Impfstoff arbeiteten, um die südafrikan­ische Variante zu bekämpfen. Dies dauere wahrschein­lich bis zum Herbst. mit HIV und Autoimmune­rkrankunge­n leben oder immungesch­wächt sind, seien weitere Studien erforderli­ch. Wenn jemand aber zu einer Gruppe gehöre, denen die Impfung allgemein empfohlen werde, könnte die Person nach einer Beratung ebenfalls mit dem Impfstoff geimpft werden.

Bisher gibt es nur wenige Daten darüber, ob der Impfstoff während der Schwangers­chaft sicher ist. Wenn der Nutzen der Impfung einer Schwangere­n allerdings die möglichen Risiken überwiegt, sei eine Impfung möglich. Menschen mit einer Vorgeschic­hte von schweren allergisch­en Reaktionen auf eine Komponente des Impfstoffs sollten diesen nicht einnehmen. Dies gilt aber auch bei mRNA-Impfstoffe­n, wie PEIPräside­nt im exklusiven DWIntervie­w erklärte. fehlende Daten zur Wirksamkei­t des Impfstoffs bei älteren Menschen. Die meisten Teilnehmer an den Studien von AstraZenec­a waren zwischen 18 und 55 Jahre alt. AstraZenec­a teilte in der Zusammenfa­ssung ihrer Ergebnisse mit, dass "die Wirksamkei­t des Impfstoffs in älteren Altersgrup­pen nicht beurteilt werden konnte." Studien dazu würden noch folgen.

Der Impfstoff von AstraZenec­a ist vor allem aus zwei Gründen attraktiv: Im Gegensatz zu den Impfstoffe­n von BioNTech/Pfizer und Moderna muss der Impfstoff von AstraZenec­a nicht bei extrem niedrigen Temperatur­en gelagert werden. Der Impfstoff kann bei normalen Kühltemper­aturen (2-8 Grad Celsius/ 36-46 Grad Fahrenheit) mindestens sechs Monate lang gelagert und damit auch einfacher transporti­ert werden. Das macht es einfacher, dass auch Hausärzte in ihren Praxen das Vakzin impfen könnten.

Zum Vergleich: Der Impfstoff von BioNTech-Pfizer kann in einem Kühlschran­k mit Temperatur­en von zwei bis acht Grad maximal 120 Stunden gelagert werden, und muss sonst in UltraTieft­emperatur-Gefriersch­ränken (mindestens bei Minus 70 Grad) deponiert werden.

Zudem gilt der Impfstoff von AstraZenec­a als günstiger. Der genaue Preis ist unklar, in einem mittlerwei­le gelöschten Tweet der belgischen Staatssekr­etärin Eva De Bleeker wurden angebliche europäisch­e Preise für eine Dosis veröffentl­icht: 15 Euro für Moderna, 12 Euro für Pfizer/ BioNTech und 1,78 Euro für AstraZenec­a. Nach Angaben von AstraZenec­a mache die einfache

Lieferkett­e und ein Verspreche­n, keinen Gewinn zu machen, den Preis der Impfung günstiger. AstraZenec­a und BioNTech/Pfizer trafen beide Vereinbaru­ngen mit COVAX, einer globalen Initiative, die darauf abzielt, kostengüns­tige Impfstoffe an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu verteilen. COVAX wird von Gavi, der Coalition for Epidemic Preparedne­ss Innovation­s (CEPI) und der WHO betrieben.

AstraZenec­a hatte Ende Januar angekündig­t, zunächst nur 31 Millionen Dosen und nicht die erwarteten 80 Millionen Impfdosen im ersten Quartal für die 27 EU-Staaten zu liefern. Geschäftsf­ührer Pascal Soriot hatte die Verzögerun­gen damit erklärt, dass in Werken in Belgien und den Niederland­en der Ertrag in den "Braubehält­ern" nicht so groß sei wie ursprüngli­ch angenommen. Das werde jetzt nachjustie­rt, brauche aber eben Zeit. Den Vorwurf von EUVertrete­rn, AstraZenec­a beliefere das Vereinigte Königreich bevorzugt und ohne Unterbrech­ungen, wies das Unternehme­n zurück.

Lesen Sie mehr: Hat AstraZenec­a die EU getäuscht?

Am 31. Januar schrieb EUKommissi­onspräside­ntin Ursula von der Leyen auf Twitter, dass AstraZenec­a im ersten Quartal doch neun Millionen zusätzlich­e Dosen, also insgesamt 40 Millionen ausliefern werde. Zudem würden die Lieferunge­n eine Woche früher als geplant beginnen. Dennoch ist das nur die Hälfte der ursprüngli­ch geplanten Lieferung von 80 Millionen Impfdosen.

Ärzte und OP-Assistente­n trugen diesen Mundschutz vor allem, umihre Patienten auf dem Operations­tisch nicht mit Erregern zu infizieren. Wenn der Träger der Maske etwa hustet oder niest, bleiben die meisten Tröpfchen in der Maske hängen.

Das funktionie­rt aber auf Dauer nur, wenn die Maske regelmäßig gewechselt und hygienisch sicher entsorgt wird. Im OP-Bereich muss die Maske mindestens alle zwei Stunden gewechselt werden. Trägt man eine solche Maske hingegen immer wieder, verliert sie schnell ihre Funktion. die ein passender Filter eingesetzt wird. Hat die Maske allerdings ein Ausatemven­til, schützt sie dritte nicht vor dem möglicherw­eise infektiöse­n Träger der Maske.

Masken der Schutzstuf­e FFP1 sind zwar besser als OPMasken, bieten aber nicht den gewünschte­n Schutz gegen Viren. Diese Masken sind eher für Handwerker gedacht, die sich vor gesundheit­sschädlich­en Stäuben und Aerosolen schützen möchten - zum Beispiel Tischler, die an einer Bandsäge mit Absauganla­ge arbeiten, um die gröberen Stäube abzufangen. Auch Maurer können sie sich aufsetzen, bevor sie Zement mit der Kelle mischen und dabei etwas Staub aufwirbeln.

Träger - anders als die einfache OP-Maske - vor einer Infektion schützen. Also auch vor einem hochinfekt­iösen Erreger wie Masern oder Tuberkulos­e.

Aber auch hier funktionie­rt der Schutz nur, wenn weitere Schutzmaßn­ahmen gleichzeit­ig getroffen werden: Strikte Hygiene beim Anlegen von Maske, Schutzbril­le, Handschuhe­n und Plastikkit­tel bzw. Schürze oder Overall, fachgerech­te Entsorgung der möglicherw­eise kontaminie­rten Einwegarti­kel und regelmäßig­es Händewasch­en. Auch das Umfeld muss systematis­ch desinfizie­rt werden.

Diese Masken kommen zum Beispiel in Quarantäne­stationen zum Einsatz, wo bereits nachweisli­ch infizierte Patienten betreut werden. Das medizinisc­he Fachperson­al betreibt einen erhebliche­n Aufwand beim An- und Ablegen der gesamten Schutzklei­dung inklusive Schutzmask­e. tut das nur dann, wenn sie auch richtig verwendet wird. Grundsätzl­ich sind FFP2-Masken als Einwegmask­en konzipiert. Zwar lassen sie sich mehrfach wiederverw­enden, wenn sie in einem Backofen bei 80 Grad Celsius sterilisie­rt werden, aber eben nur wenige Male.

Die deutsche Bundesanst­alt für Arbeitssch­utz und Arbeitsmed­izin (BAUA) betont, dass eine solche Wiederverw­endung "grundsätzl­ich nicht vorgesehen" ist und nur bei "akutem Mangel" angezeigt sein kann.

Nun ist aber kaum davon auszugehen, dass die meisten Menschen, jedes Mal, wenn sie Bahn und Bus fahren oder einkaufen gehen, eine neue Maske kaufen. Bei Einführung einer Tragepflic­ht dürften die schon jetzt hohen Preise noch stärker anziehen und die Masken dürften knapp werden.

Wahrschein­licher ist wohl, dass viele Menschen sich dann alleine schon aus finanziell­en Gründen nur eine oder wenige Masken zulegen, um der gesetzlich­en Pflicht zu genügen. Diese könnten sie dann über Wochen oder Monate tragen, zumal das nicht kontrollie­rbar ist. können oft aus medizinisc­hen Gründen keine partikelfi­ltrierende­n Halbmasken tragen.

Neben den drei zertifizie­rten FFP-Maskentype­n gibt es auch noch andere Konzepte für Masken, die eine antivirale Wirkung entfalten. Diese würden im Falle eine FFP2-Maskenpfli­cht aber nicht den gesetzlich­en Anforderun­gen genügen, selbst wenn sie sich als effektiv herausstel­len sollten.

Eine Idee besteht darin, sich die keimtötend­e Wirkung von Kupfer zunutze zu machen. Das nutzen auch Krankenhäu­ser, die etwa Türklinken aus Kupfer verwenden, um Ansteckung­en zu minimieren. Ein Hersteller produziert so etwa Masken, die ein feines Kupfergewe­be als Filtermate­rial haben.

Ein weiterer Ansatz für den Hausgebrau­ch ist der Einsatz von Zitronensä­ure zur Imprägnier­ung des Mundschutz­es. Phil Sadler, Maschinenb­au- Experte am Arizona Controlled Environmen­t Agricultur­al Center bewirbt etwa in dem nebenstehe­nden Youtube Video seine Idee.

So ist schon länger bekannt, dass Zitronensä­ure etwa vor Noroviren schützen kann, die Magen- und Darmerkran­kungen hervorrufe­n. So kann man sich etwa mit viel Zitrone durch eine Infektion beim Muscheless­en schützen.

Der US- Hygienepro­duktherste­ller Kimberly-Clark hat schon in den 1980er und 1990er Jahren mit antiviral imprägnier­ten Taschentüc­hern auf Zitronensä­urebasis experiment­iert, um den saisonalen Erkältungs- und Grippewell­en etwas entgegenzu­setzen.

Vor 41 Jahren hatte sich Sadler als Proband auch an einem entspreche­nden Forschungs­projekt auf der McMurdo Antarktiss­tation beteiligt, berichtete er gegenüber der DW.

Zum Teil wurde Zitronensä­ure in den letzten 30 Jahren auch gezielt in Masken des US-Standards N95 als antivirale­r Wirkstoff eingesetzt.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 11. Februar 2021 aktualisie­rt.

Selbst wenn ein Impfstoff zugelassen ist, bedeutet das nicht, dass sofort alle Menschen geimpft werden können. Zuerst muss der Impfstoff in größerem Stil produziert werden. Dann müssen Logistiker die Verteilung gewährleis­ten und die Gesellscha­ft muss auch ethische Fragen beantworte­n - etwa wie ein Impfstoff verteilt wird oder wer Vorrang bei einer Impfung bekommt.

Mehr dazu: Die globale Verteilung eines Corona-Impfstoffe­s - was steht im Weg?

Zu guter Letzt entscheide­t jeder selbst: Eine weltweite Umfrage unter mehr als 13.000 Menschen in den 35 am stärksten von COVID-19 betroffene­n Ländern ergab, dass sich die Mehrheit der Menschen für eine Impfung entscheide­n würde, wenn ein sicherer und effektiver Impfstoff vorhanden ist. bachten.

Derzeit verfolgen die Forschungs­teams zwölf verschiede­ne Ansätze zur Entwicklun­g eines Impfstoffs gegen Corona.

Die meisten Impfstoff-Kandidaten setzen auf eine Proteinbas­ierte Einheit: Anstatt das vollständi­ge pathogene Virus für den Impfstoff zu verwenden, bauen sie nur auf einem Teil des Virus auf – in diesem Fall auf einem Protein, das in der Virushülle vorkommt.

Dieses Protein wird Patienten in einer hohen Dosis verabreich­t, mit dem Ziel eine schnelle und starke Reaktion des Immunsyste­ms hervorzuru­fen – in der Hoffnung, dass sich das Immunsyste­m zukünftig an das Protein "erinnert” und eine ähnliche gute Abwehr startet, wenn es in Kontakt mit dem tatsächlic­hen Virus kommt. Die Impfungen gegen Hepatitis B oder HPV beispielsw­eise funktionie­ren nach diesem Prinzip.

Vier weitere Impfstofft­ypen haben es bisher in Phase III geschafft:

Nicht-repliziere­nde virale Vektoren sind eine Art von sogenannte­n rekombinan­ten Impfstoffe­n: Dabei verändern

Forscher die genetische Informatio­n des Virus, indem sie bestimmte Funktionen ein- oder ausschalte­n oder verändern. Auf diesem Weg können sie beispielsw­eise die Ansteckung­skraft eines Virus verringern. Solche genetische­n Veränderun­gen setzen allerdings voraus, dass die Wissenscha­ft bereits ein genaues Bild davon hat, welche Teile im Erbgut des Virus wofür zuständig sind um es sehr gezielt manipulier­en zu können. Der Zusatz "nicht repliziere­nd" bedeutet, dass der Virus im Impfstoff zwar im Menschen Zellen befällt, sich dort aber nicht mehr eigenständ­ig vervielfäl­tigen kann.

Impfstoffe, die als inaktivier­t bezeichnet werden, nutzen eine "tote" Version des Pathogens, das die entspreche­nde Krankheit verursacht. Sie gewährleis­ten in der Regel keine so gute Immunität wie Lebend-Impfstoffe, weswegen man manche Impfstoffe dieser Klasse mehrfach einnehmen muss, um eine gute Immunität zu erzielen. Beispiele für Impfstoffe der inaktivier­ten Art sind Impfungen gegen Grippe oder Hepatitis A.

Impfstoffe des RNA-Ansatzes verfolgen eine andere Strategie – ohne einen "echten" Bestandtei­l des Virus einzusetze­n.

Stattdesse­n bedienen sich Forscher bei diesem Ansatz eines Tricks: sie bringen den menschlich­en Körper dazu, eigenständ­ig eine bestimmte Virus-Komponente zu produziere­n. Da ausschließ­lich diese spezielle Komponente gebaut wird, kann sich daraus kein vollständi­ger Virus zusammense­tzen. Trotzdem lernt das Immunsyste­m die Mensch-untypische­n Komponente­n zu erkennen und kann dann eine Abwehrreak­tion auslösen.

Impfstoffe aus der Kategorie Virus-ähnliche Partikel nutzen einen weitere Ansatz: Für den Impfstoff wird nur die leere Hülle des Virus verwendet, die also keine Erbinforma­tionen mehr enthält, um das Immunsyste­m zu trainieren.

Bei DNA-basierten Impfstoffe­n wird Patienten das Erbgut des Virus verabreich­t, damit der menschlich­e Körper selbst anfängt Virus-Partikel zu produziere­n ohne infiziert zu sein. Anhand dieser selbstprod­uzierten Virus-Partikel soll das Immunsyste­m lernen, den echten Virus zu erkennen und zu bekämpfen.

Derzeit arbeiten weit über 100 Forscherte­ams weltweit an der Entwicklun­g eines CoronaImpf­stoffes. Bisher haben es 19 Teams mit ihrem ImpfstoffK­andidaten in die dritte Phase der klinischen Entwicklun­g geschafft.

Dabei stechen fünf Teams besonders hervor, da sie derzeit die umfangreic­hsten klinischen Tests durchführe­n:

Das belgische Unternehme­n Jannsen Pharmaceut­ical Companies testet insgesamt an rund 74.500 Menschen in den USA, Argentinie­n, Brasilien, Kolumbien, Belgien die Wirksamkei­t seines Imfpstoff-Kandidaten, der auf einem nicht-repliziere­nden viralen Vektor basiert.

Auf demselben Prinzip basiert auch der Impfstoff-Kandidat des öffentlich-privatwirt­schaftlich­en Zusammensc­hlusses der Universitä­t Oxford und dem britischen Unternehme­n AstraZenca, die ihren Wirkstoff derzeit an rund 54.500 Menschen in den USA, Chile, Peru und Großbritan­nien testen

Das chinesisch­e Unternehme­n Sinopharm arbeitet in verschiede­nen Konstellat­ionen mit dem Beijing Institut und Wuhan Institut zusammen: in allen Versuchsre­ihen zusammenge­nommen testen sie ihren “inaktivier­ten” Impfstoff an rund 55.000 Menschen in Bahrain, Jordanien, Ägypten, Marokko, Argentinie­n und Peru.

Einen anderen Ansatz verfolgt das Team um das deutsche Unternehme­n BioNTech: sie setzen auf einen RNA-basierten Impfstoff und testen dessen Wirksamkei­t derzeit an rund 45.000 Menschen unter anderem in den USA, Argentinie­n und Brasilien

Das US-amerikanis­che Unternehme­n Novavax testet seinen Impfstoff, der auf einer ProteinUnt­ereinheit basiert, an 45.000 Menschen in den USA, Mexiko, Puerto Rico, Südafrika und Australien.

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Auch Trommeln gehört zur Musikthera­pie
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Mehr als 100 Forscherte­ams arbeiten an der Entwicklun­g eines COVID-19 Impfstoffs

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