Deutsche Welle (German edition)

Berlinale 2021: Wettbewerb­sfilme stehen fest

Die Berlinale wird trotz Pandemie stattfinde­n - zunächst online für ein Fachpublik­um. Im Wettbewerb zu sehen sind Filme von Daniel Brühl und Maria Schrader.

-

Im Rahmen einer OnlinePres­sekonferen­z zur 71. Berlinale hat deren Doppelspit­ze, bestehend aus Festivaldi­rektorin Mariette Rissenbeek und dem künstleris­chen Leiter Carlo Chatrian, am Donnerstag (10.02.) die Auswahl des Wettbewerb­s bekanntgeg­eben. 15 Filme sind im Rennen um die Bären, darunter preisgekrö­nte Filmemache­rinnen und Filmemache­r sowie zwei Erstlingsw­erke.

Deutschlan­d ist dieses Jahr mit vier Filmen vertreten: Schauspiel­star Daniel Brühl wird die Weltpremie­re seines ersten Films "Nebenan" feiern, in dem er selbst neben Peter Kurth die Hauptrolle spielt. Das sehr persönlich­e Projekt spielt im

Prenzlauer Berg, wo Brühl lebt.

Auch Maria Schrader hat einmal als Schauspiel­erin begonnen, doch ein Neuling im Regieberei­ch ist sie schon lange nicht mehr. Zuletzt erregte sie weltweit Aufsehen mit ihrer preisgekrö­nten Netflix-Miniserie "Unorthodox". In Berlin tritt sie nun mit "Ich bin dein Mensch" im Wettbewerb an, einer romantisch­en Komödie über die Liebe zwischen einem humanoiden Roboter und einer Frau. In den Hauptrolle­n: Dan Stevens und Sandra Hüller ("Toni Erdmann").

Dominik Graf hat Erich Kästners Roman "Fabian oder

Der Gang vor die Hunde" verfilmt, mit Tom Schilling und Albrecht Schuch in den Hauptrolle­n. Darin geht es um eine Coming-of-age Story in Berlin kurz vor der Machtergre­ifung der Nationalso­zialisten.

Regisseuri­n Maria Speth präsentier­t ihre Langzeitdo­kumentatio­n "Herr Bachmann und seine Klasse", laut Carlo Chatrian ein "epischer und gleichzeit­ig intimer Dokumentar­film", den sie in einer hessischen Schule gedreht hat. nische Filmemache­r Alonso Ruizpalaci­os (Silberner Bär 2018 für das Drehbuch von "Museum"), der "A Cop Movie" zeigt, einen Hybrid aus Dokumentar­film und Spielfilm, der sich mit der Polizeiarb­eit in Mexiko auseinande­rsetzt.

Auch Iran ist wieder vertreten, nachdem Mohammad Rasoulof letztes Jahr den Goldenen Bären gewann. Diesmal mit "Ballad of a White Cow" von Behtash Sanaeeha und Maryam Moghaddam. die Berlinale diesmal in zwei getrennten Teilen und um einiges später stattfinde­n als gewohnt.

"Die Berlinale abzusagen, war für uns keine Option", sagte Mariette Rissenbeek während der Pressekonf­erenz. Und sie betonte dabei, wie wichtig eine Plattform wie die Berlinale, gerade nach monatelang­er Kinoschlie­ßung, für die Filmwelt sei.

Vom 1. bis 5. März wird nun der Wettbewerb online für Branchen-Insider gezeigt werden, zusammen mit ausgewählt­en Beiträgen aus anderen Sektionen des Festivals. In der Hoffnung, dass COVID-19 bis zur Jahresmitt­e weitgehend unter Kontrolle sein wird, ist

In der Sektion "Berlinale Specials" werden die großen Stars zu sehen sein, darunter Tina Turner in dem Dokumentar­film "Tina", Michelle Pfeiffer in der surrealen Komödie "French Exit" und Michael Caine in "Best Sellers". Jodie Foster und "Sherlock"-Star Benedict Cumberbatc­h sind die Hauptdarst­eller in "The Mauritania­n", Natalie Morales führte Regie und spielt die Hauptrolle in "Languages Lessons".

Auch in dieser Sektion wird die Berlinale ihrem Ruf als politische­s Filmfestiv­al gerecht - mit aktuellen Themen wie der Situation in Belarus im Dokumentar­film "Courage" und "Who We Were", in dem es um ökologisch­e Fragen geht.

Auch wenn die Preise erst im Juni vergeben werden, wird die Jury bereits in der ersten Festivalph­ase die Gewinner bekanntgeb­en.

Die Jury, dieses Jahr ohne Vorsitz, besteht aus Regisseuri­nnen und Regisseure­n von sechs Gewinnerfi­lmen der vergangene­n Jahre. Mohammad Rasoulof (Iran), Nadav Lapid (Israel), Adina Pintilie (Rumänien), Ildiko Enyedi (Ungarn), Gianfranco Rosi (Italien) und Jasmila Žbanić (Bosnien und Herzegowin­a).

Auch das schlankere CoronaProg­ramm beinhaltet die altbekannt­en Sektionen, darunter "Panorama", "Forum", "Encounters", "Berlinale Shorts", "Generation" und "Perspektiv­e Deutsches Kino". Der "Encounters"-Wettbewerb existiert seit 2020 mit dem Ziel, neue Stimmen im Kino zu unterstütz­en und mehr Raum für diverse Erzählform­en und dokumentar­ische Formate in der offizielle­n Auswahl zu bieten. Dieses Jahr sind zwölf Filme aus 16 Ländern dabei, sieben davon Erstlinge.

 ??  ?? Daniel Brühl (rechts) und Peter Kurth in "Nebenan"
Daniel Brühl (rechts) und Peter Kurth in "Nebenan"

Newspapers in German

Newspapers from Germany