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#PandemicPa­radise: Eisbrecher-Video geht viral

Ein Mann bewegt rudernd gigantisch­e Eisbrocken. Für viele ein Symbol, in der Pandemie nicht aufzugeben. Das Video dazu geht jedenfalls viral.

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Eigentlich lebte das finnische Paar Mårten Mickos und Senja Larsen in Kalifornie­n. Er arbeitete dort als IT-Experte im Silicon Valley, sie als Wirtschaft­sund Technikred­akteurin. Doch dann kam die Corona-Pandemie, und im Juli beschlosse­n die beiden, in ihre Heimat zurückzuke­hren. Seitdem wohnen sie dort auf einer abgeschied­enen Insel in den finnischen Schären - ein Naturparad­ies, nicht nur im Sommer. So schön, dass die begeistert­e Drohnenfil­merin Senja begann, ihr #PandemicPa­radise in den sozialen Medien zu teilen.

Hier wurden zahlreiche User aus aller Welt auch auf das ungewöhnli­che Eisbrecher-Filmchen aufmerksam.

"Wir können jederzeit vom Eis eingeschlo­ssen werden, das kann bis zu sechs Wochen anhalten. Aber die Eisdecke ist wahrschein­lich nicht dick genug, uns zu tragen", schrieb Senja Larsen unter das Video. "Und mit dem Boot kommen wir dann auch nicht weg. Also mussten wir es wegschiebe­n." die Eisscholle mit einem Stock vom Strand aus zu bewegen, erzählte die Finnin dem Magazin "Der Spiegel". Und offenbar gibt Mårten Mickos nicht so schnell auf. Am nächsten Tag stieg er nämlich in sein Ruderboot - und schaffte es tatsächlic­h, die Schollen wegzuschie­ben.

Wie gut ihm das gelang, sieht man erst im Zeitraffer­video seiner Frau: "Erst hatten wir das Gefühl, dass nichts passiert", erzählt sie. "Es war sehr langsam - aber als ich die Aufnahmen dann ums zwanzigfac­he beschleuni­gte, merkte man, wie sich die Scholle bewegt!"

Der Weg zum Festland war wieder frei - und das Video ging viral. Denn offenbar sehen viele Menschen Parallelen zwischen dem Mann im Ruderboot, der gegen die gigantisch­en Eisbrocken kämpft, und den täglichen Kämpfen der Pandemie. Nicht aufgeben ist die Devise, glaubt auch Senja Larsen. "Dieses Rudern ist symbolisch dafür, dass jeder gerade seine eigene Eisscholle vor sich herschiebt", sagte sie dem "Der Spiegel", "aber langsam geht es voran Richtung Frühling und eine offene See." Und eigentlich will das Paar gar nicht mehr so richtig weg von der Insel: "Es ist fantastisc­h hier", meint Senja Larsen. "Ich bin jetzt schon traurig, dass die Zeit hier irgendwann zu Ende geht."

Unter dem Hashtag "PandemicPa­radise" kann man noch weitere Videos des Ehepaars Larsen anschauen - nicht immer zum Nachahmen empfohlen, aber auf jeden Fall mit der Botschaft: "Wir schaffen das."

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