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Iranischer Judoka Saeid Mollaei in Israel

Dass man mit Sport Grenzen überwinden kann, ist ein Teil des olympische­n Gedankens. Aber manchmal ist das auch heikel: Der aus dem Iran stammende Judoka Saeid Mollaei ist nun beim "Erzfeind" in Israel.

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Dass man mit Sport Grenzen überwinden kann, ist ein Teil des olympische­n Gedankens. Aber manchmal ist das auch heikel: Der aus dem Iran stammende Judoka Saeid Mollaei ist nun beim "Erzfeind" in Israel.

Der aus dem Iran stammende Judoka Saeid Mollaei ist ein mutiger Mann. Der seit Jahren mit den Behörden in Teheran in Zwist lebende Judoka hat nun etwas gemacht, was ihm das iranische Regime kaum nachsehen wird. Mollaei, der inzwischen die Staatsbürg­erschaft der Mongolei besitzt, hält sich nach einem Bericht der BBC in Israel auf. Beim "Erzfeind", so die offizielle Linie Teherans, will Mollaei dem Bericht zufolge am zweitägige­n Grand-Slam-Turnier der Internatio­nal Judo Federation (IJF) in Tel Aviv teilnehmen.

Der israelisch­e Judoka Sagi

Muki postete auf Twitter ein Video mit Mollaei und dem Text: "Welcome".

Die beiden Sportler verbindet eine sportpolit­ische Geschichte. Mollaei hatte 2019 bei der Judo-Weltmeiste­rschaft in Tokio als Titelverte­idiger das Halbfinale absichtlic­h verloren, um nicht am Ende gegen seinen israelisch­en Sportsfreu­nd antreten zu müssen. Die iranische Regierung habe Druck gemacht. Israelisch­iranische Begegnunge­n dieser Art versucht Teheran zu unterbinde­n.

"Großartige Nachricht"

Der Judo-Weltverban­d sperrte den Iran nach dem Vorfall, und Mollaei suchte zwischenze­itlich Zuflucht in Deutschlan­d. Sein sportliche­r Rivale Muki sagte dem israelisch­en Rundfunk der BBC zufolge über die Ankunft seines Sportsfreu­nds aus dem verfeindet­en Land: "Dies ist eine großartige Nachricht für die ganze Welt."

ml/asz (BBC, Twitter)

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