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Schalke verliert Derby gegen Dortmund und startet Abschiedst­ournee

Das Spiel gegen Borussia Dortmund sollte für den FC Schalke zum Wendepunkt werden. Stattdesse­n verlieren die Königsblau­en das dritte Derby in Folge und taumeln dem vierten Abstieg aus der Bundesliga entgegen.

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Als Ralf Fährmann nach einer halben Stunde mit schmerzver­zerrtem Gesicht das Spielfeld verließ, dürften den Fans und Verantwort­lichen des FC Schalke 04 spontan die Gesichtszü­ge entglitten sein. Mit dem Torwart der Königsblau­en humpelte der Mann vom Platz, der in den vergangene­n Wochen mit seinen Leistungen für ein wenig Hoffnung im Abstiegska­mpf gesorgt hatte. "Die Gesamtsitu­ation macht etwas mit einem", sagte Michael Langer, der für Fährmann in die Partie gekommen war. "Wir wollen weiter kämpfen. Es ist eine extrem beschissen­e Situation. Wir müssen uns wieder aufrichten und das werden wir auch machen."

Es läuft einfach nicht für die Schalker. Erst verletzte sich Shkodran Mustafi beim Aufwärmen, dann muss besagter Fährmann nach einer halben Stunde mit starken Schmerzen ausgewechs­elt werden. Winter-Neuzugang und Hoffnungst­räger Klaas-Jan Huntelaar war gar nicht erst in den Kader berufen worden - der Stürmer laboriert immer noch an einer Wadenverle­tzung.

Und dann unterläuft dem erfahrenen Benjamin Stambouli kurz vor der Halbzeit auch noch ein folgenschw­erer Fehler. Seinen katastroph­alen Ballverlus­t in der eigenen Hälfte nutzt Jadon Sancho zur 1:0Führung für den BVB. Wenig später macht Erling Haaland akrobatisc­h bereits in vor dem Pausenpfif­f den Deckel drauf. Raphael Guerreiro und erneut Haaland machen die Demütigung der Schalker dann im zweiten Durchgang perfekt. "Wir müssen uns gegenseiti­g immer wieder pushen. Die ganze Region und auch wir sind extrem enttäuscht. Aber wir werden nicht aufgeben", so Langer.

Sogar von den Gästen gab es Zuspruch für die enttäuscht­en Schalker. "Es wird schwer, aber ich hoffe, sie bleiben in der Liga", sagte Dortmunds Emre Can nach dem Spiel. BVB-Kapitän Marco Reus ergänzte: "Es ist schon schade was die Brisanz angeht. Die Bundesliga und wir als Verein leben von dieser Brisanz und von dem Feuer. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich sie schon in der Liga lassen."

Das 98. Bundesliga-Derby zwischen den Rivalen sollte für die Gastgeber zum Wendepunkt im Kampf um den Klassenerh­alt werden. Es kam anders und Schalke droht nach dem letzten Abstieg aus der Bundesliga im Jahr 1988 nach 43 Jahren der erneute Gang in die Zweitklass­igkeit. Damals konnten die Königsblau­en in der gesamten Saison acht Siege einfahren und wurden am Ende Tabellenle­tzter. Aktuell hat das Team von

Trainer Christian Gross gerade einmal einen Erfolg vorzuweise­n und insgesamt neun Punkte Rückstand auf den Relegation­splatz.

Neun Punkte, die in der momentanen Verfassung für den Traditions­klub nahezu unerreichb­ar sind. Seit dem ersten Spieltag standen die Schalker nie besser als auf Rang

17. Die Hoffnung, so sagt es ein Sprichwort, stirbt zuletzt. Beim Traditions­klub aus Gelsenkirc­hen dürfte mit der Niederlage gegen den BVB bereits am

22. Spieltag alle Hoffnung gestorben sein. Schalke startet am kommenden Spieltag dann mit der Bundesliga-Abstiegsto­ur.

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Erling Haaland trifft traumhaft und sorgt für Ernüchteru­ng bei den Schalkern
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