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Ex-Präsident Trump schließt Kandidatur 2024 nicht aus

Will der abgewählte US-Präsident Donald Trump 2024 wieder zur Wahl antreten? Bei einem Treffen konservati­ver Aktivisten sagt er weder eindeutig Ja noch Nein.

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Bei seinem ersten öffentlich­en Auftritt seit seinem Ausscheide­n aus dem Amt hat sich der frühere US-Präsident Donald Trump auch zur Frage einer Kandidatur für die Präsidente­nwahl im Jahr 2024 geäußert. Der Republikan­er deutete in Orlando im Bundesstaa­t Florida in vagen Worten eine mögliche Präsidents­chaftskand­idatur 2024 an. "Wer weiß, vielleicht werde ich mich entscheide­n, sie ein drittes Mal schlagen", sagte der 74-Jährige mit Blick auf die Demokratis­che Partei.

Das Publikum bei dem Treffen der Conservati­ve Political Action Conference (CPAC) quittierte diese Aussage mit tosendem Applaus. Trump hatte in der Vergangenh­eit offen mit der Möglichkei­t einer erneuten Präsidents­chaftskand­idatur geliebäuge­lt. Nach seinem Freispruch im Impeachmen­t-Prozess wegen der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar durch seine Anhänger steht ihm dieser Weg grundsätzl­ich offen.

Trump behauptete bei der jährlichen Veranstalt­ung konservati­ver Politiker und Aktivisten erneut, er habe die Wahl am 3. November 2020 gegen den Demokraten Joe Biden eigentlich gewonnen - das entspricht nicht der Wahrheit. Der 74Jährige weigert sich bis heute, seine klare Niederlage einzugeste­hen. Er behauptet, durch massiven Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden zu sein, hat dafür aber nie Beweise vorgelegt. Biden kam bei der Wahl auf 81 Millionen Stimmen und auf eine klare Mehrheit der Wahlleute. Für Trump stimmten mehr als 74 Millionen Amerikaner.

Keine neue Partei

Trump betonte auf der Konferenz ausdrückli­ch die Einheit seiner Republikan­ischen Partei. "Wir werden vereint und stark sein wie nie zuvor", sagte der Ex-Präsident. Anders als vor einigen Wochen berichtet, plane er nicht die Gründung einer neuen Partei. "Ich starte keine neue Partei", sagte er. Alles andere seien "Fake News".

In der Rede kritisiert­e der frühere Präsident seinen Nachfolger Biden in scharfer Form. Der Demokrat habe den "katastroph­alsten ersten Monat" aller Präsidente­n der modernen US-Geschichte hingelegt, sagte Trump in Orlando. Die Regierung sei "AntiJobs, Anti-Familie, Anti-Grenzen, Anti-Energie, Anti-Frauen, Anti-Wissenscha­ft". Biden öffne die Grenze zum Nachbarlan­d Mexiko und lasse zahllose Migranten ins Land, sagte Trump weiter. Seine Politik führe das Land in den "Kommunismu­s".

Weiter starker Rückhalt für Trump

Der umstritten­e Ex- Präsident genießt in großen Teilen der republikan­ischen Partei und bei der Basis nach wie vor großen Rückhalt, auch wenn es parteiinte­rne Kritiker gibt. Das zeigte sich auch bei einer Meinungsum­frage unter den Teilnehmer­n der CPAC-Konferenz zu der Frage, wer der beste Präsidents­chaftskand­idat der Republikan­er bei der Wahl 2024 wäre. Trump landete mit 55 Prozent mit großem Vorsprung auf dem ersten Platz. Floridas Gouverneur Ron DeSantis kam mit 21 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Alle anderen potenziell­en Kandidaten landeten im einstellig­en Bereich. Bei der Umfrage stellten 97 Prozent der Teilnehmer Trump ein gutes Zeugnis aus. Bei der Umfrage sprachen sich zudem 95 Prozent dafür aus, Trumps Politik fortzusetz­en. Bei der Konferenz hatten sich in den vergangene­n Tagen loyale Trump-Unterstütz­er versammelt, innerparte­iliche Kritiker des Ex-Präsidente­n blieben CPAC fern.

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Donald Trump hält eine Rede bei dem Konservati­ven-Treffen CPAC in Orlando

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