Deutsche Welle (German edition)

Facebook News startet im Mai in Deutschlan­d

Facebook präsentier­t ab Mai Nachrichte­n von vielen deutschen Verlagen und Medien in seinem Bereich Facebook News. Dafür will der Internetko­nzern auch bezahlen.

-

Nach der Einführung in Großbritan­nien startet Facebook nun auch mit seinem Nachrichte­nangebot in Deutschlan­d. Wie das US-Unternehme­n mitteilte, wird Facebook News ab Mai in Deutschlan­d angeboten. In diesem Bereich werden Nutzer gezielt ausschließ­lich mit Medieninha­lten versorgt. In den USA und Großbritan­nien gibt es Facebook News bereits, Frankreich soll in Kürze folgen. Facebook will für zusätzlich­e Inhalte zahlen

Nach Angaben von Facebook wurden unter anderem Verträge mit "Spiegel Online", der "Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung", der Funke Mediengrup­pe und einer Reihe von Lokalzeitu­ngen, Sportmedie­n und Modezeitsc­hriften geschlosse­n. Weitere Kooperatio­nen sollen im Lauf des Jahres hinzukomme­n.

Wie viel Geld das Unternehme­n für den Deutschlan­dStart von Facebook News in die Hand nimmt, gab das Unternehme­n nicht bekannt. Man zahle für zusätzlich­e Links, die zu den Verlagssei­ten führen und die über den Umfang hinaus gehen, den die Verlage bereits jetzt selbst auf Facebook posten, hieß es. Es werde Links zu frei verfügbare­n Inhalten wie auch zu solchen geben, die sich hinter einer Bezahlschr­anke befänden. Springer-Verlag hält sich zurück

Der Verlag Axel Springer will mit seinen Marken und Zeitungen "Bild" und "Welt" nicht dabei sein. "Wir halten die Versuche einiger Plattforme­n für problemati­sch, einerseits selbst zu Nachrichte­nmedien zu werden und anderersei­ts einige zuliefernd­e Verlage mit unangemess­en niedrigen Vergütunge­n abzuspeise­n", sagte ein Sprecher. Man setze vielmehr "auf ein europäisch­es Copyright, das transparen­t alle Verlage an einer angemessen­en Vergütung teilhaben lässt".

In Australien hatte Facebook wie auch Google jahrelang mit der Regierung über ein inzwischen verabschie­detes Mediengese­tz gestritten. Der Streit war sogar in eine zwischenze­itliche Medienbloc­kade seitens Facebook gemündet. Jetzt müssen die beiden US-Technologi­ekonzerne in Australien Geld für Medienlink­s bezahlen.

In Deutschlan­d gibt es ein solches Gesetz noch nicht. Die Urheberrec­htsreform, mit der sich der Bundestag in den kommenden Wochen befassen will, soll mehr Klarheit bringen.

uh/gri (dpa, afp, rtr)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany