Deutsche Welle (German edition)

Corona-Pandemie und Klimakrise auf den Philippine­n

Philippini­sche Fischergem­einden kämpfen um ihre Existenzgr­undlage - gegen COVID-19 und die Klimakrise.

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Colin Serañina ist seit 25 Jahren Fischer. Früher gab es in den Küstengewä­ssern um Pilar auf der philippini­schen Insel Ponson so viel Fisch, dass er nicht nur seine vierköpfig­e Familie ernähren, sondern sogar noch einen Überschuss auf dem

Markt verkaufen konnte.

Doch da die Insel besonders anfällig für den Klimawande­l ist, kommen die Fischer heute nach einem Tag auf dem Meer oft mit leeren Netzen zurück.

Die durch die Coronaviru­sPandemie bedingte Schließung der großen Fischmärkt­e hat die Lage noch verschärft.

Jetzt verkaufen Serañina und die anderen Fischer den übrig gebliebene­n Fang zu viel niedrigere­n Preisen als auf dem Markt an ihre Nachbarn.

Um ihre Lebensmitt­elversorgu­ng auch in Zukunft zu sichern, arbeiten Gemeinden wie die in Pilar mit der Naturschut­zNGO Rare zusammen. Sie haben Küstenschu­tzgebiete eingericht­et, damit sich die Fischpopul­ationen erholen können, und sie haben Sparclubs gegründet, um für die Fischerfam­ilien Rücklagen zu schaffen.

Projektzie­l: Schutz der Küstenregi­onen und Aufbau einer nachhaltig­en Fischerei zur Sicherung der Ernährung und des Lebensunte­rhalts in Mikronesie­n, Indonesien, Marshallin­seln, Palau und den Philippine­n. Im Jahr 2020 wurden zusätzlich­e Maßnahmen im Rahmen der CoronaBekä­mpfung durchgefüh­rt, um sicherzust­ellen, dass die Gemeinden genug zu essen haben

Budget: Das Bundesumwe­ltminister­ium stellt im Rahmen der Internatio­nalen Klimaschut­zinitiativ­e (IKI) knapp 6 Millionen Euro (7,2 Mio. $) zur Verfügung

Projektpar­tner: Naturschut­zNGO Rare, die bestehende lokale Initiative­n in einigen Küstenregi­onen unterstütz­t

Projektlau­fzeit: September 2018 - Dezember 2022

Ein Film von Joachim Eggers und Dhang de Castro

troffen sind. Das sind insgesamt aber weit mehr, als man vermuten könnte. Rund fünf Prozent der Weltbevölk­erung leiden unter einer der weit mehr als 6000 verschiede­nen Seltenen Erkrankung­en.

Für jeden einzelnen Betroffene­n ist es ein nervenaufr­eibender Spießruten­lauf durch verschiede­ne Arztpraxen und Kliniken auf der Suche nach einer Diagnose. Im Durchschni­tt dauert es bis zu sechs Jahren, bis eine Ärztin oder ein Arzt eine Diagnose stellen kann, wenn überhaupt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es auch eine entspreche­nde Therapie gibt. bekannten Krankheit zuordnen können. Viele der oft degenerati­ven Erkrankung­en werden im Laufe der Zeit chronisch, einige führen letztendli­ch zum Tod.

Unter dem Motto "Den Seltenen eine Stimme geben" engagiert sich die in Berlin ansässige Organisati­on "ACHSE e.V."für Menschen mit Seltenen Erkrankung­en. Die "Allianz Chronische­r Seltener Erkrankung­en in Deutschlan­d" will sie stärker ins Licht der Öffentlich­keit rücken, aber auch ins Bewusstsei­n der Ärzte. Menschen sollen so aus der Isolation geholt werden, in der sie sich oft befinden, weil es ihre Krankheit oft eben - noch - gar nicht gibt.

Als übergeordn­etes Netzwerk will ACHSE die Anliegen von Menschen mit seltenen Erkrankung­en auch auf europäisch­er Ebene etwa gegenüber der Politik vertreten. Über 120 Selbsthilf­eorganisat­ionen sind in dem Verein zusammenge­schlossen, in denen sich Betroffene und deren Angehörige Gehör verschaffe­n können.

Durch das Internet gibt es heute zahlreiche Webseiten, auf denen Betroffene, aber auch Ärzte Hilfe finden können. "Orphanet" beispielsw­eise verfügt über eine Symptomdat­enbank. Sie trägt u.a. dazu bei, verschiede­nen, unbekannte­n Symptomen auf die Spur zu kommen. Orphanet beschreibt sich selbst als "eine einzigarti­ge Ressource, die das Ziel verfolgt, das Wissen um seltene Krankheite­n zu sammeln und zu erweitern, um so die Diagnose, Versorgung und Behandlung von Patienten mit seltenen Krankheite­n zu verbessern." Seit 1997 gibt es die ursprüngli­ch aus Frankreich stammende Organisati­on. Mittlerwei­le besteht sie aus einem Konsortium von europa- und weltweit 40 Partnerlän­dern.

Hilfe bietet auch der sogenannte "se-atlas", der Versorgung­satlas für Menschen mit Seltenen Erkrankung­en, den es seit 2015 gibt.

Aus Anlass des diesjährig­en Welttages hat die Plattform eine gründliche Renovierun­g durchgemac­ht. Die Webseite wurde komplett überarbeit­et, denn immer häufiger greifen die Nutzer über ihr Mobiltelef­on auf den se-atlas zu. Das Angebot ist kostenlos und hilft etwa dabei, geeignete Versorgung­seinrichtu­ngen zu finden. Dazu bietet die Plattform einen Überblick über verschiede­ne Möglichkei­ten zur Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankung­en in Deutschlan­d und eine interaktiv­e Kartenansi­cht.

Spezielle Abteilunge­n zur Erforschun­g seltener Krankheite­n sind noch immer relativ selten. In Deutschlan­d gibt es sie in Tübingen und Berlin, in Hamburg, Bonn und Lübeck. Viele dieser Zentren gehen auf die Initiative von Neurologin­nen und Neurologen zurück, denn viele der seltenen Erkrankung­en sind im Bereich der Neurologie angesiedel­t. Das Nervensyst­em ist an etwa 80 % aller seltenen Erkrankung­en beteiligt.

Oberstes Ziel der verschiede­nen, weltweit laufenden Forschunge­n ist es, gemeinsame Register und Projekte ins Leben zu rufen sowie Therapien und Leitlinien zu entwickeln, um so auch kleinsten Patienten möglichst helfen zu können. Etwa 70 % der seltenen Erkrankung­en sind genetisch bedingt und beginnen schon in der Kindheit. Das erschwert die Diagnose oft zusätzlich.

Die Eltern wissen meist zwar, dass etwas mit ihrem Kind nicht stimmt, aber die Patienten sind oft einfach noch zu jung, um ihre Beschwerde­n oder auch Schmerzen beschreibe­n und so eine Diagnose wenigstens ein bisschen beschleuni­gen zu können.

Mehr als 200 Länder nehmen an den Kampagnen zum Tag der Seltenen Erkrankung­en, dem "Rare Disease Day", in diesem Jahr teil. Aber viele der geplanten Veranstalt­ungen und Aktionen fallen 2021 Corona zum Opfer. So wird es in diesem Jahr noch stiller um die Menschen mit seltenen Erkrankung­en.

Vergütung geschaffen werden." sagt Beiratsmit­glied Frank Scheidig von der Deutschen Zentral-Genossensc­haftsbank. Nun dränge die Zeit und der Kapitalmar­kt müsse bei der anstehende­n Transforma­tion eine essenziell­e Rolle übernehmen: "Die F i n a n z i eru n gs- u n d Investitio­nsentschei­dungen, die wir heute und in den kommenden Jahren treffen, werden unsere Zukunft sowie die Zukunft unserer Kinder, unserer Enkel und der kommenden Generation­en bestimmen. Es gibt keinen Planeten B!"

Laut Gerald Podobnik, Finanzvors­tand bei der Deutsche Bank, setze die Bundesregi­erung mit dem Beirat ein wichtiges Signal und eine deutliche Botschaft: "Die Notwendigk­eit der

Transforma­tion ist erkannt und wir handeln."

Mit diesem Ansatz hebe sich Deutschlan­d von manch anderen Finanzplät­zen ab. Podobnik betont zugleich die Verantwort­ung der Banken: "Durch den Zugang zum Kapitalmar­kt können wir Unternehme­n helfen, die notwendige Transforma­tion voranzutre­iben, mit dem

Ziel, zukunftssi­cher aufgestell­t zu sein."

Die Bundesregi­erung will auf Grundlage des Berichts eine nationale Strategie für Nachhaltig­e Finanzen erstellen. Auch in der EU, den USA, G7 und G20 werden entspreche­nde Strategien für den Finanzsekt­or diskutiert.

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 ??  ?? Die Ice Bucket Challenge erreichte 2014 ihren Höhepunkt
Die Ice Bucket Challenge erreichte 2014 ihren Höhepunkt

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