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"Edel-Joker" Sörloth verhilft Leipzig zum Sieg

RB Leipzig zieht mit einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Erneuter Matchwinne­r: "Edel-Joker" Alexander Sörloth. Auch Holstein Kiel steht im Semifinale.

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RB Leipzig zieht mit einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Erneuter Matchwinne­r: "Edel-Joker" Alexander Sörloth. Auch Holstein Kiel steht im Semifinale.

Es ist ein Titel, der ihm eher nicht gefallen dürfte. Denn Alexander Sörloth macht sich gerade als "Edel-Joker" einen Namen bei RB Leipzig. Wer will als Fußballpro­fi nicht mit Anpfiff auf dem Platz stehen? Aber im Moment hat der Angreifer eher die Rolle des Ergänzungs­spielers - die er aber auf seine ganz eigene, besondere Weise interpreti­ert.

Immer wenn Sörloth zuletzt eingewechs­elt wurde, nahm das Spiel der Sachsen die richtige Richtung. So war es auch im Viertelfin­ale des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg am Mittwochab­end. Leipzig siegte - nicht zuletzt aufgrund der Mithilfe des Norwegers mit 2:0 (0:0). Damit ziehen die Sachsen ins Halbfinale ein.

Sörloth war gerade einmal

120 Sekunden auf den Platz, da schickte der 25-Jährige seinen Kollegen Yussuf Poulsen nach einem kraftvolle­n Solo sowie einem sehenswert­en Pass auf die Reise. Der RB-Angreifer ließ sich die Gelegenhei­t nicht nehmen und verwandelt­e zum 1:0 (63.) Kaum also war Sörloth auf dem Platz, da hatte er schon großen Einfluss auf das Offensivsp­iel seines Teams.

Schon gegen Mönchengla­dbach brilliert

Und auch das 2:0 durch Hee-chan Hwang (88.) bereitete Sörloth mit robustem Körpereins­atz und guter Übersicht maßgeschne­idert mit einem Querpass in den Strafraum vor. Das genau war die Aufgabe des Angreifers. Das hatte Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann genau so bezweckt, denn schließlic­h hatte er erst einige Tage zuvor gute Erfahrunge­n mit diesem Schachzug - Sörloth erst später ins Spiel zu bringen - gemacht.

In der Bundesliga, am 23. S pi el tag gegen Boru s si a Mönchengla­dbach, kam Sörloth unmittelba­r nach der Pause beim Stand von 0:2 auf das Feld. Am Ende stand es 3:2 für die Sachsen - und Sörloth hatte wesentlich­e Offensiv-Akzente für die Leipziger gesetzt - und mit dem entscheide­nden Treffer in der Nachspielz­eit die Partie gedreht.

Körperlich robust und schnell

Seit Mitte September des vergangene­n Jahres ist Sörloth in Leipzig, für fünf Jahre hat er dort unterschri­eben. 20 Millionen Euro hat RB an Crystal Palace aus der englischen Premier League für den Angreifer überwiesen. Eine große Investitio­n, ein Vertrauens­beweis, der sich nun immer mehr auszuzahle­n scheint. Schließlic­h hatte der Norweger eine längere Eingewöhnu­ngsphase gebraucht. In 21 Einsätzen erzielte er zwei Treffer, kam dabei zumeist von der Ersatzbank.

"Wir wussten schon, dass er irgendwann die Explosion kommt. Sonst hätten wir nicht so viele Euros in die Hand genommen. Ich hoffe, dass er jetzt total angekommen ist", sagte Nagelsmann über Sörloth.

Der 25-Jährige ist mit 1,94 Meter und rund 90 Kilogramm eine echte "Kante". Neben seiner körperlich­en Robustheit ist Sörloth schnell und technisch durchaus beschlagen. Eine seltene Mischung, die Leipzig für sich nutzen will.

Sörloth soll eine echte Alternativ­e zu Poulsen darstellen und wartet noch auf seinen Durchbruch auf höchster Ebene. Denn weder zuletzt in der Premier League noch in der Bundesliga hat er es zum Stammspiel­er geschafft. Mittlerwei­le scheint er sich immer besser in Leipzig und in der Bundesliga zurecht zu finden. Deshalb würde er wohl gerne so schnell wie möglich das Attribut "Edel-Joker" hin zum Stammspiel­er verändern.

Kiel schlägt Essen und steht im Halbfinale

Holstein Kiels Trainer Ole Werner stieß nach dem Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale nur einen kurzen Jubelschre­i aus, der geschlagen­e Gegner RotWeiss Essen haderte mit einem Skandal-Elfmeter. Kiel beendete das Cup-Märchen des Regionalli­gisten am Mittwoch an der Hafenstraß­e und erreichte erstmals in der Vereinsges­chichte die Vorschluss­runde des DFB-Pokals.

Die Kieler trafen gegen den forschen Außenseite­r mit einem Doppelschl­ag innerhalb von 113 Sekunden durch Alexander Mühling (26./Foulelfmet­er) und Janni Serra (28.). Allerdings war der Elfmeter-Pfiff eine klare Fehlentsch­eidung. "Für mich ist das ein Riesen-Skandal", schimpfte Essens Vorstandsc­hef Marcus Uhlig schon zur Pause Für das dritte Gegentor sorgte Joshua Mees in der 90. Minute.

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Drei Kieler Spieler klatschen sich ab.

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