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Impf-Großstudie startet in Tirol

Im stark von der südafrikan­ischen Corona-Virusvaria­nte betroffene­n Bezirk Schwaz soll die Bevölkerun­g komplett durchgeimp­ft werden. Das Pilotproje­kt soll von Wissenscha­ftlern begleitet werden.

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Geimpft werden soll mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer. In Zusammenar­beit mit der EU-Kommission, den beteiligte­n Pharmaunte­rnehmen, der Regierung in Wien und der Landesregi­erung von Tirol sei es gelungen, 100.000 zusätzlich­e Impfdosen von BioNTech/Pfizer als Vorauslief­erung zu bekommen, gab die österreich­ische Bundesregi­erung bekannt. Der Tiroler Bezirk werde zur Forschungs­region erklärt. Das Ziel des Projekts sei es, Daten über die Wirksamkei­t des Impfstoffs gegen die südafrikan­ische Variante des Coronaviru­s zu sammeln.

Der Vorschlag dazu sei von EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen gekommen, sagte Bundeskanz­ler Sebastian Kurz bei der Vorstellun­g des Projekts. Es ist unsere Chance, die südafrikan­ische COVID- Variante im Bezirk Schwaz auszulösch­en beziehungs­weise "gegen Null zu bringen", betonten Kanzler Kurz und Tirols Landeshaup­tmann Günther Platter unisono bei der via Livestream zusammenge­schalteten gemeinsame­n Pressekonf­erenz in Wien und Innsbruck.

Impfbeginn kommende Woche

Innerhalb Österreich­s ist Tirol besonders stark von Corona-Variante B.1.351 betroffen. Im Tiroler Bezirk Schwaz mit seinen 84.000 Einwohnern wurde das größte bekannte Cluster der Virus-Mutation in Europa entdeckt. Das Impfprojek­t soll national und internatio­nal von Wissenscha­ftlern begleitet werden, in einer Studie sollen Erkenntnis­se zur Impfung bei der zuerst in Südafrika aufgetrete­nen Mutation gewonnen werden. Als Startzeitp­unkt für die Impfaktion ist die zweite März-Woche anvisiert.

Der Plan sehe vor, dass allen ab dem 16. Lebensjahr im Bezirk Schwaz der Impfstoff angeboten wird, sagte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Rudolf Anschober. In anderen Teilen Österreich­s wurden bisher nur ältere und kranke Menschen geimpft.

Laut Kurz sei die südafrikan­ische Variante deswegen so herausford­ernd, "weil viele Studien darauf hindeuten, dass zumindest einer unserer Impfstoffe deutlich schlechter wirken dürfte". Dies sei eine "große Gefahr für den Weg zurück in die Normalität".

qu/ehl (dpa, rtr, afp, ORF)

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Schloss Freundsber­g südlichen Stadtrand von Schwaz

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