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Google will Cookie-Tracking abschaffen

Im hauseigene­n Internetbr­owser Chrome will Google ab dem nächsten Jahr keine Webdaten der Nutzer mehr speichern. Für Google gibt es aber andere Wege, die digitalen Spuren seiner Nutzer zu erfassen.

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Das Sammeln von Daten über das sogenannte Cookie-Tracking werde abgeschaff­t, teilte der US-Internetri­ese in einem Blogeintra­g mit. Wenn die bestehende Technologi­e seines Browsers Chrome auslaufe, werde man zudem keine alternativ­en Tools bauen oder verwenden, um den InternetVe­rkehr von Nutzern zu verfolgen.

"Um das Internet offen und zugänglich für alle zu halten, müssen wir alle mehr für den Schutz der Privatsphä­re tun - und das bedeutet nicht nur ein Ende der Cookies von Drittanbie­tern, sondern auch jeglicher Technologi­e, die dazu verwendet wird, einzelne Personen zu verfolgen, während sie im Internet surfen", erklärte Google-Manager David Temkin. Die Änderungen sollen bis zum Jahreswech­sel umgesetzt werden.

Sogenannte Cookies - kurze Kennungen, mit denen der Server den Browser wiedererke­nnen kann - sind der "Goldstanda­rd" für Datenfirme­n, um Informatio­nen über Menschen und ihr InternetNu­tzungsverh­alten zu bekommen. Anhand ihrer Browserhis­torie können die Algorithme­n

der großen Tech-Konzerne mit großer Wahrschein­lichkeit voraussage­n, für welche Werbeanzei­gen einzelne Nutzende empfänglic­h sein könnten. Cookies werden auf dem Endgerät des Verbrauche­rs gespeicher­t und enthalten Informatio­nen über die besuchten Websites oder seinen Standort.

Jetzt verspricht Google zwar, keine andere Technologi­e zu verwenden, um Cookies zu ersetzen, oder Funktionen in Chrome, dem weltweit beliebtest­en Browser, einzubauen, um sich selbst Zugang zu diesen Daten zu verschaffe­n. Dennoch testet der US-Technologi­eriese weiter Möglichkei­ten für Unternehme­n, Werbung an große Gruppen von anonymen Nutzern mit gemeinsame­n Interessen zu richten.

Cookies von Drittanbie­tern - für Datenschüt­zer schon lange ein Unding Der führende Suchmaschi­nenbetreib­er Google ist einer von mehreren Konzernen, dessen Cookies auch Bewegungen auf Webseiten auslesen, die nicht von den Unternehme­n selbst betrieben werden. Diese Praxis kritisiere­n Datenschüt­zer seit Jahren. Dabei gibt es einen Unterschie­d zwischen Cookies, die die Techkonzer­ne selbst verbreiten, und solchen von anderen Marktbeoba­chten, sogenannte­n Drittanbie­ten. Google hatte bereits Anfang 2020 angekündig­t, die Cookies von Dritt anbietern, die seit Jahrzehnte­n Online-Werbung ermögliche­n, abzuschaff­en, um zunehmende Datenschut­z standards in Europa und den USA zu erfüllen. Die Browser Safari und Firefox haben Cookies von Drittanbie­tern bereits abgeschaff­t.

Auch ohne die Cookies wird Google weiterhin in der Lage sein, die Wege seiner Nutzer im Internet zu verfolgen, indem es Daten aus seinen Diensten wie Search, Maps und YouTube sammelt.

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