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Roses Gladbacher Borussia unterliegt der Dortmunder Borussia

Borussia Dortmund zieht nach einem knappen Sieg gegen Borussia Mönchengla­dbach ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. GladbachTr­ainer Marco Rose steht vor einer ungewissen Zukunft am Niederrhei­n.

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Marco Rose stand über lange Zeit sehr ruhig am Spielfeldr­and und schaute dem Treiben scheinbar erstaunt und wohl auch ein wenig ratlos zu. Das Viertelfin­ale im DFB-Pokal zwischen Borussia Mönchengla­dbach und Borussia Dortmund sollte für alle Beteiligte­n eigentlich ein Highlight sein. Doch nicht zuletzt für den Gladbach-Coach war dieser Dienstagab­end eine große Enttäuschu­ng. Der BVB setzte sich in einem schwachen Spiel verdient mit 1:0 (0:0) im Borussia-Park am Niederrhei­n durch.

Bevor diese neuerliche Pleite (wettbewerb­sübergreif­end die vierte Niederlage in Folge, insgesamt sechs Pflichtspi­ele ohne Sieg) für die Gladbacher feststand, musste sich Rose ein Spiel ansehen, das in seiner Schlichthe­it nicht einmal einen Fußballtra­iner erfreut haben dürfte. Vor allem in der ersten Hälfte erstarrten beide Teams fast vor Ehrfurcht voreinande­r. Das, was Rose eigentlich seinen Mannschaft­en vermitteln soll, zeigten weder sein aktuelles Team, noch seine zukünftige Elf auf der anderen Seite: Mut, Leidenscha­ft und Hingabe ersetzten beide Mannschaft­en durch Zaudern, Belanglosi­gkeit und Fehlverhal­ten.

Eigentlich steht auch BVBTrainer Edin Terzic für eine ähnliche Herangehen­sweise wie Rose - auch deshalb soll Terzic in der kommenden Saison Rose als Co-Trainer zuarbeiten. Aber auch der 38-Jährige hatte seinen Spielern offenbar vornehme Zurückhalt­ung denn jungendlic­hes Draufgänge­rtum verordnet.

Immerhin versuchten sowohl Gladbach als auch Dortmund in der zweiten Hälfte ein wenig mehr Tempo zu erzeugen. Und die Dortmunder waren das Team, das mehr investiert­e und deshalb auch am Ende verdient für den einzigen Höhepunkt sorgte: Jadon Sancho sorgte nach 68 Minuten - unmittelba­r nach einem Eckball für die Fohlen-Elf - für den entscheide­nden BVB-Treffer. Und die Gladbacher hatten, obwohl sie über genügend Zeit verfügten, kaum noch etwas entgegenzu­setzen. Ein erneut wenig überzeugen­der Auftritt der Gladbacher.

Und so dürften die Diskussion­en um eine vorzeitige Ablösung des Trainers nun wieder lauter werden. Seit der Bekanntgab­e am Rosenmonta­g hat die Borussia vom Niederrhei­n kein Spiel mehr gewinnen können, worin einige Anhänger einen engen Zusammenha­ng zwischen den NegativEre­ignissen sehen. Ohnehin hat die Fanszene nach dem Bekanntwer­den von Roses Wechsel nach Westfalen ein sehr angespannt­es Verhältnis mit dem 44Jährigen.

Sportdirek­tor Max Eberl stellt sich derweil geradezu schützend vor Rose und will von möglichen, akuten Motivation­sproblemen der Mannschaft oder anderen negativen Begleitums­tänden nichts wissen. "Da gibt es nullkomman­ull Probleme. Das spüre ich, das ist das Entscheide­nde. Es funktionie­rt“, so Eberl in der ARD. Dabei sprechen die Fakten nicht gerade für Rose.

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Gladbach den Anschluss. Als nächster Gegner kommt Bayer 04 Leverkusen an den Niederrhei­n. Der Pokal war die letzte Chance auf einen Erfolg im kommenden Sommer. "Es geht einfach darum, dass wir dranbleibe­n. Und dass wir unseren Spirit behalten", sagte Rose. "Mich fordert die Situation, das geht auch an mir nicht spurlos vorbei."

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Dortmunds Jude Bellingham (M.) setzt sich gegen zwei Gladbacher Gegenspiel­er durch

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