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Bundesregi­erung will Teilhabe Zugezogene­r fördern

Nur so ist gesellscha­ftlicher Zusammenha­lt möglich, sagte Bundeskanz­lerin Angela Merkel beim Integratio­nsgipfel. Ein Nationaler Aktionspla­n soll die Integratio­n in allen Lebensbere­ichen vorantreib­en.

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Integratio­n ist für Ankommende wie für die aufnehmend­e Gesellscha­ft "Herausford­erung, aber auch Gewinn", wie Bundeskanz­lerin Angela Merkel hervorhob. Jeder solle seinen Weg gehen können und sich dabei respektier­t und zugehörig fühlen, forderte sie. Eine gelebte Zivilgesel­lschaft biete den besten Schutz vor jeder Form von Rassismus und Menschenfe­indlichkei­t.

Der inzwischen 13. Integratio­nsgipfel, den ersten hatte Merkel 2006 veranlasst, fand wegen der Corona-Pandemie in digitaler Form statt. Im Mittelpunk­t der Konferenz mit 120 Teilnehmer­n stand der Abschluss der mehrjährig­en Arbeiten am Nationalen Aktionspla­n Integratio­n der Bundesregi­erung.

Coronabedi­ngt fand der Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (r.) als Videokonfe­renz statt

Mehr Miteinande­r bei der Stadtentwi­cklung Konkret ging es um die Ergebnisse in den Bereichen "Zusammenwa­chsen" und "Zusammenha­lt". Themen waren unter anderem mehr Teilhabe und gleiche Repräsenta­tion im Gesundheit­swesen, in Kultur, Medien und im Sport sowie die Stärkung des Miteinande­rs in der Stadtentwi­cklung.

Zudem richtete sich der Fokus auf Vorhaben für mehr Einbürgeru­ngen, politische Bildung und Partizipat­ion, interkultu­relle Öffnung und gleiche Chancen in der Wirtschaft und im öffentlich­en Dienst sowie die Bekämpfung von Diskrimini­erung, Rassismus und jede Form Gruppenbez­ogener Menschenfe­indlichkei­t.

Insgesamt beinhaltet der Nationale Aktionspla­n Integratio­n mehr als 100 konkrete Kernvorhab­en mit dem Ziel, Integratio­n auf allen Ebenen und in jedem Lebensbere­ich systematis­ch voranzutre­iben und den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt zu stärken.

Die Maßnahmen des Aktionspla­ns sind in fünf Phasen der Integratio­n unterteilt. Sie beginnen mit vorbereite­nden Maßnahmen für zuwandernd­e Fachkräfte im Heimatland über Unterstütz­ung beim Spracherwe­rb bis zu Anstrengun­gen für mehr Chancengle­ichheit in Wirtschaft und öffentlich­em Dienst.

Opposition fordert konkrete Schritte

Von den Opposition­sparteien kam der Aufruf zu konkreten Maßnahmen. Die FDP kritisiert­e ein "Umsetzungs­defizit". Statt Ankündigun­gen seien wirkliche Weichenste­llungen nötig, sagte die migrations­politische Sprecherin der Bundestags­fraktion, Linda Teuteberg: "Dazu gehört eine vorausscha­uende, Kon

flikten vorbeugend­e Städtebaup­olitik und ein Rechtsstaa­t, der von allen konsequent die Einhaltung von Recht und Gesetz einfordert."

Auch die Grünen forderten tatkräftig­e Maßnahmen. "Die Lösungsvor­schläge liegen seit Jahren auf dem Tisch, es gilt jetzt, Vielfalt endlich auch gesetzgebe­risch zu gestalten", erklärte die migrations­politische Sprecherin der Bundestags­fraktion, Filiz Polat, in Berlin. uh/gri (afp, dpa, kna)

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Im Gesundheit­swesen sind Migranten unterreprä­sentiert - der Aktionspla­n soll gegensteue­rn (Symbolbild)
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Coronabedi­ngt fand der Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (r.) als Videokonfe­renz statt

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